Destination Check: VivaTechnology 2017

Vergangene Woche ging die Technik-Messe VivaTechnology in die zweite Runde. Unsere Redakteurin Lisa hat sich nach Paris begeben, sich unter die Menge gemischt und mal unter den Besuchern, Ausstellern und Speakern nachgefragt, wie die Messe so ankommt und ob die VivaTech den Trip wert ist – Paris ja sowieso! Hier könnt ihr zudem nochmal ihren Kommentar zum Event nachlesen und die Artikelreihe, die im Vorfeld zur VivaTech entstanden ist. Jetzt geht’s aber um die Stimmen aus dem – internationalen – Volk!


Speakerin: Rahaf Harfoush, Digitale Anthropologin, Panel „New ways to attract women to science and technology“


Rahaf Harfoush

Wie war dein Gesamteindruck?

Meine allgemeiner Eindruck der VivaTech ist großartig. Ich liebe die Diversität unter den Speakern, dem Content und den Startups, darunter viele Frauen und Menschen verschiedener Nationen. Es ist wunderbar, unter solch internationalen Einflüssen, Ideen, Unternehmern und Experten zu sein.

Welche Erwartungen hattest du und wurden sie erfüllt?

Ja, ich liebe es zu solchen Events zu kommen, weil ich mich immer darauf freue, mit neuen Tools und Technologien herumzuspielen. Virtual Reality macht großen Spaß und ich mag es, herauszufinden, woran Startups gerade arbeiten. Ich finde es toll, Leute zu treffen, die am Rand der innovativsten Bereiche dieser Branche arbeiten und ich liebe es einfach auch, mit ihnen zu reden und dazuzulernen. Ich habe viel über Probleme erfahren, mit denen sich die Unternehmen im Technikbereich ausgesetzt sehen. Sie haben alle möglichen technischen, kulturellen und personelle Probleme. Sie haben sich hier ein ehrgeiziges Ziel gesetzt, all diese Themen in drei Tage Messe zu packen, aber es ist ihnen gelungen!

Wofür interessierst du dich hier und was war dein persönliches Highlight?

Ich interessiere mich vor allem für Themen wie die, wie man mehr Frauen in die Technikbranche bekommt. Ich denke, dass es wirklich wichtig ist, mehr Frauen für diese Bereiche zu begeistern. Außerdem interessiere ich mich auch sehr für die Zukunft der Arbeit und wie Dinge wie Algorithmen und künstliche Intelligenz unsere Arbeit zukünftig verändern werden und wie sie neue Jobs schaffen und alte beseitigen werden und was wir in der Übergangszeit machen.

Ich arbeite an einer Pariser Uni als Dozentin zu den Themen Innovation und Businessmodelle und ich liebe es, die verschiedenen Businessmodelle und die Experimente, die  die Leute ausprobieren, zu untersuchen. Dieses Jahr war in der Hinsicht besonders toll, da viele große Unternehmen angekündigt haben, kleinere Startups zu unterstützen und ich denke, dass das eine gute Sache für das Ökosystem ist, um Leuten Innovation in kleineren Formaten zu ermöglichen.

Und zu meinem Highlight – es gab einen Stand mit Virtual Reality, bei dem man in solche Zylinder ging, die VR-Brille aufsetzte und sich in einer Simulation unter Wasser befand. Das war sehr bizarr und verwirrend. Ich kann schon jetzt sehen, wie disruptiv diese Technologie für die Zukunft sein wird. Ich bin mir auch sicher, dass unsere Enkelkinder uns für diese großen „Helme“ auslachen werden, aber es fühlt sich auch wirklich so an, als ob wir da am Beginn von etwas Großem und Aufregendem sehen würden.

Wie hat sich die VivaTech seit dem letzten Mal verändert?

Ich denke, weil sich durch Innovation alles so schnell bewegt, können wir viel mehr auf Dinge wie KI und Chatbots erkennen. Diese Themen haben die Agenda in diesem Jahr quasi übernommen, aber es gefällt mir, dass dieses Thema so wichtig ist. 

Wem würdest du die Veranstaltung empfehlen?

Jedem, der das hier spannend findet. Ich habe hier viele Studenten gesehen, Investoren, Startups – einfach jeder, der sich für das Ökosystem interessiert. Was mir an dieser Veranstaltung wirklich gut gefällt, ist, dass es die Probleme innerhalb des Ökosystems anspricht – es ist nicht nur für Startups oder die Uni oder nur für Führungskräfte. Die Tatsache, dass alle diese verschiedenen Player miteinander interagieren, spiegelt die echte Welt wieder, und das ist wichtig. Ich würde das Event also jedem empfehlen, der sich auch nur irgendwie für Technik interessiert – egal, ob er von einer großen Firma, einem Startup oder als Investor kommt. Hier werden neue Perspektiven zu anderen Parts des Ökosystems eröffnet, von denen man vielleicht nie wusste, dass sie existieren.


Besucherin: Lisa Boisneault, Communication Officer, IGN


Lisa Boisneault

Wie war dein Gesamteindruck?

Es ist mein zweites Mal hier und ich mag die Atmosphäre und das Ökosystem der VivaTech sehr, sie ist sehr groß – ich mag das Event!

Welche Erwartungen hattest du und wurden sie erfüllt?

Die Konferenzen und Panels interessieren mich sehr. Ich arbeite in der Kommunikation, deswegen interessieren mich Themen wie Video Advertising oder wie man mehr Frauen in die Branche bringen kann. Ich erinnere mich an eine Konferenz aus dem letzten Jahr, in der es um Frauen im Business und großen Unternehmen ging, und das fand ich sehr interessant. Ich interessiere mich auch sehr für das Thema Mobilität, also Transport und so weiter. Für diese Themen gibt es hier viele interessante Startups. 

Was war dein persönliches Highlight?

Ich finde an der Messe toll, dass sie sehr international ist. Es gibt hier nicht viele solcher internationaler Events – die VivaTech ist für mich wie die CES in Las Vegas. Es ist toll, hier Englisch zu hören und zu sprechen und internationale Speaker mitzubekommen.

Wem würdest du die Veranstaltung empfehlen?

Allen, die sich für Technologie interessieren – hier geht es um so viele verschiedene Themen: Transport, Shopping, Banking – also wirklich etwas für Leute aus allen Bereichen.


Aussteller: Henry Harris-Burland, VP of Marketing, Starship


Nicolas Lozacic

Wie war dein Gesamteindruck?

Es ist fantastisch. Hier ist so viel los, das Event ist erstaunlich. Und sehr viele Leute sind an unseren Lieferrobotern interessiert.

Welche Erwartungen hattest du und wurden sie erfüllt?

Meine Erwartungen wurden weit übertroffen. Wir sind nur für einen Tag hier, aber wir versuchen, das Beste daraus zu machen.

Welche Themen interessieren dich besonders?

Alles, was mit selbstfahrenden Autos zu tun hat und alles über Liefer- und Versorgungsketten, egal, ob es um Lebensmittel, Pakete oder Essen geht. Das sind meine Hauptinteressen.

Wem würdest du die Veranstaltung empfehlen?

Ich würde das Event Startups empfehlen, die Menge an Ausstellern ist groß und übertrifft meine Erwartungen.


Besucher: Alexander Demling, Journalist, Handelsblatt


Alexander Demling

Wie war dein Gesamteindruck?

Mich beeindruckt, dass hier neben vielen Franzosen – was ja selbstverständlich ist – auch viele chinesische oder überhaupt asiatische Unternehmen sind, was ich von Konferenzen in Europa eigentlich wenig kenne. Das ist dann immer sehr europazentrisch, so viel Amerika, wie es geht, aber man guckt eigentlich ganz wenig nach Osten, wo ja gerade die neuen Internetgiganten entstehen. Hier ist der Alibaba-CEO und viele andere, auch viele Aussteller, das find ich ganz beeindruckend.

Welche Erwartungen hattest du und wurden sie erfüllt?

Es ist zwar noch ein bisschen kurz, aber als Journalist hab ich natürlich die Erwartung, dass ich hier viele Leute treffen kann, die das Internet der Zukunft erfinden und vordenken. Das ist hier definitiv möglich. Hier trifft man die erste, zweite und dritte Reihe: beeindruckende CEOs, von Eric Schmidt über Benedict Evans bis hin zu Andreessen Horowitz. Der ist zwar auch als Technologie-Vordenker bekannt, aber man sieht, man hat sich nicht nur bemüht, ein paar große Köpfe für das Marketing zu bekommen, sondern es gibt durch die Bank spannende Internetvordenker.

Was war dein persönliches Highlight?

Ich leitete ein Panel zu „Music meets Tech“, mit einem Musikproduzenten, der Gründerin einer musikbasierten Messaging-App und der CFO des größten Radiokonglomerats der USA. Darauf habe ich mich natürlich sehr gefreut. Und generell finde ich es toll, dass man hier mit sehr vielen unterschiedlichen Themen in Kontakt kommt. Es reicht von Machine Learning, KI, Blockchain, also eher technischen Themen, bis hin zu wirklich sehr anwendungsnahen Themen wie zum Beispiel das Musikthema. Man findet alles und es ist wirklich sehr gut besetzt.

Würdest du wieder auf die Veranstaltung kommen?

Bestimmt, auf jeden Fall. Im Vergleich zu Konferenzen in Berlin ist die VivaTech viel größer, viel internationaler und auch thematisch einfach abwechslungsreicher. Ich kann noch nicht sagen, wie ich die Diskussionsformate finde und wie gehaltvoll das ist, weil ich noch nicht viel gesehen hab, aber wenn sie die Qualität dieses Line-ups halten können, dann auf jeden Fall.


Aussteller: Nicolas Lozancic, Head of Marketing & Communication, Speedernet


Nicolas Lozacic

Wie war dein Gesamteindruck?

Mein Eindruck ist sehr positiv! Hier sind viele Besucher vor Ort. Die Viva Technology findet jetzt zum zweiten Mal statt und ich finde, es ist sehr wichtig, ein Event wie dieses in Europa zu haben.

Welche Erwartungen hattest du und wurden sie erfüllt?

Ich habe einige Erwartungen. Vor der Show ist es wichtig, unsere Präsenz hier zu zeigen. Während der Show ist es wichtig, mit vielen Menschen zu kommunizieren, es ist selbstverständlich ebenso wichtig, viele Kontakte zu knüpfen und ihnen unsere Lösungen zu präsentieren. 

Was war dein persönliches Highlight?

Es gibt hier viele spannende Teilnehmer und viele Dinge in den unterschiedlichen Bereichen der Technologie. Wir haben ähnliche Techniken, außerdem gibt es hier immer Unternehmen, mit denen wir Partnerschaften verhandeln und unser Wissen teilen können. Besonders für kleine Unternehmen ist es wichtig, dass man sich mit anderen kleinen Unternehmen zusammentut.

Würdest du wieder auf die Veranstaltung kommen?

Ich würde die VivaTech auf jeden Fall empfehlen. Für alle Startups, denn hier sind Vertreter fast jedes Marktes vertreten, außerdem für die Themen HR, Sales und Energie. Und ich finde es wichtig, dass Unternehmen, egal aus welchem Teil Europas sie sind, zeigen können, was sie tun.


Images by Lisa Kneidl


ist Spezialistin für Videospiele. Nach ihrem Bachelor in Medienwissenschaft in Erlangen und ihrer Zeit als Redakteurin bei den Netzpiloten in Hamburg ist sie jetzt freie Autorin. Mitglied des Netzpiloten Blogger Networks.


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