Keine Medienform ist in den letzten Jahren so explodiert wie das Podcasting. Aufgrund der hohen Einsteigerfreundlichkeit kann so gut wie jeder sein eigenes kleines Radioformat haben. Egal welches Thema euch interessiert, ich verspreche euch. irgendwo auf der Welt gibt es einen Podcast dazu. Ich zum Beispiel, höre fast ausschließlich Podcasts zum Thema Wrestling und komme kaum hinterher, da täglich neue Folgen kommen. Das Forbes-Magazin berichtet, dass die Zahl aktiver Podcasts dieses Jahr auf 850.000 gestiegen ist. Aber wie erstelle ich meinen eigenen Podcast? Das erklären wir euch in diesem Artikel.
Das Thema eures Podcasts
Am Anfang von jedem Podcast steht erstmal eine Idee oder der Wunsch über etwas zu reden. Jeder Mensch hat Interessen, Dinge, über die er sich gern austauscht oder Talente. Ein Podcast ist eine tolle Art, sich selbst auszudrücken, Leute zu finden, die ähnlich denken, seinen Wunsch andere Menschen zu unterhalten auszuleben oder wie ich, sich einfach gern selbst beim Reden zuzuhören;) Bevor es richtig losgeht, solltet ihr das Thema eures Podcasts definieren. Überlegt euch gut, wie weit ihr es eingrenzen wollt.
Ein zu stark definiertes Thema wird es euch schwer machen, viele Hörer zu erreichen, die sich dafür interessieren. Ein zu weit gefasstes Motiv, wird hingegen potenzielle Hörer nicht im speziellen Ansprechen. Statt einfach nur einen Podcast über Filme zu machen, macht stattdessen z.B. einen Podcast über Horror-Klassiker. Das wird es leichter machen, eure Zielgruppe zu erreichen. Es schadet auch nicht zu wissen wann die Konkurrenz veröffentlicht. Wenn ihr eine Show zum Thema Wrestling machen wollt, kann ich euch als Zielgruppe sagen: Wenn, dann bitte Dienstag – da hätte ich noch einen freien Platz im Spotify-Kalender.
Solltet ihr direkt ans finanzielle Denken, lässt sich der Podcast thematisch auch direkt auf eine Partnerschaft zuschneiden. Vielleicht hat euer Arbeitsplatz Interesse daran, einen eigenen Podcast zu haben, in dem es über ihr Produkt geht, oder in dem Mitarbeiter interviewt werden. Fragt einen Verlag, ob sie gerne einen Podcast hätten, in dem ihr über eine bestimmte Buchreihe redet. Definiert das Podcast-Thema so, dass es attraktiv für einen potenziellen Partner ist, ohne zu eingeschränkt zu sein, dass ihr nur wenige Folgen darüber reden könnt.
Findet eure Zielgruppe
Egal ob ihr über „die süßesten Tiere der Welt“, „die Geschichte, des Anime in Europa“ oder „die Entwicklung der Frisuren der deutsch Nationalmannschaft in den 80er-Jahren“ redet, es gibt eine Zielgruppe für euren Podcast. Sich darüber im Klaren zu sein, wer eure Zielgruppe sein soll, ist essenziell bei der Erstellung eures eigenen Podcasts. Ihr habt jedoch Glück, denn in der Regel seid ihr selbst Teil dieser Zielgruppe. Ihr wisst am besten, was Leute mit euren Interessen noch so hören wollen, welche Themengebiete damit verbunden sind und was mehr oder weniger interessant ist. Macht euch vielleicht eine kleine Mindmap über eure Themen und schaut, wie sie sich verbinden lassen. Versucht euren Podcast, auch wenn das nicht leicht ist, einzigartig zu gestalten und von anderen Podcasts mit ähnlichen Themen abzugrenzen.
Solltet ihr schon einen Podcast habe, könnt ihr mit eine Umfrage unter euren Hörern mehr über deren Interessen erfahren. Ihr könnt auch, solltet ihr eine Podcast-Facebookseite haben, hier auf Tools zugreifen um Informationen wie Altersgruppen und Gefällt mir-Angaben zu bekommen. Besonders für Werbepartner oder Sponsoren ist das Ermitteln der Zielgruppe wichtig. Diese wollen schließlich einschätzen, wie viel Nachfrage und Kaufkraft in eurer Hörerschaft steckt und ob es sich lohnt hier ihr Produkt zu bewerben.
Struktur und Konzept
Ein gut strukturierter Podcast klingt einfach professioneller. Klar hat man Lust, einfach drauf los zu reden, aber selbst in freien Podcasts ist es trotzdem ratsam, gerade wenn es der erste eigene Podcast ist, den man erstellt, sich einige Vorgaben zu überlegen. Die erste Überlegung ist, wie lange eine Episode sein soll. Wenn ihr die ersten drei Folgen jeweils einen vier Stunden Podcast veröffentlicht und dann merkt, dass ihr nur noch eine Stunde füllen könnt, wirkt dass für den Zuhörer einfach nicht gut. Wie oft könnt ihr aufnehmen und veröffentlichen? Für eure Zuhörer ist es am einfachsten, wenn ihr einen festen Aufnahme-Plan habt und sie sich darauf einstellen können wann eine neue Episode kommt, schließlich sollen sie diese erwarten und nicht zufällig darüber stolpern.
Sobald der große Tag gekommen ist, und ihr die erste Folge eures neuen Erfolgs-Podcasts aufnehmt, solltet ihr im besten Falle schon ungefähr wissen wie die Folge aussehen wird. Natürlich kommt es immer anders, als man denkt, aber wenn man noch Erfahrungen sammelt ist ein Showplan gar nicht schlecht. So habt ihr einzelne Stichpunkte worüber ihr reden wollt und im besten Fall ein paar Segmente oder Formate euch ausgedacht. Ob diese auch so bestehen bleiben, oder vielleicht in der nächsten Folge schon nicht mehr dabei sind, wird sich zeigen. Aber einen Plan zu haben und zu wissen was als nächstes kommt, lässt euch ironischerweise freier Reden, da es euch mehr Sicherheit gewinnen lässt.
Welche Ziele soll ich anstreben?
Spaß haben! Podcasten sollte in erster Linie immer etwas sein, was euch erfüllt und Spaß macht. Jeder, der einen Podcast erstellt, denkt direkt an den großen Ruhm. Natürlich ist es frustrierend, wenn man mit dem eigenen Podcast kaum jemanden erreicht, aber am Ende des Tages sollte ein Hobby eben einfach Spaß machen. Steckt euch am besten kleine Ziele und verbessert euch nach und nach. Die ersten Ziele beschäftigen sich verständlicherweise mit Zuhörerwachstum, aber oft wird genau dieses mit dem Erreichen anderer Ziele angeregt. Einfache Etappen, wie mehr Interaktion mit dem Hörer oder ein lustiger Social-Media-Feed, werden langfristig dafür sorgen, dass ihr mit eurem Podcast leichter Fuß fasst und größere Ziele besser erreichst.
Bei der Zielsetzung solltet ihr auch eure Motive hinterfragen. Will ich mehr Zuschauer, um viel Geld zu verdienen, bekannt zu werden oder einfach um meine Inhalte weiter zu verbreiten? Je nachdem, was eure Motive sind, muss der Aufbau eures Podcast auch anders aussehen.
Finanzelle Ziele
Der finanzielle Aspekt ist natürlich reizvoll. Wer einen Podcast erstellt, um mit ihm Geld zu verdienen, muss allerdings eine gute Balance zwischen Werbepartner oder Sponsoren und dem Inhaltlichen finden. Solltet ihr versuchen einen rentablen Podcast groß zu ziehen, sollen Hörer nicht direkt durch Werbung abgeschreckt werden. Setzt euch zum Ziel, Werbepartner zu finden, die zu eurem Podcast passen und wirklich interessant für eure Zielgruppe sind. Ihr erschafft so eine Win-Win-Situation für die Hörer und eure Partner. Wie gesagt, auch im finanziellen Bereich solltet ihr mit kleinen Zielen anfangen. Testet wie viel Arbeitszeit in eine Podcastfolge fließt und gebt euch dann einen kleinen Stundenlohn. Diese Summe versucht ihr dann durch Werbeeinnahmen oder Parteon mit dieser Folge wieder reinzuholen. Dies wird am Anfang vielleicht nicht immer gelingen, aber denkt daran, dass ihr damit in das Wachstum des Podcast investiert.
Die vorher genannte Website Patreon ist ein guter Weg um Werbefrei zu bleiben. Hier bittet ihr eure Hörer um ein kleines Trinkgeld, um euer Projekt am Laufen zu halten. Im Gegenzug bietet ihr bestimmte Etappen an, z.B. macht ihr fest, bei 150 Euro pro Monat zwei zusätzliche Folgen zu machen oder und bedankt euch im Podcast bei den Unterstützern die das möglich machen. Steady ist hierfür auch eine gute Alternative. Die Website richtet sich direkt an Medienschaffende und vor allem Podcaster*innen. Auch hier setzt ihr Ziele, die ihr finanziell erreichen wollt gegen eine kleine Gegenleistung wie Shoutouts, Autogrammkarten oder Merch.
Das richtige Equipment um euren eigenen Podcast zu erstellen
Für Podcast-Equipment kann man sehr viel Geld ausgeben. Meine Freunde sind immer überrascht, wie klar ich durch das 200 Euro Mikrofon klinge, während ich Anweisungen in Counter-Strike schreie. Natürlich wäre es perfekt, direkt ein soundisoliertes Studio mit Mikros, Mischpult und Kameras zu haben. Da ihr aber gerade erst mit dem Podcasting anfangt und hier seid, um zu lernen, wie man seinen eignen ersten Podcast erstellt, stelle ich euch erstmal ein paar Basics vor, die ihr braucht, um Audio gut aufzunehmen. Die Produkte, die ich euch empfehle, habe ich in verschiedene Preisklassen eingeteilt, somit ist wirklich für jeden von euch was dabei. Lasst euch von manchen Preisen nicht abschrecken. Wie bei jedem Hobby, fängt man klein an und wenn man Lust hat weiter zu machen, verbessert man sein Equipment nach und nach.
Das Mikrofon
Fangen wir mal mit dem Offensichtlichsten an. Wenn ihr nur an einem Tisch sitzt und über eure Lieblingsthemen redet, macht euch das noch nicht zu einem Podcaster, sondern lässt euch eher verrückt aussehen. Eine Erfahrung aus erster Hand. Ihr braucht also ein Mikrofon. Mikrofone gibt es in den unterschiedlichsten Arten und Formen, doch für das Podcasting eignen sich am besten Kondensator-Mikrofone, da sie durch ihre dünne Membran besonders gut geeignet sind, um Stimmen auf kurze Distanz abzunehmen.
Unteres Preissegment
Wenn noch nicht euer ganzes Erspartes in euren Podcast stecken wollt, empfehle ich euch das Kondensatormikrofon von Tonors (Provisionslink). Der kleine Tonabnehmer hat zwar seine Schwächen wenn es um die Bandbreite geht, aber dafür ist der Preis unschlagbar. Für Anfänger ist das Gerät besonders praktisch, da es mit einem USB-Anschluss direkt an den PC oder den Laptop angeschlossen werden kann.
Mittleres Preissegment
Seid ihr bereit etwas tiefer für euren neuen Podcast in die Tasche zu greifen, ist mein Tipp, wenn es um Mikros geht, das Yeti Blackout von Blue Microphones (Provisionslink). So gut wie alle Mikros von Blue sind qualitativ sehr hochwertig und das Yeti Blackout ist nicht nur schön anzusehen, sondern gerade für Podcasting sehr praktisch und robust. Eine weitere Möglichkeit im mittleren Preissegment ist das Rode NT-1A Großmembran-Mikrofon (Provisionslink). Das NT-1A ist ein echter Alleskönner, denn egal ob Podcasts, Gesang oder Instrumente, alles klingt glasklar durch dieses Mikrofon. Dafür hat es jedoch auch den stolzen Preis von 175 Euro und benötigt, da es einen XLR-Anschluss hat, noch eine Audioschnittstelle, um es z.B. mit dem PC verbinden zu können.
Oberes Preissegment
Solltet ihr keine halben Sachen machen wollen und direkt bei den Profis einsteigen, gibt es nur eine Wahl. Das Shure SM7B (Provisionslink), genannt das „Thriller-Mic“, da Michael Jackson mit diesem Mikrofon das Kultalbum aufgenommen hat. Egal ob Joe Rogan, Tom Segura oder Marc Maron, alle erfolgreichen Stars am Podcast-Himmel schwören auf das SM7B. Ich fürchte jedoch, dass ich erst noch meine alte Pokemonkarten-Sammlung auf Ebay loswerden muss, bevor ich die 535 Euro dafür zusammen habe.
Wenn ihr ein Podcast-Mikrofon für unterwegs sucht, könnt ihr euch gerne mal unseren Test zum Yellowtec iXm Podcaster anschauen.
Die Kopfhörer
Nachdem ihr nun schonmal das Wichtigste habt, um eure Stimme aufzunehmen, müssen wir uns nun darum kümmern, dass der Podcast auch gut abhörbar ist. Mit Earbuds oder den Kopfhörern, die bei eurem Handy mit dabei waren, kommt man, wenn es um hochwertige Audioproduktion geht, leider nicht weit. Um eigene Podcast zu erstellen, eignen sich am besten geschlossene Over-Ear-Studiokopfhörer.
Auch hier fangen wir erstmal im unteren Preissegment an, mit den AKG K52 (Provisionslink). Hierbei handelt es sich zwar um solide Kopfhörer, jedoch muss erwähnt werden, dass sie bei der Verarbeitung nicht auf einem hohen Niveau mitspielen können und ihre Lebenszeit deswegen begrenzt ist. Für etwas mehr Geld bekommt ihr die Sony MDR-7506 (Provisionslink). Sie sind genau richtig für das Podcast erstellen, auch wenn der ein oder andere Klangfetischist nicht zu 100% mit ihnen zufrieden sein wird. Ganz oben, sowohl preislich als auch qualitativ, befinden sich die DT 990 Pro Kopfhörer von beyerdynamic (Provisionslink). Ich selbst habe diese Kopfhörer seit Jahren und könnte nicht glücklicher sein. Hier gibt es außer dem Preis nichts auszusetzen.
Das Audiointerface
Als Letztes, dürfen Audiointerfaces bzw. Schnittstellen nicht unerwähnt bleiben. Diese werden z.B. für ein Mikrofon mit XLR-Anschluss benötigt oder wenn ihr während der Aufnahme Stimmen mischen wollt. Für jemanden, der gerade erst seinen ersten eigenen Podcast erstellt, reicht ein einfaches Interface, wie das ZB791 UMC22 von Behringer (Provisionslink). Wenn ihr gleich richtig loslegen wollt, könnt ihr euch auch direkt ein kleineres Mischpult anschaffen. Hier ist das Behringer Xenyx X1204USB (Provisionslink) ratsam, da es sogar mit einem USB-Anschluss einfach an den PC angeschlossen werden kann.
Hört auch gerne mal in die Folge Tech und Trara mit Stefani Gregor rein, wenn ihr euch über die Soundqualität in Podcasts interessierst!
Die letzten Vorbereitungen
Sparschweine wurden zerbrochen, Geld in Sofaritzen gesucht und eine Niere gespendet, aber jetzt habt ihr endlich eure Podcastausrüstung zusammen. Ihr stehst an der Startlinie und seid bereit. Doch ein paar Kästchen müssen wir noch abhaken, bevor euer Lauf als Podcaster*in beginnt. Habt ihr einen geeigneten Platz zum Aufnehmen? Am besten eignen sich kleinere Räume, die ruhig und gut isoliert sind. Ihr könnt auch ein paar Decken aufhängen, vor allem vor Fenster und Türen, damit der Hall gedämpft wird.
Habt ihr ein Intro und ein Outro? Sie sind Teil deines Wiedererkennungswertes, ein knackiges Intro macht direkt Spaß auf eine Episode und ist mit kostenlosen Soundfiles oder Musikprogrammen leicht zu erstellen. Ist das Cover fertig? Es ist das erste, was eure Zuhörer sehen und wird eng mit eurem Podcast in Verknüpfung stehen. Denkt aber daran, dass die meisten Hörer über mobile Geräte hören, worauf das Cover nicht besonders groß ist, also macht es klar und nicht zu detailliert. Sind alle Kabel eingesteckt? Showplan und was zu trinken für den trockenen Mund bereit? Schnürsenkel gebunden? Record.
Software für Aufnahme und Postproduktion
Als Sprachnachricht bei WhatsApp euren ersten eigenen Podcast aufzunehmen funktioniert zwar auch, aber es ist vielleicht doch ratsamer, sich ein Audioverarbeitungsprogramm runterzuladen. Wenn ihr die Adobe CreativeCloud habt, ist mit Audition hier ein sehr gutes Programm dabei. Ihr müsst jedoch kein Geld ausgeben, um eurem neuen Hobby nachzugehen. Besonders im Audiobereich gibt es zahlreiche gute Software Alternativen kostenlos. Audacity und Ocenaudio sind zwei beliebte Programme um Audio aufzunehmen und besonders Audacity eignet sich auch hervorragend zum bearbeiten. Wenn ihr euren Podcast auf einem Mac erstellt, könnt ihr auch das hier vorinstallierte GarageBand nutzen. Ist die Tonspur erstmal gesichert, fängt der Bearbeitungsprozess an. Kurze Pausen rausschneiden, Störgeräusche reduzieren, Intro und Outro einfügen, eventuell Musik drunter legen und einen Compression machen, sollten eure ersten Schritte sein. Ich benutze, wenn es um das Anpassen der Lautstärken und Pegeln geht, gerne Auphonic, ein zeitlich begrenzt-kostenloses Online-Tool, welches die Soundqualität eures Podcast verbessern kann.
Hosting des ersten eigenen Podcast
Das Hosting eines Podcast wird von Seiten betrieben, die eure Episoden und Informationen bei sich speichern. So können Spotify, iTunes und andere Seiten, sie dann direkt von dort runterladen. Ihr bekommt von eurem Hosting-Service einen RSS-Feed. Ein Dateiformat, was alle Infos über euren Podcast hat und direkt einen Download bei der Seite startet, über die ihr veröffentlichen wollt. So wird z.B. eure neuste Folge immer direkt bei Spotify erscheinen. Hostingseiten helfen euch außerdem oft dabei, Werbung zuschalten, geben euch Daten über die Downloadzahlen und haben viele hilfreiche Tools, um die Verbreitung oder Aufarbeitung eures Podcast zu verbessern. Diese Seiten bieten zwar meistens eine kostenlose Variante an, aber oft nur, um damit werben zu können. Die Parameter, auf die ihr achten solltet, sind Bandbreite (wie viele maximale Downloads euer Podcast haben kann), Speicherplatz und Budget. Ich stelle euch hier die meiner Meinung nach vier besten Hosting-Service vor.
Podigee
Unbegrenzter Speicherplatz, 4 Stunden Upload im Monat für 12€ pro Monat
Das Berliner Start-Up-Unternehmen Podigee holt Podcast-Hosting nach Deutschland. Wir nutzen Podigee selbst für unseren Podcast Tech und Trara und sind mehr als zufrieden. Das Start-Up ist vor allem für professionellere Podcasts geeignet. Die Gründer von Podigee kommen selbst aus der deutschen Podcast-Community und sind mit Herzblut bei der Sache. Der größte Vorteil der einem hier geboten wird, ist der deutsche Support der ständig zu erreichen ist. Weitere Features sind, das Erstellen von Promo-Videos für Social-Media, ein Player der einfach auf jeder Website eingebunden werden kann und eine Podcastseite mit Kommentarfunktion. Wir haben uns vor allem für Podigee entschieden, da sie immer ein offenes Ohr für ihre Nutzer haben und schnell auf die Wünsche dieser eingehen, wenn es um neue Features geht. Ob euch das die 12 Euro im Monat wert ist, müsst ihr natürlich selbst entscheiden. Wir finden einen deutsch Podcast-Host, der stark in der Community verhaftet ist, jedenfalls unterstützenswert.
Unsere ausführliche Erfahrung mit Podigee könnt ihr übrigens in diesem Artikel nachlesen.
Buzzsprout
Unbegrenzter Speicher aber nur 3 Stunden Upload im Monat für 12$ pro Monat
Buzzsprout ist eine relativ neue Seite und bietet vor allem unfassbar innovative, neue Features für euren Podcast. Der Analyse-Bereich, der euch genaueres über die Downloadzahlen eures Podcast veranschaulicht, ist sehr gut aufgearbeitet und übersichtlich. Insgesamt ist die Seite für Einsteiger durch ihren einfachen Aufbau leicht zu verstehen. Ein Player, der einfach auf eurer eigenen Website eingebettet werden kann, ein automatisiertes Nachbearbeitungsprogramm, die Möglichkeit mehrere Personen an einem Podcast arbeiten zu lassen, ein gutes Affilliate-Programm und automatische Transskription, sind alles Tools die dir Buzzsprout bietet. Aber 12 $ pro Monat um nur 3 Stunden Podcast hochladen zu können? Das muss besser gehen.
Podbean
Unbegrenzter Speicher und Unbegrenzte Bandbreite für 9$ pro Monat
Podbean ist schon sehr lange im Podcast-Hosting-Geschäft und viele Shows, die heute bekannt sind, haben hier angefangen. Besonders hilfreich ist Podbean, wenn ihr euren Podcast auch in Videoform veröffentlichen wollt. Die Plattform bietet euch die Möglichkeit, euren YouTube-Channel zu verknüpfen und so könnt ihr eure Veröffentlichungen besser planen. Für die 9$ im Monat bekommt ihr außerdem Zugriff auf zahlreiche Social-Media-Tools, die z.B. einen automatisierten Post abschicken, wenn ihr einen Podcastfolge hochladet. Die Nachteile sind, dass die Seite nicht besonders hübsch ist und natürlich die 9$ im Monat.
Redcircle
Unbegrenzte Bandbreite und Speicher KOSTENLOS
Der ganze Abschnitt dieses Textes könnte auch „Benutzt Redcircle!“ heißen. Ich kann nicht nachvollziehen warum man, wenn mit einem Podcast beginnt, nicht zu Redcircle gehen sollte. Hat es so viele neue Tools wie Buzzsprout? Nein. Hat es einen eigenen Speicher für Videopodcasts wie Podbean? Nein. Hat es vielleicht einen deutschen Support wie Podigee? No. Aber es kostet im Monat auch nicht so viel, wie mein Netflix und Spotify Abo zusammen! Die Start-Up-Seite Redcircle ist extrem leicht zu bedienen und die Veröffentlichung auf Spotify und iTunes braucht kaum mehr als zwei Klicks. Alles auf der Seite ist komplett kostenlos. Dafür bekommt, solltet ihr über Redcircle euch Werbepartner für euren Podcast vorschlagen lassen, die Seite von den Werbeeinnahmen etwas ab. Die Seite lässt euch sogar dynamische Werbung schalten in älteren Episoden. Ihre Analytics sind vollkommen ausreichen und gut übersichtlich. Hier gibt es keine Nachteile. Benutzt Redcircle!
Wie veröffentlicht ihr euren eigenen Podcast?
Die meisten Hosting-Services für euren Podcast haben eine Seite, bei der ihr direkt eure Episode bei Spotify mit nur einem Klick hochladen könnt. Für iTunes oder GooglePodcast, ist hier meistens ein Link angegeben, der euch direkt zu der richtigen Stelle führt. Wenn ihr euren Podcast zum ersten Mal veröffentlicht, kann das bei Spotify und Co schon einige Tage dauern, bis er wirklich zu finden ist, da diese noch überprüfen müssen, ob alle Angaben stimmen und vor allem die Qualität angemessen ist. Besonders der Podcast Service von Google ist dafür bekannt, sich manchmal sogar Wochen Zeit zu lassen. Es empfiehlt sich deshalb, eine „Episode null“ hochzuladen, in der ihr erklärt, was genau die Idee von eurem Podcast ist. Natürlich könnt ihr hier auch schon zum Abonnieren aufrufen. Wenn diese Folge dann von Google angenommen wurde, könnte ihr ganz normal, wie es euch beliebt, hochladen.
Wenn ihr das Ganze noch gern visuell erklärt haben möchtet, empfehle ich euch dieses kleine Video von Pete McPherson:
Für den eigenen Podcast Hörer finden
Eure erste Folge wird voraussichtlich nicht direkt in den Top-Charts vertreten sein. Eine Hörerschaft aufzubauen ist die schwerste Aufgabe für jemanden, der gerade erst seinen ersten eigenen Podcast erstellt hat. Prinzipiell gilt: Wenn ihr mit Spaß dabei seid und es schafft, konstant zu podcasten, kommen Hörer von allein. Es gibt natürlich trotzdem ein paar Tricks, die euch am Anfang helfen können.
Ein wenig Social Media-Präsenz mit gut gewählten Hashtags ist der erste Schritt. Ihr könnt euch aber auch überlegen, in Foren, die sich mit dem Thema Podcasting beschäftigen, mal rumzufragen. Vielleicht findet ihr andere Podcaster*innen, die ein ähnliches Themengebiet behandeln und Lust darauf haben, dass ihr euch gegenseitig in eurem Podcast erwähnt. Ihr könnt diese natürlich auch mal in eurem Podcast einladen. So findet man schneller eine Hörerschaft und diese fällt auch noch perfekt in eure Zielgruppe. Wenn ihr die nötigen Skills habt, könnt ihr auch eine Website für euren Podcast bauen, wo ihr alle Infos für neue Hörer zusammentragt. Auch ein Newsletter mit einer E-Mail-Liste kann helfen, dass Hörer euch nicht vergessen.
Zu diesem Thema könnt ihr euch unseren Podcast Tech und Trara mit Podcasterin und Produzentin Maria Lorenz-Bokelberg anhören.
Dieser Beitrag ist Teil der Creative Tech Season. Während dieser Season stellen wir euch reichlich Technik, Apps und Anleitungen vor, mit denen ihr kreativ werden könnt.
Titelbild von Christian Horz via stock.adobe.com
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Schlagwörter: Guide, Podcast, Podcast-Hosting, podcasting, podcasts, Selbermachen, tutorial