Dresdner Startup CoinBau entwickelt Bitcoin-Hardware

Das Dresdner Startup CoinBau setzt auf das „Mining“ von Bitcoins. In spätestens zwei Jahren soll das Unternehmen 15 Prozent der weltweit berechneten Bitcoins schürfen. Ein lukratives Vorhaben mit hohem Risiko. // von Anna Maria Landgraf

CoinBau aus Dresden biette Hardware für Bitcoins an

Die Herstellung von Bitcoins kostet Energie. Und zwar oft mehr, als die Währung eigentlich wert ist. Ein Minusgeschäft also? Zwar nicht immer, aber immer riskant. Das Dresdner Start Up CoinBau will dem mit ihren hoch entwickelten ASICs entgegen wirken: ein Chip, der doppelt so schnell ist wie der bislang schnellste Hochleistungsrechner. Doch um das zu realisieren, braucht die Firma Geld.


Warum ist das wichtig? Das „Mining“ von Bitcoins ist ein riskantes Modell. Um Strom zu sparen, sind ASICs mit möglichst niedriger Spannung sinnvoll. Das Problem dabei ist, dass diese niedrige Versorgungsspannung auch die Unzuverlässigkeit der Chips erhöht. Dieses Risiko will das Dresdner Start Up minimieren.

  • CoinBau plant eine eigene Bitcoin-Farm in Island, die Spezialchips sollen diese möglichst effizient machen.
  • Für dieses Vorhaben benötigt das Unternehmen Kapitalgeber, die in das riskante Vorhaben investieren.
  • Die ASICs an sich sind nicht verkäuflich, ein Teil der Gewinne soll direkt in die Hardware reinvestiert werden.

Schneller als die Konkurrenz

Wer Bitcoins schürfen will, muss die Kosten für Strom und Hardware möglichst gering halten. Sonst lohnt es sich nicht. So gering, dass die Bitcoins mehr Wert sind als die anfallenden Kosten für das Mining. Das stellt sich oftmals als Problem da. Das Dresdner Startup CoinBau, das derzeit noch unter dem Namen Asicrising GmbH firmiert, ist der Lösung dieses Problems mit ihrem Produkt ein ganzes Stück näher gekommen. Der Chip „Wolfblood Extreme Efficiency“ generiert 0,19 Joule Energie pro Gigahash Rechenleistung – zum Vergleich: der bislang schnellste hatte nur 0,37 Joule Energie zu bieten. Diese Werte basieren allerdings noch auf bloßer Simulation, bisher ist noch kein Prototyp für die genaue Messung vorhanden. Klar ist aber, dass dieser Chip wohl die Konkurrenz an Rechenleistung überbietet. 

Der amerikanische Halbleiterhersteller Globalfoundries stellt die Mikrochips für CoinBau in einer Fabrik in Dresden her. Das Geniale bei der Sache ist, dass diese Chips nur eine sehr niedrige Versorgungsspanne benötigen, was den Ertrag an Bitcoins erhöht. Die manuell optimierte Pipeline-Architektur macht diesen Chip so effizient. Sie sollen Ende 2014 in einer hauseigenen Bitcoin-Rechenfarm in Island eingesetzt werden – der passender Ort, um Energie zu sparen: das kühle Klima und der billige Strom aus Wasserkraft sind gute Voraussetzungen. 

In Sachen kurzfristige und langfristige Ziele zeigt sich CEO Sebastian Krause ehrgeizig: „Kurzfristig wollen wir natürlich schnellstmöglich unsere Produktionskapazitäten mit unserem 28nm auslasten. Langfristig werden wir auf den nächsten Technologieknoten 14nm wechseln.“ Bis spätestens 2016 will CoinBau 15 Prozent der weltweit berechneten Bitcoins schürfen.


Präsentation des WOLFPACK Bitcoin Miner von CoinBau:

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Die Zukunftsaussichten sind vielversprechend

Das muss natürlich finanziert werden: mindestens 10 Millionen Dollar will die Firma von Kapitalgebern sammeln. Der bisherige Stand ist vielversprechend: „Wir führen sehr intensive und produktive Gespräche nach gerade einmal vier Wochen der Investorenwerbung. Ich gehe Stand heute davon aus, dass das Projekt umgesetzt wird„, meint CEO Krause. Ab 10.000 Dollar bekommen Anleger einen Anteil ohne Stimmrecht. Für Bitcoin-Fans und Enthusiasten ist das Dresdner Startup ein Lichtblick in Sachen elektronischer Währung. Ein Großteil der berechneten Bitcoins soll direkt verkauft werden, die Gewinne daraus kommen wiederum der Hardware zu Gute.

Die Entwicklung in Sachen BitCoin ist weltweit sehr fortschrittlich. Das „Mining“ ist ein Rennen gegen die Zeit – mit dem „Wolfblood Extreme Efficiency“ haben CoinBau jedoch die Nase vorn. Wie lange dieser Vorsprung anhält, ist nicht abzusehen. Klar ist, dass die Chips mit ihrem speziellem Design, das zusammen mit Chipspezialisten von RacylCs entwickelt wurde, einigermaßen robust gegen die höhere Unzuverlässigkeit bei niedriger Versorgungsspanne sind. Das ist in jedem Fall ein Vorsprung.


Teaser & Images by CoinBau


studiert Philosophie und Politikwissenschaft im Master und hat während ihres Journalistik-Bachelors Erfahrungen im Print-, Online- und TV-Bereich gesammelt. Seit Juni 2014 schreibt sie für die Netzpiloten vor allem über Medien und Gesellschaft.


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