Automatisierte Fertigungsstraßen, Haustüren, die sich per Fingerprint öffnen lassen oder Autos, die selbstständig einparken – was vor ein paar Jahren noch nach einem utopischen Szenario aus einem Science-Fiction-Film klang, ist mittlerweile Realität. Immer mehr zukunftsträchtige Innovationen halten Einzug in unseren Alltag und verändern unsere Welt von einem Tag auf den anderen. Kein Wunder also, dass auch die Cloud-Technologie auf dem Vormarsch ist und veraltete Handlungs- und Denkmuster aufbricht. Aber warum ist sie eigentlich so beliebt und wo nahm sie ihren Anfang? Der folgende Artikel liefert Antworten.
Die Cloud-Technologie damals und heute
Die sogenannte „Cloud“ ist heute sprichwörtlich in aller Munde. Und das Konzept, das sich dahinter verbirgt, ist rasch erklärt: Dabei werden Daten in einem virtuellen Rechenzentrum auf verschiedenen Servern gespeichert und lassen sich online zu jeder Zeit und von jedem Ort aus abrufen. Ein revolutionärer Ansatz, der gerade im Informationszeitalter wie gerufen kommt. Doch genau genommen ist das Konzept der „Daten-Wolke“ gar nicht neu. Denn erste Ideen hierzu gab es bereits in den 1950er-Jahren. Allerdings waren die technischen Voraussetzungen für Cloud-Computing zu jener Zeit noch nicht gegeben. Erst gegen Ende der 1990er-Jahre war die Technik schließlich so weit, dass Software-as-a-Service (SaaS) möglich wurde. Darunter versteht man folgendes: IT-Firmen betreiben eine Software, die Verbraucher über einen Webbrowser nutzen können, ohne eine Installation vornehmen zu müssen.
Im Laufe der Zeit entwickelte sich, neben der besseren technischen Ausstattung, auch das Cloud-Konzept weiter. So bieten IT-Unternehmen heute nicht nur Speicherplatz auf ihren Servern gegen Entgelt an, sondern stellen außerdem komplexe cloudbasierte Software-Lösungen für Unternehmen zur Verfügung. Diese Tools werden je nach Anbieter vorzugsweise gemietet. Die Kosten richten sich nach dem Funktionsumfang und den benötigten Nutzer-Lizenzen. Für Agenturen wird es dadurch beispielsweise möglich, mit nur einer Software Ressourcen zu planen, Projektmanagement zu betreiben und Budgets zu verwalten. Die Nutzung als SaaS macht den Zugriff über den Webbrowser für alle Mitarbeiter der Agentur von überall aus möglich. Zudem hostet der Softwareanbieter die Anwendungen auf seinen eigenen Servern, Datenbanken und Netzwerken. Unternehmen, die SaaS nutzen, müssen sich also nicht um die Einrichtung und Wartung der Software kümmern.
Warum ist die Cloud so beliebt?
Doch zurück zur Cloud und der Frage: Was macht sie eigentlich so beliebt? Nun, dies lässt sich nicht mit einem einzigen Satz beantworten, sondern vielmehr spielen hierbei mehrere Faktoren eine Rolle.
- Effizienz: Ganz oben auf der Liste der Vorteile steht die damit verbundene Effizienz – und danach strebt im Grunde genommen jedes Unternehmen. Wer also auf Cloud-Lösungen setzt, beschleunigt und optimiert Betriebsabläufe und Prozesse. So können zum Beispiel Ressourcen eingespart oder besser aufgeteilt werden, Fehler und Mankos im System werden rasch ausfindig gemacht und auch Engpässe gehören dank einer vorausschauenden Handlungsweise der Vergangenheit an.
- Flexibilität: Cloud-Lösungen punkten zudem mit einer hohen Flexibilität, denn Benutzer müssen so keine fixen Programme auf unzähligen Rechnern installieren und können dennoch zeit- und ortsunabhängig auf die Cloud-Dienste zugreifen. Vor allem in Zeiten von Home-Office und internationaler Zusammenarbeit kann dies äußerst wichtig sein.
- Sicherheit: Zwar liegen die Daten auf einem Server, doch in Summe können solche Cloud-Lösungen auch das Thema Cyber Security positiv beeinflussen, schließlich kümmert sich der IT-Dienstleister um regelmäßige Updates, Vorkehrungen und Verbesserungen. Grundsätzlich gilt die Cloud also als sicher. Cloud-Anbieter mit Servern in Deutschland unterliegen darüber hinaus dem strengen deutschen Datenschutzgesetz und der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Deshalb stellt „Cloud Services made in Germany“ ein wichtiges Qualitätsmerkmal dar. Die Daten sind TLS- beziehungsweise SSL-verschlüsselt und somit gegen Zugriffe durch Unbefugte geschützt.
- Wettbewerbsvorteil: All dies kann in Summe das entscheidende Zünglein an der Waage sein, wenn es darum geht, sich von der Konkurrenz abzuheben.
Verschiedene Varianten des Cloud-Computings
Doch Cloud ist nicht gleich Cloud. Neben dem erwähnten SaaS-Cloud-Computing, das Nutzer heute beispielsweise auch in Form von browserbasierten E-Mail-Diensten nutzen, gibt es mittlerweile weitere Varianten. Das Modell Platform-as-a-Service (PaaS) stellt zum Beispiel Programmierumgebungen mit veränderbaren Daten- und Rechenkapazitäten bereit. Auf der Plattform ist es möglich, eine eigene Software zu entwickeln. Eine weitere Variante ist Infrastructure-as-a-Service (IaaS). Hierbei können Nutzer auf Hardware-Ressourcen wie Speicher, Netze und Computer zugreifen. Sie mieten damit praktisch einen eigenen Server.
Die Zukunft der Cloud
Die Welt ist kontinuierlich im Umbruch – und daran sind auch die Cloud-Dienste maßgeblich beteiligt. Vieles, was wir vor fünf oder zehn Jahren noch nicht für möglich gehalten hätten, ist mittlerweile Realität. Aber: Diese neue Form des Datenmanagements bringt auch Herausforderungen mit sich. So haben Unternehmen in den letzten Jahren ihre Daten auf immer mehr Datensilos verteilt. Plattformen, die übergreifend agieren, wodurch sich isolierte Datensilos besser verwalten lassen, könnten also ein wichtiger Ansatz sein. Daneben spielen die Datensicherheit sowie die Cloud Compliance eine immer wichtigere Rolle. Unter letzterem versteht man die Einhaltung gesetzlicher, regulatorischer und unternehmensinterner Bestimmungen und Richtlinien in der Cloud. Ein weiteres Stichwort ist die sogenannte IT-Governance. Dieser Begriff vereint unterschiedliche Methoden und Aufgabenbereiche, die sicherstellen sollen, dass die im Unternehmen vorhandenen IT-Strukturen die Ziele und Strategien der Firma auch optimal unterstützen und voranbringen. Es geht also einmal mehr um eine optimale Verknüpfung, um das Maximum aus den vorhandenen Ressourcen herauszuholen. Und auch die weiter explodierenden Mengen an Daten sollten nicht unerwähnt bleiben. Das Verstehen und Sichten der eigenen Daten wird in Zeiten schrumpfender Speichermöglichkeiten somit zum Gebot der Stunde. Hierfür könnten Lösungen, die dabei helfen, Duplikate, veraltete oder unnütze Daten herauszufiltern und zu löschen, zielführend sein.
Letztendlich wird die Cloud zu einer treibenden Kraft bei der zukünftigen Umgestaltung der Arbeitswelten und Städte werden, denn sie beinhaltet die digitale Infrastruktur der modernen „Smart Cities“, in denen wir wohnen werden. Während unsere Städte immer moderner werden, erzeugen alle neuen vernetzten Geräte Daten, die analysiert und gespeichert werden wollen. Nur mit einer Kombination aus Cloud-Computing und modernen Technologien wird dies möglich sein.
Image by kreatikar via Pixabay
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