Es ist fast schon gute Netzpiloten-Tradition geworden uns zu Beginn des Jahres die besten Spiele des vorangegangenen Jahres anzuschauen. Was waren die besten Games 2024 – laut Metacritic?
Metacritic ist ein Portal, das Bewertungen aus Tests sammelt und daraus eine Durchschnittsbewertung als sogenannten Metascore erstellt. Viele halten ihn für nicht aussagekräftig, weil nicht jedes Magazin dass eine Wertung abgibt auch die selbe Seriosität besitzt und bei Nischentiteln auch weniger Publikationen als Bewertungsgrundlage vorliegen. Wir finden den Blick auf den Metascore trotzdem spannend, gerade wenn da vielleicht die ein oder andere Überraschung mit dabei ist. Zusätzlich zum Metascore schauen wir aber auch auf den Userscore der Plattform und ordnen den Erfolg des Spiels entsprechend ein.
Dieses Jahr gibt es jedenfalls einige Überraschungen. Es war ein ohnehin ruhigeres Jahr und einige größere Releases ihres Genres konnten die Erwartungen dann auch nicht erfüllen. Auch wenn die Top 3 nicht ganz so überraschend sind, solltet ihr unbedingt für die weiteren Titel dranbleiben. Außerdem gibt es wieder ein paar Honorable und not so Honorable Mentions.
Frühere Metacritic Top 10:
Platz 1: Elden Ring: Shadow of the Erdtree
Plattform: PC; Xbox Series, PlayStation 5, PlayStation 4, Xbox One
Metascore: 94
User Score: 8.1
Das beste Game 2024 laut Metacritic ist mit einem Metascore von 94 ein DLC. Doch selbst ich, der keine Soulslike spielt, bin da nicht im geringsten verwundert. Elden Ring schaffte endgültig den Spagat zwischen Mainstream und Soulslike-Anspruch und begeistert die Spieler darüber hinaus auch mit seiner riesigen und komplex ausgearbeiteten Welt.
Elden Ring: Shadow of the Erdtree ist aber nicht nur einfach ein DLC. Eine riesige neue Map bestehend aus 4 großen Regionen bieten einige der atemberaubendsten Locations des Spiels, die unter anderem mit 11 großen Bossen, zahlreichen Dungeons, gut 100 neuen Waffen und eine alternative Verstärkungsmechanik für Aschegeister und Reittiere.
Mit gut 30 Stunden Spielzeit geht Shadow of the Erdtree schon mehr als klassisches Add-On durch. Mit einem Preis von 39,99€ kostet der Zusatzinhalt aber auch entsprechend viel. Andere Spiele hätten den DLC bei dem Umfang womöglich als vollwertiges Sequel veröffentlicht.
Auch der Userscore ist mit durchschnittlich 8.1 Punkten aus 3.140 Bewertungen allein auf der PS5 ebenfalls sehr stark, da Nutzer stärker zu Extremwertungen in beide Richtungen neigen.
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Platz 2: Astro Bot
Plattform: PlayStation 5
Metascore: 94
User Score: 9.2 (PS5)
Überraschung oder nicht? Dass der erste große Ausflug des knuddeligen Roboters ein Erfolg ist, verwundert jedenfalls nur begrenzt. Bereits zuvor begeisterte er nämlich in 2 kürzeren Spielen. ASTRO BOT Rescue Mission war ein Spiel für PlayStation VR für die PS4, der geschickt die VR-Möglichkeiten für Jump & Runs bewies. Das kostenlose ASTRO’s Playroom auf der PlayStation 5 sollte dagegen die Möglichkeiten des neuen Controllers zeigen, war für Fachpresse und Spieler aber ein kreativer Überraschungshit.
Mit ebenfalls 94 Punkten in 140 Tests wohl nur in den Kommastellen hinter dem Elden Ring-DLC, ist es ASTRO BOT endlich gelungen, sich unter den großen Marken zu etablieren. Dazu kommt auch noch ein absolut herausragender User Score von 9.2 aus 4.275 Bewertungen. So ganz nebenbei hat Astro Bot bei den Game Awards dieses Jahr auch den prestigeträchtigen „Game of the Year“-Titel erhalten.
Was das Jump & Run so gut macht? Da sind zum einen die unglaublich abgefahrenen Level-Designs, die auf großartige umgesetztes Gameplay treffen. Wie schon in der „Controller Demo“ der PS5 nutzt auch der große Bruder die Features des Controllers, um etwa mit haptischem Feedback oder dem integrierten Mikrofon zu arbeiten.
Es ist aber auch ein Liebesbrief an die Konsole und ihren vielen Helden. Das Raumschiff des Bots ist eine PlayStation 5 und der Aufhänger des Abenteuers ist das Sammeln der Teile, nachdem ein böses Alien das Raumschiff zerstört hat. Dabei trefft ihr in den rund 80 Level auch auf Bot-Versionen verschiedener PlayStation-Helden wie Kratos aus God of War. Auch ältere Figuren wie Jak und Daxter, der Pyramidenkopf aus Silent Hill oder sogar PaRappa the Rapper haben ihre Gastauftritte. Das macht das Spiel vor allem für langjährige Sony-Fans zu einem riesigen Vergnügen.
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Platz 3: Metaphor: ReFantazio
Plattform: Xbox Series, PC, PlayStation 5, PlayStation 4
Metascore: 94
User Score: 8.7
Das Spiel Metaphor: ReFantazio sagt euch absolut nichts? Damit werdet ihr bestimmt nicht alleine sein. Dabei gehört Entwickler Atlus spätestens seit Persona 5 Royal zu den erfolgreichsten JRPG-Entwicklern. Mit Metaphor: ReFantazio haben sie allerdings eine ganz neue Reihe gestartet und es damit sofort unter die besten Games 2024 laut Metacritic geschafft.
Trotzdem fühlt sich vieles vertraut an. Erneut teilt sich das Gameplay in Dungeons und die Pflege sozialer Kontakte. Erneut gibt es auch ein Kalender und Pro Tag jeweils am Tag und am Abend könnt ihr jeweils einer der unzähligen Beschäftigungsmöglichkeiten nachgehen. Allerdings wurde das Prinzip in eine etwas offenere Fantasywelt übertragen, wo euch eine wahrhafte Heldenreise erwartet. Obwohl die Welt viel anders und oft auch gnadenloser ist, weiß das Spiel dabei trotzdem diese Welt als Spiegel für reale Gesellschaftsprobleme zu nutzen. Freunde erwachsener Fantasy dürfen sich freuen und Persona-Fans sowieso bedenkenlos zugreifen.
Der User Score ist mi 8.7 Punkten aus 1.864 auf der PlayStation 5 ebenfalls sehr stark. Einer der häufigeren Kritikpunkte ist die nicht mehr ganz zeitaktuelle Grafik, die gerade nach dem Durchbruch der Persona-Reihe etwas besser hätte sein können. Vom Artstyle an sich ist aber auch Metaphor: ReFantazio durchgestylt bis ins kleinste Menü.
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Platz 4: Caves of Qud
Plattform: PC
Metascore: 93
User Score: 8.5
Bereit für die erste wirklich große Überraschung? Die haben wir in Caves of Qud gefunden! Der Ankündigungs-Trailer für die Version 1.0 fängt übrigens mit einem „You died!“ an und der Publisher Kitfox Games ist der selbe wie für die Steam-Version des Koloniebau-Urgesteins Dwarf Fortress. Da verwundert es nicht, dass Caves of Qud ein Roguelike ist, ein Nischengenre der Rollenspiele, die dem Spiel „Rogue“ von 1978 ähneln. Meist sind das knallharte Dungeon-Crawler mit prozedural generierten Leveln und Zufallselementen, die meist in einzigen Session entweder durchgespielt oder durch den Tod beendet.
Wie für das Genre üblich ist auch die Grafik von Caves of Qud minimalistisch bis völlig veraltet. Dennoch oder gerade deswegen schafft sie es dennoch Dungeons mit vielen Details zu erschaffen, durch die ihr euch bewegt. Das beinhaltet auch physikalische Simulation, etwa wenn man Wände wegschmelzen möchte. Das Highlight ist aber die unglaublich komplexe Charakter-Erstellung inklusive kybernetische Implantate und über 70 Mutationen. Ihr könnt aber auch aus 9 vorgefertigten Charakteren wählen und direkt reinsteigen.
Neben dem typischem Permadeath Mode ohne Speichermöglichkeit gibt es auch einen Rollenspiel-Modus mit Checkpoints zum Speichern in Siedlungen und sogar einen friedlicheren Modus der zum erkunden einlädt.
Der Metascore von 93 setzt sich aus nur 7 Bewertungen zusammen, zu denen aber immerhin auch die bekannteren Magazine Eurogamer, PC Gamer und Vandal gehören. Auch der User Score von 8.5 aus nur 24 Bewertungen macht deutlich, dass es ein absoluter Nischentitel ist. Wenn euch Roguelikes oder Indies im allgemeinen interessieren, dürfte es aber ein spannender Geheimtipp sein.
Platz 5: Final Fantasy VII: Rebirth
Plattform: PlayStation 5, PC
Metascore: 92
User Score: 8.9
Zurück zu den AAA-Produktionen und nach ASTRO BOT und Metaphor schon die 3. Produktion aus Japan in diesem Ranking. Der 2. Teil des derzeit wohl imposantesten Remake-Projekts begeisterte die Fachpresse erneut mit einem Metascore von stolzen 92 Punkten. Auch der User Score von 8.9 aus 5.444 Bewertunge (PlayStation 5) unterstreichen, dass die zeitgemäße Neuinterpretation des beliebten 7. Teils der Final Fantasy-Reihe eindeutig eines der besten Spiele 2024 – nicht nur nach dem Metascore.
Während der erste Teil 2020 das Problem hatte, nur den erzählerischen Einstieg rund um die Stadt Midgar abzudecken, darf Final Fantasy VII Rebirth endlich aus allen Rohren feuern. Nicht nur profitiert der 2. Teil davon, dass die Charaktere schon vorgestellt wurden. Er ist auch in allen Bereichen deutlich größer und kann durchaus für gut 80 Stunden unterhalten. Dabei schöpften die Entwickler aus den Möglichkeiten der heutigen Zeit und machten viele Orte größer als es damals möglich war.
Auch in den Skill-Trees geht es jetzt noch tiefer und in den actionreichen Kämpfen sind die Synchro-Angriffe sogar davon abhängig, wer gerade in eurer aktiven Gruppe ist. Auch die Materia-Sockel laden zum experimentieren ein, da ihr die Charaktere mehr dem eigenen Spielstil anpassen könnt.
Zusammen mit der erweiterten Story und den zahlreichen Minispielen, ist Final Fantasy 7 Rebirth sowohl für Neulinge als auch alte Hasen ein frisches Abenteuer und Final Fantasy 7 in seiner wohl besten Fassung.
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Platz 6: UFO 50
Plattform: PC
Metascore: 91
User Score: 7.6
UFO 50 ist eines der bizarrsten aber auch besten Games 2024 laut Metacritic. Im Prinzip ist es eine Sammlung aus 50 kleineren Spielen einer alten 8-Bit-Konsole aus den 80ern. Der Twist: Die Konsole hat nie existiert. Die enthaltenen „Klassiker“ aus allen möglichen Genres sind frei erfunden. Design und Gameplay orientieren sich zwar stark an Klassikern, bereichern sie aber auch um moderne Spielideen und erschaffen so eine sehr einzigartige Retro-Spielesammlung. Es sind auch keine Minispiele, sondern zum Teil auch etwas größere Spiele, wie man sie damals hätte finden können.
Das coole daran: Die Entwickler bauen ein alternatives Universum um die Spiele auf. Die Sammlung tut so als hätte es die Spiele wirklich gegeben und es gibt auch eine gewisse Kontinuität, sodass es Fortsetzungen gibt oder Charaktere auch Auftritte in anderen Spielen haben.
Das Konzept scheint aufzugehen. Aus 21 Reviews ergibt sich ein Metascore von 91 Punkten. Nicht schlecht für eine Spielesammlung und richtig gut für eine Konsole, die nie existierte. Die 79 Nutzer-Bewetungen kommen dagegen nur auf einen User Score von 7.6. Bemängelt wird unter anderem die sehr schwankende Qualität der Spiele. Eine Bewertung meint, nur 15 der 50 Spiele wären wirklich spaßig genug um zu unterhalten.
Platz 7: Slay The Princess – The Pristine Cut
Plattform: Nintendo Switch, PlayStation 5, PC, Xbox Series, PlayStation 4, Xbox One
Metascore: 91
User Score: 8.8
Der Titel mag eher humorvoll klingen, doch Slay the Princess – The Pristine Cut ist in erster Linie psychologischer Horror. Entwicklerstudio Black Tabby Games hat auf ihrer Website eine eigene Unterseite für die Content Warnings zum Spiel. Humorvolle Momente gibt es allerdings trotzdem.
Die Ausgangssituation wird vom Titel übrigens schon auf den Punkt gebracht. Man befindet sich auf einem Waldweg zu einer Hütte, in dessen Keller sich eine Prinzessin befindet. Und man ist dort um sie zu töten, weil ansonsten die Welt untergeht. Ganz so einfach ist das freilich nicht und der Indie-Titel spielt bewusst mit den Fragen, die einem sofort durch den Kopf gehen.
Slay the Princess – The Pristine Cut ist ein narratives Spiel mit handgezeichneten Einzelbildern, das nicht nur von den Bildern, sondern auch der genialen Vertonung der unzähligen Dialogmöglichkeiten, die ein gutes Buch füllen. Je nachdem wie ihr handelt ändert sich auch eine innere Stimme und bietet euch andere Dialogoptionen mit oft sehr gnadenlosen Konsequenzen. Sterbt ihr, wird die Zeit zurückgesetzt, aber die Prinzessin nimmt mitunter eine neue Gestalt an.
The Pristine Cut ist übrigens eine Art Ultimate Edition des bereits 2023 erschienen Spiels. Es fügte dem Spiel weitere 1.200 Einzelbilder und über 2.500 neue Dialogzeilen hinzu. Das Spiel erhielt dabei drei neue Kapitel und andere Verläufe wurde nochmal verlängert. Mehr als genug neuer Content, um es damit unter die besten Games 2024 laut Metacritic zu schaffen.
Der Metascore von 91 hat mit 8 Reviews eine recht dünne Grundlage, wird aber von einem User Score von 8.8 aus 46 Bewertungen gestützt. Bei Steam hat das Spiel 97% positive Bewertungen bei über 19.000 Nutzerrezensionen. Da lohnt sich auch ein Blick, wenn ihr sonst noch nicht viel Berührung mit narrativen Spielen hattet.
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Platz 8: Animal Well
Plattform: Xbox Series, Nintendo Switch, PC, PlayStation 5
Metascore: 91
User Score: 7.9
Surprise: Noch ein Indie-Titel. Ähnlich wie Caves of Qud oder UFO50 setzt auch Animal Well ein bisschen voraus, dass ihr nicht allergisch auf Retro-Optik seid. Mögt ihr solche Spiele sogar, erwartet euch dafür wohl eines der hübschesten Retro-Plattformer auf dem Markt. Entwickler Billy Basso hat eine Pixelkulisse erschaffen die magisch leuchtet und mit einigen der schönsten Animationen und Effekte seiner Art zum Leben erweckt wird.
Eine wirkliche Story hat das Metroidvania in dem wir einen kleinen Blob spielen nicht. Doch das Erkunden der unterirdischen Brunnens ist dennoch eine intensive Erfahrung und jedes der vier großen Areale hat ein anderes Thema. Auf der Reise findet ihr außerdem diverse Werkzeuge, die euch neue Möglichkeiten und zuvor verschlossene Bereiche öffnen. Die Gegenstände haben dabei oft sehr vielfältige Einsatzmöglichkeiten und das Spiel belohnt kreative Lösungen. Das Spiel verlässt sich sogar darauf und verzichtet bewusst auf Tutorials, um den Spielern keine Spielweise zu diktieren.
Bei der Fachpresse sprang der Funke direkt über und sorgte für einen stolzen Metascore von 91 bei 33 Bewertungen auf dem PC. Der User Score fällt mit 7.9 etwas durchwachsener aus. Zu den häufigsten Kritikpunkten zählt die nicht vorhandene Hilfestellung und dadurch manchmal resultierende Ziellosigkeit.
Platz 9: Satisfactory
Plattform: PC
Metascore: 91
User Score: 8.9
Satisfactory ist eigentlich schon ein alter Veteran. Seit März 2019 befand sich das Spiel im Early Access, ehe es im September 2024 offiziell veröffentlicht wurde. Das Spiel ist schlägt in die selbe Kerbe wie Factorio, mit dem größten aber entscheidenden Unterschied, dass ihr eure Fabriken hier auch in die dritte Dimension baut.
Ein festes Ziel gibt es auch hier nicht. Ihr baut eine nach und nach immer größere Fabrik, die immer mehr Prozesse automatisiert. Die ständig neuen Materialien stellen euch dabei vor neue Herausforderung wie die Verarbeitung von Flüssiggütern oder den Transport von weiter entfernten Außenposten.
Die große Umgebung des Planeten Massage 2(AB)b lädt dabei mit seiner abwechslungsreichen Flora und Faune auch zur Erkundung ein, wenn ihr euch nicht gerade an dem ständigen Warenstrom auf den Förderbändern erfreut.
Der lange Early Access hat sich aber gelohnt und es sogar unter die besten Games 2024 laut Metacritic befördert. Die 22 Reviews ergeben einen Metascore von 91 und der User Score von 8.9 ist nicht weit davon entfernt. Die negativen Bewertungen beziehen sich eher auf noch immer vorhandene Bugs im Spiel.
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Platz 10: Balatro
Plattform: Android, iOS, macOS, Nintendo Switch, PlayStation 4, PlayStation 5, Windows, Xbox One, Xbox Series
Metascore: 90
User Score: 8.1
Wie genreüberspannend Roguelike und Roguelite sein können, habe ich selbst bei Against the Storm gemerkt, über dass ich beim letzten Metacritic-Ranking gestolpert bin. Balatro bezeichnete sich allerdings als die „Definitive Poker-Roguelike-Erfahrung“.
Wie das am Ende ausschaut? Die Grundlage ist ein normales Pokerblatt und die Wertigkeiten der Handkarten aus dem Poker. Das ist aber auch schon der einzige Pokerbezug. Eher wie beim Solitär habt ihr nämlich keinen Gegner, sondern spielt für euch. In insgesamt 8 „Antes“ mit je 3 Spielen müsst ihr zunehmend höhere Punkte Ziele erreichen oder es ist Game Over. Je besser die Hand, desto mehr steigen auch Multiplikatoren für die Bepunktung. Auch die Anzahl der Kartenabwürfe um neue zu ziehen sind dabei begrenzt.
Um das ganze noch interessanter zu machen, gibt es Joker, die die Kartenwerte dramatisch verändern können. Außerdem levelt ihr die verschiedenen Pokerhände auf, um etwa künftig mehr Chips für einen Drilling zu erhalten. Es gibt auch noch weitere Sonderkarten und auch die Punkteziele werden immer größer und alle drei Runden gibt es eine Art Bosskampf, der gerne die Rahmenbedingungen völlig über den Haufen wirft.
Der von einer einzelnen Person entwickelte Überraschungshit hat sich im ersten Jahr über 5 Millionen Mal verkauft. Das blieb auch von der Presse nicht unbemerkt. In 35 Reviews erzielt das Spiel einen Metascore von 90 und einen User Score von immerhin 8.1. Repetitives Gameplay wird am meisten bemängelt, was für ein Roguelike aber auch nicht unüblich ist. Am ende dieser Vorstellung habe ich mir das Spiel sogar selbst gekauft.
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Honorable Mentions
Das Jahr hatte noch einige weitere beliebte Spiele, die es aber nicht ganz unter die besten Games laut Metacritic geschafft haben. Der Januar hatte etwa gleich mit Tekken 8 (Metascore: 90) und Like a Dragon: Infinite Wealth (89) zwei von Genre-Fans beliebte Franchises, die nur knapp a den Top10 vorbeigeschrammt sind. Auch das neue Paper Mario: The Thousand-Year Door (88) und das bei fast sämtlichen Community-Awards hoch gerankte Indiana Jones und der Große Kreis (86) haben die Spieler dieses Jahr richtig begeistert.
Wir hätten uns auch gerne ein Frostpunk 2 (85) in der Liste gewünscht, dass die Idee des ersten Teils clever auf die nächste Überlebens- und Politikebene hebt. Bei uns im Test ist auch Star Wars Outlaws besser weggekommen, als der 75er Metascore vermuten lässt. Der Metascore des DLCs Crusader Kings 3: Roads to Power (87) oder dem von Fans heiß herbeigesehnten Dragon’s Dogma 2 (86) lassen sich aber durchaus sehen.
Auch auf Seiten der Remakes, Complete Editions oder Releases auf neuen Plattformen gab es einige erfolgreiche Einträge dieses Jahr. Darunter zählen etwas The Last of Us Part II Remastered (90), Destiny 2 – The Final Shape (89), Horizon Forbidden West: Complete Edition (89), Castlevania Dominus Collection (89) und Persona 3 Reload (87).
Ein kleiner Shoutout geht auch an das Spiel MULLET MADJACK (88), ein abgefahrener Old School-Shooter mit grellbuntem Comiclook und dem namensgebenden Vokuhila.
Not so Honorable Mentions
Dann wären aber auch noch die Enttäuschungen des Jahres. Titel die bei Genrefans große Hoffnungen erweckten, die am Ende nicht erfüllt wurden.
Auch hier müssen wir nochmal Star Wars Outlaws erwähnen, da viele eben doch enttäuscht waren und die Verkaufszahlen weit unter Ubisofts Erwartungen lagen. Eine persönliche Enttäuschung war dagegen Ara: History Untold. Dem Rundenstrategie-Spiel hatte ich zuvor sogar Chancen als Civilization 7-Konkurrent eingeräumt. Stattdessen war der Release leider viel zu unfertig und die Marketing-Abteilung noch im Tiefschlaf. Der Metascore von 74 ist nicht katastrophal, aber das bald erscheinende Civilization 7 muss sich wenig Sorgen um Konkurrenz machen.
Ebenfalls unfertig erschienen ist Planet Coaster 2 (76). Teils haarsträubende Probleme wie zu Release kaum funktionierende Instandhaltung, die wenigen Thematisierungen oder schlechtere Wasserrutschenphysik als das das uralte Rollercoaster Tycoon 3: Soaked schmälern die Freude über einige neue Kreativ-Tools. Das war eindeutig ein verfrühter Release, um die Aktionäre des kriselnden Studios zu besänftigen.
Die größten Leckerbissen haben wir uns aber für den Schluss aufgespart. Sonys Overwatch-Konkurrent Concord war spielerisch keine Vollkatastrophe, war aber so durchschnittlich, erreichte aber trotzdem nur einen Metascore von 62. Auch bei der Vermarktung hat man wohl einiges falsch gemacht: Nur 2 Wochen nach Release wurde das Onlinespiel wegen kaum vorhandenen Spielern offiziell begraben.
Und dann ist da noch Skull and Bones. Berüchtigt wurde es, dass Ubisoft den hohen Preis von ursprünglich 80 Euro damit begründete, dass es schließlich ein AAAA-Titel wäre. Diese Aussage flog Ubisoft gewaltig um die Ohren. Der Metascore von 59 und der User Score von 3.3 verpassen dem Spiel eine mächtige Breitseite. Zumindest eines muss man Ubisoft aber lassen: Trotz des Misserfolgs wollen sie das Spiel auch im 2. Jahr noch weiter mit neuen Inhalten füllen.
Image by FromSoftware via igdb
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