Vor zwei Jahren als Weißwurstfrühstück für die Gründerszene in München gestartet, hat sich die Bits&Pretzels mittlerweile zum dreitägigen Festival für Startups mit internationalem Flair entwickelt. Kevin Spacey und Richard Branson waren sicher die schillerndsten, aber längst nicht die einzigen sehenswerten Speaker auf der Bühne.
Speaker: Max Wittrock, Co-Founder von mymuesli.com
Max Wittrock, Co-Founder von mymuesli.com, hat vor neun Jahren mymuesli.com mitgegründet und fühlt sich auf der Bits&Pretzels an die Anfangstage erinnert. Heute beschäftigen das Gründerteam Themen wie Vertriebsausbau, Internationalisierung und der Umbau der Produktion. Das fühlt sich an wie Erwachsenwerden. Auf der Academy Stage hat Max jungen Startups Tipps gegeben, wie sie an die großen Player herankommen.
Was ist dein Gesamteindruck?
Mit 5.000 Leuten hat sich die Bits&Pretzels zu einem Riesen-Event entwickelt. Es ist wirklich toll, dass sich eine Konferenz dieser Größe ausschließlich Themen rund ums Gründen und dem Aufbau von Startups widmet. Ich bin ganz begeistert.
Haben die Speaker und Teilnehmer deine Erwartungen erfüllt?
Mir gefällt die Auswahl der Speaker von Kevin Spacey bis hin zu Hidden Champions. Hier sieht man Startups, von denen man noch nicht gehört hat und die dennoch erfolgreich und riesengroß sind. Ich finde den Mix sehr gelungen.
Wie würdest du die Teilnehmer einordnen?
Es sieht sehr bunt gemischt aus. Es sind wirklich viele Startups hier, ich habe aber auch schon viele Leute mit Investoren-Badge gesehen.
Was ist dein persönliches Highlight?
Mein persönliches Highlight ist der Food-Court mit Live-Musik. Veranstaltungen, die schnell wachsen, neigen dazu, einen Corporate-Charakter anzunehmen, wie jeder Kongress. Aber Bits&Pretzels hat es wieder einmal hinbekommen, sich das besondere Flair zu bewahren.
Würdest du wiederkommen, und wem würdest du die Bits&Pretzels empfehlen?
Ich würde auf jeden Fall nächstes Jahr wiederkommen. Viele Startups, aber auch Unternehmen, unterschätzen, wie wichtig es ist, inspiriert zu werden und verschiedene Sichtweisen zu bekommen. Gerade wir im Süden sollten dankbar sein für alles, was hier passiert, da wir ja doch mit Berlin eine kleine positive Rivalität haben. Schön, dass ein solches Event in München stattfindet.
Was war deine Motivation, heute herzukommen und hier zu sprechen?
Ich hoffe, dass ich den Einen oder Anderen inspirieren konnte, es zu versuchen – so wie ich und meine beiden Mitgründer. Ich möchte gerne die Angst vor Teamgründungen nehmen, denn bei uns funktioniert es nach wie vor sehr gut. Vielleicht habe ich es geschafft, bei ein, zwei Leuten den Schalter umzulegen, wenn der letzte Schritt oder Denkanstoß gefehlt hat.
Organisatorin: Magdalena Rogl, kümmert sich um den Social-Media-Auftritt von Bits&Pretzels und ist Head of Digital Channels bei Microsoft Deutschland.
Magdalena Rogl war schon 2014 als Teilnehmerin bei der ersten Bits&Pretzels im Löwenbräukeller dabei. Einen Social-Media-Auftritt zum Event gab es damals noch nicht, also hat sie dem Orga-Team kurzerhand Unterstützung angeboten. Ihre Arbeit hier ist für sie Herzblutprojekt und Freundschaftsdienst.
Was ist dein Gesamteindruck?
Ich bin überwältigt, denn ich habe das Gefühl, das letzte Jahr wurde noch einmal getoppt. 2015 hat das Event erstmals in diesem Setup stattgefunden. Die Veranstaltung ist dieses Jahr noch internationaler geworden. Und wenn jemand wie Kevin Spacey die Keynote hält, ist das natürlich Wahnsinn.
Haben die Redner und Teilnehmer deine Erwartungen erfüllt?
Ich habe vor allem die Vorträge auf der Mainstage vom Backstage-Bereich aus mitbekommen, da ich den Livestream auf Facebook mitbetreut habe. Ich finde die Mischung toll, dass sowohl kleine Startups unter den Speakern sind als auch große internationale Player. Die Gelegenheit, von Unternehmen wie airbnb und uber Insights zu bekommen, hat man nicht alle Tage.
Was ist dein persönliches Highlight?
Kevin Spacey war natürlich ein Highlight. Ich hatte gestern selbst Gänsehaut, als er gesprochen hat. Überwältigend.
Wie würdest du die Teilnehmer einordnen?
Es sind natürlich sehr viel junge Gründer da, die gerade starten, aber auch viele Investoren und große Unternehmen. Ich bin positiv überrascht, dass dieses Jahr auch die Teilnehmer internationaler sind. Dadurch, dass Menschen aus so unterschiedlichen Bereichen da sind, bleibt man nicht in seiner Filterbubble, sondern kann seinen Horizont wirklich erweitern.
Wem würdest du die Bits&Pretzels empfehlen?
Ich würde es jedem empfehlen, der im Entferntesten mit der Internetbranche zu tun hat. Die Ticketpreise sind sehr gestaffelt, sodass auch junge Gründer dabei sein können. Hier kann man verfolgen, wie sich die Internetbranche entwickelt, welche Startups und Ansätze es gibt, aber auch Ideen entdecken, die die Welt verbessern möchten. Gestern hatten wir beispielsweise Raphael Fellmer von Foodsharing auf der Mainstage. Wir haben alle eine Verantwortung, unsere Zukunft mitzugestalten. Für diese Inspiration ist das die richtige Konferenz.
Besucher: Alexander Nast, Gründer von Passionly Curious und Snapchat-Reporter von Bits&Pretzels
Alexander Nast hat mit Passionly Curious nicht sein erstes Unternehmen gegründet. Das Startup hilft Unternehmen mit einer neuen Methode dabei, leidenschaftliche Mitarbeiter zu finden. Auf Basis von Interviews mit bestehenden Mitarbeitern ergründet das Team deren Motivation, um daraufhin Stellenbeschreibungen so zu gestalten, dass sie die richtigen Bewerber anziehen und die ungeeigneten abhalten.
Was ist dein Gesamteindruck?
Sehr bunt, sehr vielfältig, sehr herzlich, und trotzdem sehr intensiv und strukturiert. Man findet hier beides: entweder die strukturierte Seite, aber auch die bunte, leidenschaftliche, fröhliche Seite. Das gefällt mir sehr gut.
Haben Redner und Teilnehmer deine Erwartung erfüllt?
Ich gehe meistens ohne Erwartungen an die Dinge heran und lass mich lieber überraschen. Wenn das, was ich mitnehme, wichtige Learnings sind und die Leute, die ich treffe, genau die richtigen Leute sind, dann sind meine Ansprüche erfüllt.
Was war dein persönliches Highlight?
Dazu gehören auf jeden Fall Kevin Spacey und Richard Branson. Es war interessant, dass sie mit Kara Swisher eine sehr kritische Journalistin als Gesprächspartnerin für ihn ausgewählt haben, die das Interview mit ihren teils sehr wertenden Zwischenfragen fast bis zur Schmerzgrenze getrieben hat. Und genauso spannend war es natürlich, zu beobachten, wie er sehr souverän und entspannt auf die Sachen eingegangen ist. Das war ein schönes Spiel.
Wie würdest du die Teilnehmer einordnen?
Sehr vielfältig: Es sind wirklich alle dabei – von Leuten, die über eine Gründung nachdenken, bis hin zu Startups, die schon wirklich gut unterwegs sind und ein paar Millionen eingesammelt haben. Ich hatte das Glück, dass ich mich nur mit Menschen unterhalten habe, die ich sehr interessant und spannend fand.
Würdest du wiederkommen, und wem würdest du die Bits&Pretzels empfehlen?
Ich würde auf jeden Fall wieder hingehen und würde das Event Leuten empfehlen, die schon eine Startup-Idee haben, an der sie mindestens ein bis zwei Jahre gearbeitet haben, um hier mit Investoren zu sprechen und bei den Pitches mitzumachen. Sofern sie dafür bereit sind – denn die Investoren in Deutschland investieren erst, wenn ein Startup User-Zahlen und Umsätze nachweisen kann. Wer sich vor der Gründung erst einmal orientieren möchte, sollte die Masterclasses besuchen.
Besucherin: Martina Löhner, PR-Manager bei Kleiderkreisel
Martina Löhner kommuniziert für Kleiderkreisel, einer Recommerce-Plattform, die seit acht Jahren auf dem deutschen Markt aktiv ist und 4 Millionen Mitglieder hat. Das Late Stage Startup ist gerade dabei, sich und insbesondere das Marketing neu aufzustellen.
Was ist dein Gesamteindruck?
Ich bin das erste Mal auf der Bits&Pretzels und empfinde sie als coole Veranstaltung, um zu netzwerken und Inspiration zu finden.
Haben Redner und Teilnehmer deine Erwartungen erfüllt?
Meine Erwartungen ans Netzwerken haben sich erfüllt, ich habe viele Leute wieder oder neu getroffen. Allerdings hätte ich mir – da ich aus einem Startup komme, das schon länger auf dem Markt und etabliert ist – beispielsweise in den Academy Sessions inhaltlich mehr Tiefgang gewünscht.
Wie würdest du die Teilnehmer einordnen?
Meinem Eindruck nach sind viele junge Startups da, aber auch Investoren und Studenten. Ich hatte weniger das Gefühl, dass etablierte Startups die Plattform genutzt haben.
Würdest du wiederkommen, und wem würdest du die Bits&Pretzels empfehlen?
Ich würde wiederkommen, wenn mich die Speaker und präsentierenden Unternehmen wieder ansprechen. In erster Linie empfehle ich das Event aber Leuten, die dabei sind, ein Startup zu gründen, wenn sie in den ersten Jahren sind, sich präsentieren wollen und auf der Suche nach Investoren sind. Dafür ist Bits&Pretzels die richtige Plattform.
Was war dein persönliches Hightlight?
Richard Branson! Er ist eine beeindruckende Persönlichkeit und ein Typ Unternehmer, den es selten auf der Welt gibt. Ich fand es wahnsinnig spannend, von seinem Unternehmergeist und seiner Persönlichkeit eine Ecke mitzukriegen.
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