Millionen von Songs jederzeit in seiner Hosentasche tragen, sie hören können, wann und wo man will. Das war lange Zeit eine verrückte Vorstellung, doch mittlerweile haben CDs langsam ausgedient. Dafür erobern Musik-Streaming-Dienste den Markt. Kurz gesagt: Spotify, Deezer, Apple Music und Co. sind richtig angesagt. Doch wo genau liegen die Unterschiede? Welche Vor- und Nachteile haben einzelne Streaming-Dienste im Vergleich?
Wir haben ein paar der beliebtesten Streaming-Dienste für Musik unter die Lupe genommen.
Spotify – für alle, die einen Allrounder wollen
Spotify hat so ziemlich alles, was ein Musikdienst so braucht, kurz gesagt: Spotify ist ein kleiner Alleskönner. Der Streaming-Dienst hat eine riesige Auswahl an Musiktiteln und Podcasts – rund 60 Millionen Titel sind es, um genau zu sein. Praktisch ist auch, dass ihr Spotify auf unterschiedlichen Endgeräten nutzen könnt. Somit ist eure Musik auf einer Vielzahl verschiedener Geräte abspielbar. Wenn ihr in die Musikwelt auf Spotify eintauchen wollt, hilft euch der Algorithmus dabei, neue Songs und Co. zu entdecken. Wie gut der Algorithmus eigentlich ist und wie er überhaupt funktioniert, hat Netzpilotin Leonie für euch in einem weiteren Artikel erklärt. Testen lässt sich Spotify übrigens kostenlos für 30 Tage. Danach bezahlt man 9,99 Euro für die Spotify Premium Version, in der ihr eure Musik übrigens auch offline hören könnt. Zwar kann man den Musikdienst auch kostenlos nutzen, dann muss man allerdings mit Werbeunterbrechungen leben und skippen kann man Songs nur begrenzt.
Spotify auf einen Blick
- Vorteile:
- Guter Algorithmus und kuratierte Playlists
- Breite Plattformunterstützung
- Große Musikauswahl und größtes Podcastangebot weltweit
- Nachteile:
- Komplizierter Import eigener Music
- Etwas unübersichtliche, komplizierte Benutzeroberfläche
- kein HIFI-Angebot
Apple Music – für alle, die Live-Inhalte lieben
Apple Music harmoniert mit Apple-Geräten einfach. Aber auch auf anderen Geräten lassen sich über 70 Millionen Songs, Podcasts, Radio-Sender sowie Live-Inhalte hören. Verfügbar ist Apple Music für Mac- und Windows-Rechner, ab iOS 10, die Apple Watch sowie den HomePod. In den Streaming-Dienst könnt ihr außerdem auch eure eigene Musik hinzufügen. Bis zu 100.000 Titel lassen sich somit in eure Bibliothek integrieren. Besonders mühevoll sind die Playlisten des Musikdienstes gestaltet. Eine eigene Musikredaktion versorgt euch mit Musik, passend zu jeder Stimmung. Selbst in die aktuellen Top-Tracks weltweiter Städte kann man reinhören. Ein neues und ganz besonderes Feature ist, dass nun Lossless Audio ohne Aufpreis verfügbar ist. Das heißt, dass die gesamte Apple Music Streaming-Bibliothek, mit entsprechender Hardware, in hochauflösender Qualität auf die Ohren kommt. Somit ist der Streaming-Dienst im Vergleich der günstigste, wenn es um HIFI-Qualität geht.
Testen kann man Apple Music drei Monate lang kostenlos. Danach kostet der Streaming-Dienst 9,99 Euro pro Monat, wenn ihr ihn weiterhin nutzen wollt. Schade ist, dass es keine kostenlose Version gibt.
Apple Music auf einen Blick
- Vorteile:
- kuratierte Playlisten und eigene Musikredaktion
- bis zu 100.000 eigene Songs integrierbar
- Lossless Audio ohne Aufpreis
- Eigener Live-Radiosender
- Nachteile:
- Keine kostenlose Variante
- Teils sperrige Benutzeroberfläche
- Keine Podcasts für Android-User
Wenn ihr herausfinden wollt, wie Losless Audio überhaupt funktioniert und mit welchen Geräten man hochauflösend Musik hören kann, findet ihr hier weitere Informationen dazu:
YouTube Music – für richtige Google Fans
Wer Google-Produkte sowie den Google-Sprachassistenten nutzt, kommt mit YouTube Music voll auf den Geschmack. Die Interaktion mit Google Diensten ist bei dem Streaming-Dienst besonders gut. Zwar funktioniert YouTube Music auch auf Geräten anderer Anbieter, jedoch ist er mit anderen Sprachassistenten wie Alexa beispielsweise nicht kompatibel. YouTube Music steckt viel Mühe in die Auswahl verschiedener Playlisten. Für nahezu jeden Anlass, zu jeder Atmosphäre, sogar ortsbezogen lassen sich passende Playlisten finden. Das überzeugendste Feature ist, dass YouTube Music die Musikwelt mit der des Videos verbindet. Live-Auftritte deiner Lieblingsband lassen sich so auch unterwegs hören. Kurz gesagt, überzeugt der Streaming-Dienst im Vergleich besonders dadurch, dass man Audio und Video kombinieren kann. Nutzen kann man YouTube Music kostenlos, wobei man mit einer geringeren Auswahl und Werbung auskommen muss. Möchte man die Premium Version nutzen, kostet das 9,99 Euro monatlich.
Youtube Music auf einen Blick
- Vorteile:
- Kombination von Audio und Video
- YouTube Premium umfasst auch werbefreie Nutzung der YouTube Video-Plattform
- Guter Algorithmus für weitere Empfehlungen
- Nachteile:
- weniger geeignet für Personen, die hochauflösend Musik streamen wollen
- kaum Podcasts
Tidal – für audiophile Musikliebhaber
Der Streaming-Dienst Tidal überzeugt im Vergleich vor allen Dingen aufgrund der guten Soundqualität beim Streamen. So richtige Musikliebhaber kommen bei Tidal voll auf ihre Kosten, denn nicht nur gibt es Musik in hoher Audioqualität, sondern auch exklusive Inhalte. Pre-Releases und Konzerte, sowie Festivals lassen sich auf Tidal finden. Außerdem glänzt der Streaming-Dienst durch kuratierte Wiedergabelisten.
Manko ist, dass ihr eure Inhalte nicht im Offline-Modus nutzen könnt. Außerdem lässt sich eigene Musik nicht importieren. Einen kleinen Aufpreis zahlt man bei Tidal für den HIFI-Tarif, der regulär 19,99 pro Monat kostet. Wer nur Musik will und das in richtig guter Qualität, ist bei Tidal genau richtig.
Tidal auf einen Blick
- Vorteile:
- Hochauflösendes Streaming möglich
- Vorabveröffentlichen einiger Titel und Alben
- viele exklusive Inhalte
- Nachteile:
- Kein Import eigener Musik möglich
- Keine Lyrics einsehbar
- Keine Podcasts ohne Musikbezug
- kein Equalizer
- keine Sleeptimer Funktion
Deezer – für alle, die viel Inhalt wollen
Ähnlich wie Spotify ist Deezer schon seit 2007 im Geschäft und hat eine, mit 14 Millionen Hörern zwar eher kleine, aber treue Fanbase. Für richtige Musik-Enthusiasten bietet Deezer einen smarten Empfehlungsalgorithmus. Basierend auf Artists und Genres, die du dir anhörst, erstellt Deezer passende Playlisten für dich, um neue Musik zu entdecken. „Flow“ ist ein unendlicher Mix aus verschiedenen Songs, die speziell auf deinem Musikgeschmack basieren. Endlos viele Stücke hören und neu entdecken ist somit kein Problem.
Der Streaming-Dienst lässt sich komplett kostenlos nutzen, dabei werden Abstriche in der Audioqualität gemacht, endloses Skippen ist nicht möglich und Werbeunterbrechungen gibt es auch. Wer Deezer ohne Einschränkungen nutzen möchte, bezahlt 9,99 im Monat. Die Family Version und der HIFI-Tarif, mit dem ihr hochauflösen Musik hören könnt, kosten 14,99 monatlich.
Deezer auf einen Blick
- Vorteile:
- Für HIFI Fans der günstigste Streaming-Dienst
- Flow-Funktion
- Viele Offline-Funktionen
- Nachteile:
- Wenig kompatible Geräte
- Es gibt ein Uploadlimit eigener Songs, wo das Limit liegt, ist unbekannt
- keine Musikvideos
Amazon Music – für Musik- und Fußballfans
Wer auf der Suche nach einem vielseitigen Musikdienst ist, für den ist Amazon Music interessant. Besonders für Prime-Mitglieder und all diejenigen, die in Besitz eines Echos sind, ist Amazon Music attraktiv. Für audiophile User gibt es eine HD-Option, die überzeugt und ohne Aufpreis daherkommt. Zwar finden sich auf Amazon Music eine Menge Podcasts, andere Anbieter wie Spotify bieten allerdings eine größere Auswahl. Dafür hat der Musikdienst ein kleines Highlight für alle Fußballfans integriert: Spiele werden per Stream live übertragen.
Amazon Music auf einen Blick
- Vorteile:
- Für Prime Mitglieder und Echo-Besitzer günstiger
- Streaming von Fußballspielen möglich
- Hochauflösender Musikgenuss durch Amazon Music HD ohne Aufpreis möglich
- Nachteile:
- Kein Upload eigener Songs
- Sehr geringe Hörbuch-Auswahl
Welche Vor- und Nachteile haben Streaming-Dienste überhaupt?
Die Möglichkeit, Musik zu Streamen hat nicht nur Vorteile, sondern auch Chancen geschaffen. Streaming-Dienste sind mitunter der Grund, dass User mehr Musik wieder legal hören. Der größte Vorteil ist wohl offensichtlich: man hat seine Musik immer dabei. Gleichzeitig scheint die Auswahl an Songs fast schon unbegrenzt. Das macht das Entdecken neuer Lieblingssongs, Artists und Genres richtig besonders. Oftmals wird das Ganze auch noch durch smarte Algorithmen und kuratierte Playlisten unterstützt. Und wenn wir schon von Playlisten reden: dadurch, dass manche Streaming-Dienste eigene Musikredaktionen haben, die diese erstellen, bleibt man immer up-to-date. Aktuelle Charts und Neuerscheinungen gehen also nicht mehr an einem vorbei.
Nachteile können nervige Werbeunterbrechungen sein, wenn man kostenlose Varianten der Streaming-Dienste nutzen möchte. Außerdem sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass Streaming-Dienste Daten sammeln. Vergleicht man darüber hinaus Streaming mit dem Kauf einer CD, wird deutlich, dass man die Musik beim Streamen nicht besitzt. Das Recht des Users ist somit nur auf die digitale Wiedergabe beschränkt.
Streaming-Dienste im Vergleich – unser Fazit
Halten wir fest: wer frei über seine Songs verfügen möchte, sollte seinen Fokus vielleicht auf Platten, CDs und dem legalen Download legen. Streaming-Dienste bieten dafür die Möglichkeit, von überall auf Songs zuzugreifen. Außerdem lassen sich durch die große Auswahl, die in allen Musikdiensten zu finden ist, neue Genres und Artists deutlich einfacher entdecken. Viel nehmen sich die Streaming-Dienste dabei im Vergleich nicht. Die Unterschiede findet man eher im Detail.
Wer etwa viel Wert auf gute Audioqualität legt, ist bei Apple Music oder Tidal gut aufgehoben. Für alle unter euch, die Wert auf Vielfalt legen und Google-Fans sind, eignet sich YouTube Music als guter Musikdienst. Und wer ein gutes Gesamtpaket möchte, für den hat Spotify das komplette Streaming-Angebot. Amazon Music HD eignet sich vor allem für Prime-Kunden, die günstiger in den Streaming-Genuss kommen. Deezer punktet mit seiner Flow-Funktion vor allem, wenn ihr neue Musikentdeckungen machen wollt. Es ist also für jeden etwas dabei.
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