Die Consumer Electronics Show in Las Vegas ist wie jedes Jahr eines der großen Highlights der Technikbranche. Apple ist zwar nicht auf der Messe vertreten, aber dank vielen neuen Zubehörs für iOS, Mac und HomeKit gibt es selbstverständlich auch für Apple-Fans eine Menge zu bestaunen. Die Netzpiloten sind für euch in Las Vegas dabei. Wir haben die interessantesten Neuheiten von der CES 2018 für euch im Überblick.
Elgato Eve Button und Eve Room: Brückenlose HomeKit-Gadgets
Smart Home bleibt im Jahr 2018 ein großes Thema. Ein Schwerpunkt liegt auf der Automatisierung von Szenarien. Der minimalistische Eve Button von HomeKit-Spezialist Elgato ermöglicht auf Knopfdruck das Einstellen von drei verschiedenen Szenen. Mit einem einfachen Drücken, einem doppelten oder einem längeren. So ist er auch für bereits bestehende HomeKit-Umgebungen geeignet und lässt sich über die App von Apple Home oder die separate Eve-App steuern. „Nicht jeder hat permanenten Siri– oder App-Zugriff, nicht überall sind sensorbasierte Automationen sinnvoll. Deshalb ist eine einfache und elegante manuelle Steuerung die ideale Ergänzung für das Connected Home“, sagt Adam Steinberg, Vice President für Customer Experience bei Elgato.
Glücklicherweise ist eine Bridge oder eine Cloud dafür nicht notwendig. Der Eve Button wird von einem stabilen Aluminiumgehäuse eingefasst und von einer Batterie angetrieben. Die Knopfzelle soll dabei für eine lange Laufzeit ohne ständigen Wechsel sorgen. Preislich schlägt der Eve Button mit circa 50 Euro zu Buche und lässt sich hierzulande ab sofort vorbestellen.
Auch im Gepäck für die CES 2018 hatte Elgato die zweite Generation von Eve Room, dem Raumklimasensor. In Kooperation mit den Schweizern von Sensirion misst die Raumklima-Station nicht nur die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit, sondern auch den Gehalt von sogenannten „flüchtigen organischen Verbindungen“ (VOC). Das sind beispielsweise Dämpfe oder Gase, die sich auf die Luftqualität niederschlagen. Die Raumklima-Station bietet zudem ein E-Ink-Display und einen Akku, der über USB geladen wird. Die Auswertung der Daten erfolgt in der Eve-App. Auch hier ist keine Bridge zum Betrieb notwendig. Im März 2018 landet die zweite Generation von Eve Room für 100 Euro im Handel.
Nanoleaf Remote: Knopflose Fernbedienung für Apple HomeKit
„Minimalismus“ ist ein Wort, das auf die neue Smart-Home-Fernbedienung von Nanoleaf in allen Punkten zutrifft. Und das fängt schon beim Namen an, denn man hat sie ganz innovativ auf „Remote“ getauft. Zudem verzichtet der Hersteller vollständig auf Knöpfe. Stattdessen sollen die Eingaben des Bluetooth-Gadgets lediglich über Positionierung und Drehung erfolgen. Dafür macht das Dodekaeder mit 12 Seiten ganz schön was her und versteht sich sowohl mit HomeKit als auch mit dem versatilen Automatisierungs-Webservice IFTTT. Neben voreingestellten Szenarien lässt sich auch auf solche von der Community zurückgreifen. Als Veröffentlichungszeitraum für die Nanoleaf Remote ist das Frühjahr festgelegt, die unverbindliche Preisempfehlung beträgt rund 60 Euro.
Insta360 Nano S: Verbesserte iPhone-Kamera für 360-Grad-Bilder
Mit einer verbesserten Version seiner iPhone-Kamera für 360-Grad-Bilder wartet Insta360 auf. Die erste Insta360 Nano hatte uns im Test gut gefallen. Der Formfaktor der Nano S entspricht weiterhin dem Original-Modell. Daher schmiegt sie sich weiterhin passgenau ans iPhone an. Die neue Nano-Generation versteht sich auch mit dem iPhone 8, iPhone 8 Plus und iPhone X. Allerdings hat Insta360 das Innenleben aufgebohrt. Videos löst die Kamera jetzt in 4K statt 3K auf, Fotos zählen bis zu 20 statt 4,6 Megapixel. Neu ist auch eine Video-Chat-Funktion. Dafür gehört nun ein zusammenfaltbarer Standfuß zum Lieferumfang. Der Preis von 279 Euro fällt etwas höher aus als bei der Erstauflage, ist aber im Vergleich zu anderen 360-Grad-Kameras weiterhin moderat. Die Insta360 Nano S ist ab sofort erhältlich.
Zurück zum Kabel: Alternative zum Apple Wired Keyboard von Matlas
Apple hatte die kabelgebundene Version seiner Mac-Tastatur vor einer Weile aus dem Programm genommen. Der Zubehörhersteller Matlas stellte nun auf der CES 2018 das Matlas Wired Aluminium Keyboard vor, das sich optisch und funktional deutlich am Apple-Produkt orientiert. Look & Feel sollen genauso wie beim Vorbild sein. Mac-Funktionstasten sind natürlich an Bord. Zusätzlich stattet Matlas die Tastatur mit zwei USB-Ports auf, an die ihr eine kabelgebundene Maus und einen USB-Speichermedium anschließen könnt. Kompatibel ist das Schreibbrett mit dem Mac-Betriebssystem bis zurück zur Version 10.6.8 (Snow Leopard). Bei Macland.de ist die Tastatur für rund 75 Euro erhältlich.
Kingston Nucleum USB-Typ-C-Hub bietet sieben Anschlüsse fürs MacBook
Spätestens seit dem 12-Zoll-MacBook von 2015 ist der Bedarf an USB-Hubs mit Typ-C-Anschluss stark gewachsen. Diesem will der Hersteller Kingston mit dem „Nucleum“ gerecht werden und präsentiert einen 7-in-1-Hub, der für alle möglichen Alltagsszenarien eines Arbeitsgerätes optimiert sein soll. So lassen sich zum Beispiel Mäuse und Tastaturen über das übliche USB-A anschließen, ein zweiter Monitor über HDMI v1.4, welches bis zu 4K-Auflösungen unterstützt, betreiben oder ein iPhone aufladen – teilweise sogar alles gleichzeitig.
Dafür bietet der Hub einen USB-Typ-C-Anschluss zum Laden, einen zur Datenübertragung, den besagten HDMI-Port, einen microSD- und einen SD-Slot sowie zwei USB-A-Eingänge. Beim Design soll außerdem viel Wert darauf gelegt worden sein, wo die Anschlüsse platziert sind, sodass genügend Raum zwischen ihnen geboten wird. Auf die Waage bringt der Hub dabei unter 100 Gramm. Später im ersten Quartal dieses Jahr soll der Kingston Nucleum verfügbar sein, einen offiziellen Preis gibt es noch nicht. Einige Shop-Listungen lassen jedoch vermuten, dass er um die 85 Dollar kosten soll.
Nokia Sleep: Alte Kissen in neuen Bezügen
Schon vor einiger Zeit wurde der smarte, französische Hersteller Withings von Nokia aufgekauft. Daher schicken die Finnen auf der CES 2018 nun auch die ehemals als „Withings Aura“ bekannte Schlafmatte unter dem Namen „Nokia Sleep“ wieder ins Rennen. Dabei hat der Hersteller das Produkt abgespeckt: Der Lichtwecker ist entfallen, jetzt werden hauptsächlich Daten gesammelt, die sich per WLAN in die App einspeisen. Besonders interessant ist die Anbindung an IFTTT. Smarte Ausstattung vorausgesetzt, könnt ihr zum Beispiel das Licht automatisch ausschalten lassen, wenn ihr euch ins Bett legt, oder die Heizung einschalten, wenn ihr aufsteht. Im ersten Quartal dieses Jahr soll Nokia Sleep noch auf den Markt kommen. Mit 100 Euro liegt der Startpreis etwas niedriger als beim Originalprodukt Withings Aura.
DJI Osmo Mobile 2: Jetzt auch geschmeidig hochkant filmen
Wer mit seinem Smartphone wackelfreie Videos aufnehmen will, kommt an einem sogenannten Gimbal kaum vorbei. Und dass vor allem die Kamera des iPhone inzwischen nicht nur für Hobby-Aufnahmen eignet, sollte weitläufig bekannt sein. Warum also teures Geld in eine Kamera investieren, wenn man mit einem Smartphone-Gimbal schon gute Ergebnisse erzielen kann? Einer der bekanntesten Vertreter ist hier der Osmo Mobile von DJI, der nun in die zweite Generation geht.
Obwohl er mit 149 Euro deutlich günstiger als sein Vorgänger zum Marktstart wird, der noch 100 Euro teurer war, kann DJI Osmo Mobile 2 mit einem essentiellen Feature auftrumpfen: Er unterstützt auch Aufnahmen im Hochkantformat. Die Positionierung der Bedienknöpfe hat sich ansonsten etwas verändert, die Batterien sind nicht mehr herausnehmbar, dafür soll eine Ladung für eine Laufzeit von rund 15 Stunden ausreichen. Neben iPhones werden von dem Gadget natürlich auch Android-Smartphones unterstützt.
Colgate Smart Electronic Toothbrush E1: Zähneputzen mit ResearchKit
Die Zahnhygiene-Firma Colgate hat mit der Smart Electronic Toothbrush E1 eine erste Bürste vorgestellt, die sich mit Apples offener Schnittstelle ResearchKit verbindet. Mit Echtzeitsensoren überwacht die Toothbrush E1 die 16 Zonen eines Mundes und überträgt die Daten via Bluetooth an ein iPhone oder iPad. Mittels App werden auch Hinweise gegeben, wie die Zähne am besten gesäubert werden. Vorerst startet das Gadget für smarte Zähneputzer diesen Monat exklusiv in Apple Stores der USA, kommt aber hoffentlich auch später den Sprung über den großen Teich schafft. Zwar hat Colgate damit die Zahnbürste nicht neu erfunden, die Konkurrenz hatte sich bislang aber noch nicht ans Apple ResearchKit getraut.
Merge VR 6DoF: Nerf-Gun mit Smartphone-Aufsatz
Aber warum muss es denn immer ein nützliches Gadget sein, wenn es auch einfach mal nur Spaß machen kann? Die 6DoF von Merge VR ist eine Next-Level-Nerf-Gun und handlicher als ihr Name. Auf die Plastik-Knarre wird das iPhone aufgesteckt und bietet dann virtuelle Ziele. Zwar vermarktet Merge VR das unter dem Schlagwort “Augmented Reality”, tatsächlich wird auf dem Display jedoch eine komplett virtuelle Welt dargestellt. Insgesamt sind an der 6DoF vier haptische Knöpfe angebracht: Ein Abzug zum Feuern, ein Optionen-Button am hinteren Ende und noch zwei weitere am vorderen Lauf. Interessenten müssen sich jedoch noch einige Zeit gedulden. Im Sommer kommt die Merge VR 6DoF in den USA auf den Markt, zum Weihnachtsgeschäft dann hoffentlich auch in Europa. Ein Preis wurde noch nicht genannt.
Philips Hue Sync: Smarte Lichter passen sich Stimmung an
Eigentlich ist die neue Anwendung von Philips für Filme, Serien und Spiele optimiert: Über diese sollen sich die vernetzten Glühbirnen dem jeweiligen Fall farblich anpassen. Dafür entwickelt Philips aktuell die App “Hue Sync”, die für Windows und macOS erscheinen soll. Auch beim Abspielen von Musik verändert sich die Beleuchtung und sorgt für die entsprechende Stimmung. Zunächst konzentriert sich Philips aber aufs Gaming und hat eine Partnerschaft mit Razer angekündigt.
Neben Hue Sync verrät der Hersteller zudem, dass man an der dritten Generation der Hue App für Android und iOS arbeitet. Beide Applikationen sollen im zweiten Quartal dieses Jahr auf den Markt kommen, begleitet von den ersten Hue-Lampen für den Außeneinsatz.
CES 2018 für Apple-Fans: Meist Evolution statt Revolution
Ein wirkliches Killer-Gadget für Apple-Nutzer wurde auf der CES 2018 für Apple-Nutzer nicht vorgestellt. Stattdessen dominiert Produktpflege die Technik-Messe. So gibt es einen neuen DJI Osmo Mobile für Smartphone-Filmer und eine neue Iteration des Raumsensors Elgato Eve Room. Withings Aura heißt jetzt Nokia Sleep und wurde um das Feature des Lichtweckers beraubt, kann dafür aber mit anderen Smart-Home-Produkten kommunizieren. Lediglich die Fernbedienung Nanoleaf Remote scheint es so noch nicht gegeben zu haben und ist auch optisch eine Neuerung. Der zwölfseitige Würfel ermöglicht ganz ohne Knöpfe die Steuerung des vernetzten Heims, das dieses Jahr auch für die Apple-Welt ein großes Thema ist. Immerhin ist Merge VR ist eine gelungene Abwechslung im Smart-Home-Einerlei und zeigt auf, wie AR und VR die digitale Unterhaltung verändern.
Mit Material von Berti Kolbow-Lehradt
Dieser Artikel erschien zuerst auf Applepiloten.
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