Ein Jahr geht vorbei, ein neues beginnt. Doch mit diesem Jahr beginnt ebenfalls eine neue Dekade. Die „Zehner-Jahre“ sind vorbei. Das Jahrzehnt brachte dabei einige der besten Spiele aller Zeiten hervor. Dementsprechend hüpfen wir heute einmal in die Zeitmaschine und reisen zurück in jedes Jahr seit 2010, um die Frage zu klären: Was sind die besten Videospiele des Jahrzehnts?
Hier noch ein kleine Warnung: aus jedem Jahr das objektiv beste Spiel herauszusuchen, ist beinahe unmöglich. Jeder Spieler hat seinen eigenen Geschmack, jeder hat seine subjektive Wahrnehmung auf die Gaming-Jahre. Noch dazu gibt es immer auch stärkere und schwächere Jahrgänge, sodass man sich manchmal kaum auf ein Spiel festlegen kann.
2010 – ein guter Start in das Jahrzehnt
Das Jahr 2010 ist jetzt also schon zehn Jahre her. Trotzdem gehört dieses Jahr bereits zu den angesprochenen stärkeren Jahren. Spiele wie Call of Duty Black Ops, Alan Wake, Red Dead Redemption und auch Heavy Rain (wobei letzteres mit seinen haarsträubenden Logiklücken und Twists mich nie überzeugen konnte) sind für manche sicher alles Kandidaten für das Spiel des Jahres. Ich habe mich aber für den zweiten Ableger der Sci-Fi-Shooters Mass Effect entschieden. Mass Effect 2 setzt die ambitionierte Geschichte der Crew um Commander Shepard fort und inszeniert eine packende Narrative mit starken Figuren. Auch das Gameplay überzeugt mit spannenden Feuerduellen und einem tiefgehenden Rollenspielsystem. Vor allem mit dem Blick auf Entwickler Bioware und den Spielen, die danach aus diesem Studio entsprangen, war Mass Effect 2 wohl das letzte richtig gute Spiel von Bioware.
2011 – ein gutes Jahr für Rollenspiele
Ein Spiel, was viele bis heute begeistert, ist auf jeden Fall The Elder Scrolls 5: Skyrim. Doch mir persönlich hat das Open-World-RPG nicht wirklich zugesagt. RPG-Konkurrenz wie Dragon Age 2 oder auch The Witcher 2: Assassins of Kings gingen im Vergleich ein wenig unter. Auch Shooter wie Crysis 2 und Battlefield 3 waren zum Anfang des Jahrzehnts noch um einiges größer, als im Jahre 2020. Im Action-Bereich waren vor allem Batman: Arkham City und natürlich der erste Dark-Souls-Teil sehr vielversprechend. Für mich persönlich ist aber das kleine aber feine Rätselspiel Portal 2 von Steam-Schöpfer Valve das Spiel des Jahres. Das Portal-Prinzip ist einfach bis heute genial und die Story um GLaDOS und Wheatley sehr unterhaltsam. Dazu kommt noch ein unterhaltsamer Koop-Modus mit den Robotern P-Body und Atlas und fertig ist ein zeitloser Klassiker.
2012 – Open-World auf dem Höhepunkt
2012 erlebte mit der Wii U den Release der ersten Next-Gen-Konsole – jedenfalls auf dem Papier. In Wahrheit konnte sich die Kiste mit dem klobigen Gamepad über die klägliche Lebenszeit von viereinhalb Jahren nie wirklich etablieren. Lediglich der Erfolg der Switch ist es zu Verdanken, dass dieses Jahrzehnt für Nintendo noch recht versöhnlich endete. Aber kommen wir zu den Spielen: vor allem im Herbst erschienen mit Dishonored, Borderlands 2 und Far Cry 3 drei Hochkaräter. Letzteres überzeugte mit seinem wahnsinnigen Bösewicht Vaas Montenegro, ein Trend, der sich in den folgenden Teilen so fortsetzen sollte.
Blizzards Diablo 3 ließ einige Leute etwas enttäuscht zurück und auch Mass Effect 3 sorgte mit seinem enttäuschenden Ende für Unmut. Die actionreichen Spiele Halo 4, Darksiders 2 und Max Payne 3 waren ebenfalls erfolgreich. Von diesen Spielen mochte ich persönlich den tropischen Ausflug von Far Cry 3 am liebsten. Der Siegeszug der Open-World war gerade zu Anfang des Jahrzehnts sehr groß und der dritte Far-Cry-Teil war eines der besten Beispiele des Genres.
2013 – hurra, die Next-Gen ist da
Kommen wir nun zum Jahre 2013, ein wieder mal sehr starkes Videospieljahr. Mit dem Release der Playstation 4 und Xbox One stellte dieses Jahr den größten Wandel in diesem Jahrzehnt dar. Die Top-Games sind in diesem Jahr die letzten der siebten Konsolengeneration. Allein die Namen BioShock Infinite, The Last of Us, Assassin’s Creed Black Flag, Super Mario 3D World sind alle bis heute noch sehr beliebte Spiele. Schlussendlich muss der Preis aber in diesem Jahr an ein Spiel gehen, was auch noch im Jahre 2020 eine beeindruckende Player-Base von um die 30 Millionen Spieler hat.
Grand Theft Auto 5 erschien im September 2013 und fesselte die Spieler für schätzungsweise ein halbes Jahr noch mit seiner Geschichte rund um die drei Hauptfiguren Michael, Trevor und Franklin. Dann übernahm aber der GTA-Online-Modus das Ruder und machte GTA 5 bis heute unsterblich. Mit dem Release einer neuen Erweiterung im Juli 2019, erreicht der Modus zum Beispiel den Tag mit dem meisten aktiven Spielern – und das fast sechs Jahre nach Release. Die Spielwelt Los Santos und die vielen Möglichkeiten machen das Gangsterspiel bis heute beliebt.
Die besten Videospiele des Jahrzehnts
2014 – die Next-Gen sorgt für Probleme
Das Gaming-Jahr 2014 gehört im Nachhinein wirklich zu den Schwächeren des Jahrzehnts. Weder das neue Spiel Watch Dogs, noch der sehr marode Assassin’s Creed Ableger Unity konnten richtig überzeugen. Ein wenig wirkte es, als ob die Entwickler mit der neuen Generation noch nicht ganz zurechtkamen. Auch Far Cry 4 und Dragon Age: Inquisition konnten ihre Vorgänger nicht ganz so erfolgreich fortsetzten. Bezeichnet für die Qualität des Jahres ist, das letzteres Spiel sich schlussendlich als aller erstes offizielles „Game of the Year“ bei den Game Awards durchsetzen konnte. Spiele wie Mario Kart 8 machten da schon mehr Spaß. Mein Spiel des Jahres war das Indie-Spiel Broken Age. Das Game war eines der ersten erfolgreichen Kickstarter-Projekte, ebenfalls ein Phänomen des letzen Jahrzehnts. In dem hübschen Adventure begleiten wir die Teenager Shay und Vella, die in ihren getrennten Welten das Leben als junger Erwachsener erleben.
2015 – endlich wieder ein gutes Jahr
So schwach das erste richtige Next-Gen-Jahr doch wahr, so stark präsentierte sich dann doch das Zweite: 2015 schoss aus allen Rohren mit Top-Spielen. Metal Gear Solid 5: The Phantom Pain war das letze Spiel von Hideo Kojima aus seiner Metal Gear-Serie, auch Fallout 4 und Splatoon konnten überzeugen. Auf dem Indie-Markt erschienen Perlen wie Ori and the Blind Forest und das äußerst beliebte Life is Strange. Toby Fox Meisterwerk Undertale gewinnt in diesem Jahr definitiv den Publikumspreis. Das einzigartige Rollenspiel wurde innerhalb kürzester Zeit zum Internet-Phänomen. Und ein Spiel steckte sie alle noch einmal in die Tasche: The Witcher 3 Wild Hunt hob die Rollenspiel-Reihe um den Hexer Geralt auf ein ganz neues Level. Zwar war die Serie unter RPG-Fans schon immer beliebt, mit dem dritten Teil wurde sie aber auch dem breiterem Publikum richtig bekannt. Das Abenteuer über den Monsterjäger Geralt von Riva, seine geliebte Zauberin Yennefer und seine Ziehtochter Ciri begeisterte Millionen an Spielern und ist auch ein Kandidat, für das beste Videospiel des Jahrzehnts.
2016 – Neue und alte Serien
2016 setzte den Trend des Vorjahres fort und brachte einige starke Titel hervor. Die Renaissance der Doom-Reihe und das Ende der Uncharted-Serie mit „A Thief‘s End“ waren nur zwei der Höhepunkte dieses Jahres. Sogar Blizzard veröffentliche mit Overwatch nach langer Zeit einmal wieder ein Spiel in einem ganz neuen Setting. Auch das Indie-Spiel Inside mit seiner düsteren Atmosphäre und seinem effektive Story-Telling überraschte viele Spieler. Ich könnte hier auch sehr langweilig sein und einfach The Witcher 3 Blood and Wine als Spiel des Jahres nennen, denn die Erweiterung des Vorjahressiegers war so umfangreich wie ein komplettes Spiel.
Dark Souls 3 festigte währenddessen das Image der bockschweren, aber dafür äußerst befriedigenden Reihe von Entwickler From Software. Allgemein ein sehr ausgeglichenes Jahr, wobei mir Uncharted 4 von diesen Spielen am meisten Spaß gemacht hat. Das äußerst hübsche Finale der Abenteuer des Nathan Drake spielten sich einmal mehr wie ein Indiana-Jones-Film und das Piraten-Setting sagte mir hier einmal mehr zu.
Die besten Videospiele des Jahrzehnts
2017 – das beste Jahr der Dekade
Das Gaming-Jahr 2017 ist wahrscheinlich das Beste dieses Jahrzehnt gewesen. Mit der Switch war seit März ein neuer Player auf dem Konsolen-Markt vertreten, der nach der erfolglosen Wii U Nintendo auch einmal am Konsolen-Kampf beteiligte. Und das japanische Studio legte auch ganz schön los: Mit The Legend of Zelda Breath of the Wild und Super Mario Odyssey warfen gleich die größten Serien ihren Hut in den Ring. Aber auch die Konkurrenz schlief nicht: Sony startete mit ihrem exklusiven Spiel Horizon Zero Dawn ins Jahr, das mit seiner einzigartigen Welt voller Roboter-Monster überzeugte. Auch sonst war 2017 voller Top-Titel.
Eine Aufzählung: Hellblade: Senua’s Sacrifice, Cuphead, Nier Automata, Resident Evil 7, Wolfenstein 2: The New Colossus, Assassin’s Creed Origins und selbst die Battle Royales wie Playerunknown’s Battlegrounds und ein gewisses Spiel namens Fortnite erschienen alle in diesem Jahr (vielleicht nicht ganz so qualitativ hochwertig, aber der Einfluss dieses Spiels hält noch bis heute). Für mich, als großen Zelda-Fan, führt kein Weg an Breath of the Wild vorbei. Links Abenteuer im zerstörten Hyrule kaufte ich sogar zweimal, für die Wii U und für die Switch, da ich nach der jahrelangen Wartezeit keine Geduld bis zum Release der neuen Konsole hatte. So wurde das Open-World-Abenteuer für mich zu einem der besten Videospiele des Jahrzehnts.
2018 – Rockstar schlägt zurück
Monster und nordische Götter wurden in den Spielen Monster Hunter: World und im God-of-War-Reboot geschlachtet. Letzteres wurde auch zum „Game of the Year“ gekürt. Mit Detroid: Become Human ließ sein David Cage einmal mehr sein wenig subtiles Story-Telling auf die Welt los. Dafür aber spielte die Geschichte in einer relativ interessanten Android-Welt. Auch Nintendo schuf mit Super Smash Brothers Ultimate wirklich eine ultimative Version des Fun-Prüglers, mit allen Charakteren, Stages und genug Einzel- und Mehrspieler-Content, um alle Spieler zufriedenzustellen. Das Spiel des Jahres kam aber mal wieder aus dem Hause Rockstar, die mit Red Dead Redemption 2 ein tolles Western-Abenteuer mit einer coolen Hauptfigur und einer riesigen Spielwelt schufen. Der Untergang der Von-der-Linde-Gang und das langsame Ende der „freien Outlaws“ ist eine der packenderen Geschichten des Jahrzehnts.
2019 – ein schwacher Abchluss für die besten Videospiel des Jahrzehnts
Da sind wir also schon im vergangenen Jahr angelangt. 2019 war allerdings leider ein eher schwacher Abschluss der Gaming-Dekade. Zwar gab es eine Anzahl an durchaus guten Spielen, aber keines stach wirklich heraus. Resident Evil 2 hob den Standard für Remakes auf ein ganz neues Level. Star Wars: Jedi Fallen Order, konnte den zweifelhaften Titel des besten EA-Star-Wars-Games für sich gewinnen. Und auch From Softwares neues Spiel Sekiro: Shadows Die Twice konnte mit seinem neuen Setting und dem gewöhnt starken Kampfsystem auch bei den Game Awards abräumen. Mein persönliche Spiel des Jahres ist aber Fire Emblem: Three Houses. Das Strategie-Spiel auf der Nintendo Switch erzählt eine Geschichte von drei Schulklassen an einer mittelalterlichen Klosterschule. Diese werden durch die Ereignisse in ihrem Königreich schlussendlich in den Krieg gegeneinander gezwungen. Dabei leveln wir unsere einzelnen Kämpfer auf und kommandieren sie auf dem Schlachtfeld.
Die besten Videospiele des Jahrzehnts
Fassen wir also die Liste noch einmal zusammen. Die Top 10:
2010: Mass Effect 2
2011: Portal 2
2012: Far Cry 3
2013: GTA 5
2014: Broken Age
2015: The Witcher 3: Wild Hunt
2016: Uncharted 4
2017: The Legend of Zelda Breath of the Wild
2018: Red Dead Redemption 2
2019: Fire Emblem: Three Houses
Das sind sie also, unsere die besten Videospiele des Jahrzehnts. Eine genaue Reihenfolge habe ich dafür allerdings nicht. Wenn ich mich festlegen müsste, würde ich wahrscheinlich The Witcher 3 und Breath of the Wild als meine Lieblingsspiele aus dieser Auswahl nennen.
Ich selbst bin relativ zufrieden mit dieser Auswahl. Aber wie bereits erwähnt hat jeder natürlich seine eigenen Favoriten. Jetzt bin ich auf jeden Fall sehr gespannt, was uns in den nächsten zehn Jahren so erwartet.
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Schlagwörter: 2020, Legend of Zelda, Red Dead Redemption, The Witcher, videospiele