Brand Tags – Wir formen Marken

Brand Tags LogoBrand Tags basiert auf der Idee, dass Marken allein in den Köpfen der Menschen entstehen und nicht etwa in den Workshops zwischen Werbeagentur und Marketingabteilung. Spätestens seit dem Aufkommen von Blogs & Co. und den damit verbundenen unkontrollierbaren Konversationen über Marken und Produkte, steht fest: Die Wahrnehmung von Marken lässt sich schlecht allein durch Kommunikationsmaßnahmen steuern oder kontrollieren.

Marken entstehen im alltäglichen Umgang mit ihnen, ihre Images werden in Gesprächen geformt sowie über Empfehlungen und Meinungen der Menschen, die mit den Marken in Kontakt kommen. Brand Tags treibt dieses Prinzip auf die Spitze, indem es die Markenassoziationen von Menschen auf spielerische Art und Weise sammelt und strukturiert. Es ist eine simple, aber geniale Idee von Noah Brier, die dem Nutzer Einblick in das gewährt, was Menschen über einige bekannte Marken sagen und denken.

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Wie funktioniert Brand Tags?

Brand Tags funktioniert denkbar simpel: Der Dienst zeigt dem Nutzer ein ausgewähltes Markenlogo und fordert ihn auf, ein Wort oder eine kurze Phrase einzugeben, welche dem Nutzer spontan zu der vorgegebenen Marke einfällt. Brand Tags generiert dann eine Tag-Wolke aus all diesen Nennungen. Die Tag-Wolke ist alphabetisch geordnet, Assoziationen mit den häufigsten Nennungen erscheinen entsprechend groß.

Man kann das Spiel auch umgekehrt treiben: Brand Tags gibt in diesem Fall dem Nutzer die assoziierten Tags vor und der Nutzer muss erraten, um welche Marke es sich handelt. Die verschiedenen Marken sind zwar vorgegeben, neue Marken können jedoch per Mail beantragt werden und werden dann durch Brand Tags hinzugefügt. Neben Marken lassen sich zudem auch Promis taggen. Der entsprechende Dienst Celeb Tags funktioniert genau wie Brand Tags, verfügt bisher jedoch nur über eine kleine Auswahl an Promis.

Für wen ist Brand Tags gedacht?

Für jeden, der gerne einmal seine Meinung über geliebte und ungeliebte Marken loswerden möchte. Der Dienst ist sehr leicht zu bedienen und es macht Spaß, mit Brand Tags ein wenig herumzuspielen. Relevant könnte Brand Tags zudem für all jene werden, die in der Werbe- und Marketing-Branche arbeiten: Sie könnten in Zukunft ein praktisches Tool an die Hand bekommen, um die Meinungen der Menschen über ihre Marke zu erfahren. Für einige von ihnen vermutlich eine unbequeme Wahrheit.

Blogpiloten Urteil

Die Idee von Brandtags ist besser als die Umsetzung. Schön wäre es, wenn jeder selbst im Sinne von Social Collaboration neue Marken hinzufügen könnte, ohne dass es der redaktionellen Bearbeitung durch Brand Tags bedarf. Auch das Design lässt zu wünschen übrig, da die Seite viel zu schmal angelegt ist. So passt oftmals nur ein Tag in eine Zeile der Wolke und man muss sehr weit runter scrollen, um alle Tags zu sehen. Außerdem wird die Plattform meines Erachtens bislang von den falschen Leuten genutzt: Bei fast jeder zweiten Marke findet man Attribute wie „amazing“, „awesome“, „asshole“ als auch „boring“, „crap“ oder „expensive“.

Für mich ist dies eher ein Zeichen für die noch sehr homogene Nutzergruppe von Brand Tags, als dass es ein Spiegelbild differenzierter Markenwahrnehmung wäre. Wer also glaubt, in die Köpfe der Konsumenten schauen zu können, wird derzeit noch enttäuscht: Zu wenig differenzierend, zu stark polarisierend und einheitlich erscheinen die geposteten Attribute bisher. Aber Wikipedia hat schließlich auch einmal klein angefangen, und Brand Tags ist gerade mal ein paar Wochen alt. Für jeden Marketingleiter ist es aber allemal ein Schock: Begriffe aus den letzten Werbeslogans habe ich in der BMW-Cloud zumindest nicht gefunden (s. Bild)!

studiert Medienwissenschaft und BWL in Trier. Nach einem kurzen Ausflug in die Welt des Journalismus, interessiert er sich heute mehr für Marketing, Werbung und Netzwerkkommunikation. Privat bloggt Michael unter http://werbeschaf.blogspot.com/


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