In Deutschland laufen vier von fünf veräußerten mobilen Geräten mit Googles Android. Wird das Unternehmen aus Mountain View zu mächtig? Sie sind unsere alltäglichen Begleiter, helfen in allen erdenklichen Lebenssituationen und stellen für uns den Kontakt zu unseren Mitmenschen her. Die Rede ist von Smartphones, die in den letzten Jahren einen wenn nicht sogar den größten Entwicklungsschub der gesamten Technikbranche erfahren haben. Der aktuell größte Global Player im Bereich der Software ist zweifelsohne Google mit dem eigenen Betriebssystem Android.
Als Google im Jahre 2009 das erste Android-Phone vorstellte, dachte niemand an einen Siegeszug. Der ehemalige Platzhirsch Microsoft, der seinerzeit mit Windows Mobile-Geräten vor allem im Businessbereich auf Pirsch ging, wurde schnell ein- und überholt; heute ist eine Welt ohne Android kaum auszudenken. Mit den Nutzer- stiegen auch die Entwicklerzahlen. Auf mittlerweile über eine Million Apps können die Anwender zurückgreifen. Ein klares Plus für das mobile Betriebssystem. Der neue Berufszweig der App-Entwickler schuf eine Menge neue Arbeitsplätze. Werbung und In-App-Käufe bescheren passable Einnahmen. Auch Google selbst profitiert von den hohen Umsätzen, die mithilfe der Anwendungen erzielt werden können – hohe Investitionen in die Entwicklung ermöglichen erst Innovationen wie sie im letzten Monat auf der Google I/O vorgestellt wurden (Stichwort: Android Wear, Android Auto, Android TV).
Doch genau das zeigt, dass Google mehr will als nur unser Leben vereinfachen und verbessern. Schaut man sich die Android-Entwicklungen näher an, so erkennt man, dass der Konzern aus Mountain View vor allem die Vernetzung unserer Umgebung forcieren will – nicht nur untereinander sondern auch mit den Konzernservern selbst. Besonders gefährlich ist dabei, dass sich immer mehr unserer Daten auf amerikanischen Rechnern wiederfinden lassen. „Der gläserne Deutsche“ könnte also schon bald bittere Realität werden – auch weil die Preise der Smartphones aufgrund immer geringerer Produktionskosten weiter fallen und so jedermann Zugang zu Googles Telefonen erhält.
Ihren übrigen Teil tragen Drittanbieter bei, die die Popularität des mobilen OS ausnutzen, um Schad- und/oder Spionagesoftware an den Mann und die Frau zu bringen. Selbst einem Großkonzern wie Google gelingt der Kampf gegen die organisierte Kriminalität nur bedingt – z.B. durch Löschen der App aus dem Play Store. Nur wenige Nutzer verwenden einen Virenscanner und so gelangen Daten, die auf dem Telefon gespeichert sind, nicht nur in Googles Hände, sondern auch in böswillige Dritte.
Fazit: Auch wenn für uns Kunden die Vorteile überwiegen, so sollten wir mit einer gewissen Skepsis unser Smartphone nutzen und im Hinterkopf behalten, dass Googles Server in den datenschutzrechtlich bedenklichen USA stehen. Zwar werden Geräte immer günstiger, doch längst bezahlen wir nicht nur mit unserem Geld sondern vielmehr mit unseren Daten. Es wird interessant zu sehen wie sich der Markt weiter entwickelt und welche Innovationen das Unternehmen aus Mountain View auf den Weg bringt.
Image (adapted) „Google Android Amigurumi “ by Kham Tran (CC BY 2.0)
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Schlagwörter: Datenschutz, google, Smartphone, tablet