Dietrich Schwanitz erklärt mit dem von mir sehr geschätzten Hans Magnus Enzensberger einen nicht ganz so kleinen, aber umso feineren Unterschied. Dieses Wissen könnte die Ängste des Herrn Schirrmacher zum Verschwinden bringen. Hier geht es zum Video:
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Schlagwörter: Information, wissen
7 comments
Die Unterscheidung zwischen unstrukturierter Information und strukturiertem Wissen ist sicher sinnvoll. Man sollte nur nicht den Fehler machen, unstrukturierte Information als „trivial“ abzutun.
Ja, ich fand einfach das Bild sehr schön, dass die meisten nicht mal wissen, was Sigmatik ist, aber trotzdem mit Begriffsketten hantieren, die Daten, Information und Wissen funktional verbinden, ist mir schon oft in Diplomen, Dissertationen und Master-Arbeiten untergekommen. Da ist die Attribution mit struktriert und unstrukturiert eher marginal, da der Schrift- bzw. Sprachcode schon eine Struktur darstellt…
Sehr anregender Ausschnitt der Schwanitz-Rede. Komplett gibt es sie als DVD. http://www.amazon.de/Die-Bildung-ist-tot-lebe/dp/3867500541/ref=sr_1_2?ie=UTF8&s=dvd&qid=1276035707&sr=1-2
Der größte Unterschied zwischen dem Wissen einer Friseurin und dem eines Theologen dürfte wohl sein, dass das Wissen des Theologen mit einer Autorität daherkommt, die sich auf Tradition beruft und durch gesellschaftliche Institutionen gestützt und von ihnen für Bedeutsam erklärt wird.
@Tim
ja, Enzensberger und damit Schwanitz machen es sich etwas einfach, wenn sie die gesamte Sprachphilosophie ausklammern und damit die Relevanz der Sprachspiele ausblenden. Denn beide Menschen – Melanchton und die Friseurin – bewegen sich in unterschiedlichen Sprachspielen und damit bewegt sich der Begriff Wissen auch in einem anderen Feld. Der pragmatische Fokus macht die ganze Sache nicht einfacher und auch der historische Aspekt nicht. Auf all diesen Ebenen findet keine besonders große Diffferenzierung statt, aber ohne interdisziplinäre Betrachtung kommt man da eh nicht weit.