Wer in sein Gaming-Hobby investiert, denkt vielleicht zuerst an Grafikkarten oder Monitore, die uns ansprechende Bilder vor Augen zaubern. Doch es sind die Eingabegeräte, mit denen wir uns überhaupt durch die Spiele bewegen. Die besten Gaming-Tastaturen können da einen großen Unterschied machen, wie angenehm das zocken von der Hand geht.
In jedem Genre braucht ihr die besten Gaming-Tastaturen natürlich nicht. Es ist ein einzigartiges Eingabegerät, dass es so nur am Computer gibt und viele Spiele sind mittlerweile mehr auf Gamepads ausgelegt. Viele Leistungsmerkmale haben außerhalb der Spiele für die Arbeit am PC sogar eine größere Bedeutung. Dennoch sind Reaktionszeiten und präzises Auslösen in Shootern oder das Schreibgefühl für chatfreudige MMO-Spieler wichtig. Programmierbare Makro-Tasten machen einem das Leben in und um Spiele einfacher und ich selbst könnte kaum ohne zusTasten zur Musiksteuerung leben.
In vielerlei Hinsicht ist eine Gaming-Tastatur aber auch ein Lifestyle-Produkt. Auch wenn es einige bewusst dezentere Modelle gibt, spielen viele Gaming-Tastaturen mit Form, Farbe und vor allem der RGB-Beleuchtung. Es ist genau sowohl in Ordnung schlichte Eleganz zu bevorzugen, wie auf Kirmesbeleuchtung des Tisches zu setzen.
Mechanische Tastatur oder lieber nicht?
Die fast schon religiöse Frage bei Tastaturen ist, ob eine mechanische Tastatur besser ist. Ich habe darüber sogar einen ganzen Artikel geschrieben, der sich den Vor- und Nachteilen dieser Tastatur-Art widmet.
Mechanische Tastaturen funktionieren noch nach dem Prinzip von Schreibmaschinen, wo es in jeder einzelnen Tasten einen mechanischen Auslöser gibt. Dieser aktiviert sich nach einem sehr präzisen Druckpunkt. Die sogenannten Rubberdome-Tastaturen stellen beim Tastendruck über eine darunterliegende Gummi-Matte den Kontakt zur darunter liegenden Platine her, der den Tastendruck erkennt.
Rubberdome-Tastaturen sind durch die Gummimatte leiser als die mechanischen Auslöser einer mechanischen Tastatur und deutlich günstiger herzustellen. Mittlerweile gibt es aber auch mechanische Tastaturen mit leisen Tasten. Während sich Rubberdome-Tastaturen mit der Zeit abnutzen und schwammiger im Tippgefühl werden, behalten mechanische Auslöser ihre präzises Tippgefühl bei und sind sehr langlebig. Dafür sind Rubberdome-Tastaturen robuster wenn es um verschüttete Getränke geht.
Auch wenn ich selbst auf mechanische Tastaturen schwöre, gibt es für die besten Gaming-Tastaturen kein richtig oder falsch. Es hängt stark davon ab welches Tippgefühl man bevorzugt und ob man eventuell sogar das mechanische Klackern mag. Wenn möglich sollte man es vorher bei Freuden ausprobieren oder in einem Elektronik-Fachmarkt ausliegende Tastaturen mal „probetippen“.
Wozu Makro-Tasten nutzen?
Makrotasten hatten ihre Hochphase, als MMORPGs das Online-Gaming dominierten. Makrotasten ermöglichten einen noch mehr Fähigkeiten in den Schnellzugriff zu packen, aber auch ganze Skripte mit einem Tastendruck abzufeuern. Sogar bei den Mäusen entwickelten sich Modelle mit programmierbaren Makrotasten, das unter anderem in der Razer Naga (Provisionslink) mit ihren 12 Tasten am Daumenfeld der Maus eskalierte.
Makrotasten haben aber auch heute noch ihre Daseinsberechtigung in den besten Gaming-Tastaturen. In Spielen sind es weitere Tasten, die wir sorglos belegen können ohne fürchten zu müssen, eine andere Belegung dadurch zu überschreiben. Wir können aber auch Funktionen wie Kopieren oder Einfügen über die Makrotasten abbilden oder häufig genutzte Programme damit starten. Ähnlich wie manche Fernbedienung schon feste Tasten für beliebte Streaming-Dienste besitzt, können wir so ganz einfach Programme oder auch häufig besuchte Webseiten öffnen.
Ob man sie wirklich nutzt ist aber stark abhängig vom Nutzer und ob dieser mit der bisherigen Gewohnheit brechen kann. Zunächst sind sie nämlich eine Umstellung, wenn man sie vorher noch nicht hatte. Wir müssen uns daran gewöhnen, dass wir diese zusätzlichen Tasten haben und sie erst in unsere tägliche Nutzung zwingen. Der Unterschied macht sich erst bemerkbar, wenn man sie aktiv nutzt und irgendwann auf ein Modell ohne Makro-Tasten umschwenkt.
Corsair K95 RGB Platinum XT: Der Allrounder
Meine Corsair K95 RGB Platinum leistet mir seit bereits 3 Jahren gute Dienste und hat ihren Ruf als eine der besten Gaming-Tastaturen mehr als bestätigt. Trotz intensiver Benutzung, hat sie noch immer ein sehr Gefühl durch die verbauten Cherry MX-Switches und den leichten Aluminium-Rahmen.
Die Tasten haben einen angenehm lesbaren Schriftsatz und die Leertaste, die 6 Makrotasten und wahlweise austauschbar auch die WASD-Tasten haben eine etwas griffigeres Profil. Zusätzlich gibt es außerdem noch eine Mediaplayer-Steuerung mit wichtigen Tasten und einer Walze für die Lautstärke. Außerdem gibt es noch ein weiteres Tastenfeld für die Beleuchtungsprofile und dessen Helligkeit.
Diese Profile lassen sich über die iCue-Software sehr vielfältig einstellen, aber es gibt auch viele aufwendige Beleuchtungsprofile, die sogar mit weiteren Corsair-Produkten zusammen funktionieren. Auch die Makrotasten lassen sich über die Software anpassen und für jedes Profil können auch unterschiedliche Makros angelegt werden. Die Tastatur speichert sie außerdem im eigenen Speicher.
Die Corsair K95 verfügt außerdem über eine großzügige Handballenauflage, die allerdings optional ist.
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Corsair K55 RGB: Der Rubberdome-Bruder
Auf den ersten Blick sehen sich die K55 der K95 von Corsair fast zum Verwechseln ähnlich. Trotzdem kostet die K55 nur ein Drittel des Preises. Woher kommt also der Preisunterschied der beiden Tastaturen?
Den gravierendste Unterschied: Die Corsair K55 ist eine Rubberdome-Tastatur, also ohne mechanischen Schalter in jeder Taste. Das macht sie nicht ganz so präzise vom Druckpunkt, doch Rubberdome-Tastaturen werden auch für ihr weicheres und leiseres Schreibgefühl geschätzt und sind eben günstiger. Auch bei der Beleuchtung lässt sich nicht jede Taste einzeln ansprechen. Stattdessen ist die Beleuchtung in 5 Zonen unterteilt, die ihr über die iCue-Software ansprechen könnt. Im Gegensatz zum mechanischen Bruder ist die Tastatur allerdings IP42-Spritzwasser-geschützt und übersteht so auch mal ein verschüttetes Getränk – bei zuckerhaltigen Getränken trotzdem bitte reinigen, bevor es verklebt!
Ansonsten ist es der K95 schon relativ nahe. Auch hier habt ihr ein nahezu identisches Layout von 6 programmierbarer Makrotasten auf der linken Seiten. Rechts oben ist ebenso eine Media-Steuerung, auch wenn die Tasten nicht ganz so hochwertig wirken und die Walze für die Lautstärke zwei normalen Tasten gewichen ist. Die Steuerung für die Tastaturprofile ist außerdem von links nach rechts neben den Media-Tasten gewandert. Auch die K55 bietet eine optionale Handballen-Auflage, wenn auch nicht ganz so komfortabel wie ihr teurerer Bruder.
Wer nicht unbedingt Wert auf mechanische Tasten legt, findet mit der K55 eine sehr gute Alternative, die deutlich preiswerter ist, dafür aber nur wenige Abstriche macht und sogar etwas robuster gegenüber Getränke-Malheurs ist.
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RedThunder K10 Gaming Tastatur + Maus: Die Budget-Variante
Für den schmaleren Geldbeutel lohnt sich auch der Blick auf die chinesischen Alternativen. Diese stecken qualitativ oft recht wenig zurück, kosten aber oft deutlich weniger als die großen Marken. Eine dieser Alternativen ist die RedThunder K10 Gaming-Tastatur, die es sowohl im neutralen schwarz, als auch im etwas modischeren weiß gibt.
Im Vergleich mit der K95 von Corair muss der Käufer natürlich trotzdem Abstriche machen. Zum einen haben wir keine Auswahl bei den Switches, zum lässt sich die Beleuchtung zwar anpassen, aber nur auf 6 Bereiche verteilt und mit einer Auswahl aus „nur“ 7 Farben. Die F-Tasten haben außerdem eine zweite Belegung mit Multimediafunktionen und zur Steuerung der Tastaturbeleuchtung.
Die Stärke des Angebots liegt vor allem darin, dass es gleich ein Paket ist, bei dem neben der Tastatur auch noch eine Gaming-Maus enthalten ist. Auch die hat einstellbare Hintergrundbeleuchtung und mit 7.200 DPI auch eine sehr gute Präzision.
Der Nachteil des Pakets aus Tastatur und Maus dürfte vor allem im Support liegen. Chinesische Hersteller sind nicht immer ganz so einfach im Schadensfall zu kontaktieren und deren Produkte tauchen oft unter sehr verschiedenen Markennamen auf. RedThunder gehört aber zumindest zu den Herstellern mit einer Internetseite und einem etwas festeren Produkt-Portfolio. Trotzdem etwas Vorsicht: Die Treiber wurden auf der Webseite zuletzt 2021 geupdatet.
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CHERRY STREAM DESKTOP – Die unscheinbare
Cherry versteht etwas von Tastaturen. Der Tastaturen-Hersteller mit Sitz in München ist schon seit Ewigkeiten Kult mit seinen Tastaturen und heute der Marktführer für die Schalter in mechanischen Tastaturen. Doch wo viele der Kunden eher auf verspielteres Design gehen, gibt sich Cherry teils etwas zurückhaltender.
Zurückhaltend ist auch die Cherry Stream Desktop-Tastatur. Hier gibt es keine Beleuchtung der Tasten und auch sonst hat die weiß-graue Farbe mehr eine klassische Büro-Ästhetik, auch wenn sie zumindest auf eine sehr flache Bauweise setzt. Die flache Bauweise wird durch die Cherry SX-Switches mit Scherentechnologie. Dadurch ermöglicht sie ein flaches aber präzises Tippgefühl. Mittig oberhalb der Tastatur befinden sich allerdings noch 6 zusätzliche Tasten zur Steuerung von Mediaplayern.
Die CHERRY STREAM DESKTOP kommt darüber hinaus aber auch noch mit einer dazu passenden Maus, die sich in drei Stufen zwischen 1.000, 1.600 und 2.400 dpi anpassen lässt. Mit ihren besonders leisen Tasten, eignet sie sich auch wunderbar für eine geräuscharme Bürokulisse. Doch auch in Games bewahren die Leiseklicker die Immerson des Spielsounds. Maus und Tastatur sind zudem beide kabellos mit einer Laufzeit von bis zu 36 Monaten bei der Tastatur und bis zu 12 Monaten bei der Maus.
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Glorious Gaming GMMK PRO – Volle Anpassbarkeit für Enthusiasten
Für Tastatur-Enthusiasten gehört die Glorious Gaming GMMK Pro eindeutig zu den besten Tastaturen. Das Design ist sehr kompakt, minimalistisch und verzichtet daher auch auf den Nummernblock der bei den meisten Tastaturen rechts vorhanden ist. Die Tastatur ist mit ihrem Aluminiumrahmen angenehm schwer und bietet eine besonders schnelle Abrufrate von 1.000Hz. Das macht sie auch ideal für kompetitive Spiele, wo es auf jeden noch so kleinen Sekundenbruchteil ankommt.
Das Besondere an der GMMK Pro ist allerdings, dass sie komplett-Modular ist. Die Standard-Ausführung ist eigentlich sogar ein Barebone-Modell. Das bedeutet nur das Gehäuse. Auf der Seite des Herstellers Glorious Gaming könnt ihr daher sowohl Tastenkappen als auch verschiedene Schalter kaufen – letztere sogar wahlweise geschmiert oder ungeschmiert. Dort erhaltet ihr auch austauschbare Switch-Plates, Tastenabzieher, Numblocks und vieles mehr.
Zwar ist selbst die Barebones-Variante teurer als viele Fertigtastaturen, aber das Konzept ist auch mehr für Enthusiasten, die ihre Tastatur komplett nach ihren Bedürfnissen anpassen wollen. Dennoch gibt es auch Prebuild-Versionen der Tastatur mit linearen Glorious Fox-Switches. Nachträglich lässt sich die Tastatur zwar auch problemlos umrüsten, aber die absolute Anpassbarkeit beim Kauf und der leichte Zusammenbau ist neben der hohen Qualität der Hauptgrund, sich für die GMMK Pro zu entscheiden.
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Link zur Hersteller-Seite zur eigenen Zusammenstellung
Image by Martin Piechotta via Adobe Stock
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