Die Social Media-Nutzung von Teenagern

Auf Medium schreibt Andrew Watts, wie er persönlich zu Social Media steht und welche Dienste er nutzt. Eine interessante Perspektive, die zeigt, wie Teenager Social Media nutzen. // von Lukas Menzel

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Die Welt ist inzwischen voll von zahlreichen Social Media-Diensten. Doch auch wenn nahezu alle paar Wochen ein neues soziales Netzwerk oder ein sonstiger Social-Dienst die Welt revolutionieren möchte, haben sich bislang nur wenig etabliert. Welche Dienste hierbei den Durchbruch schaffen, hängt oftmals von Jugendlichen ab, die sich beim Thema Social Media als Early Adopter erweisen. Der persönliche Erfahrungsbericht des 19-jährigen Andrew Watts über die Nutzung von Social Media, zeigt nun, welche Dienste unter Teenagern „hip“ sind und wie diese genutzt werden.


Warum ist das wichtig? Social Media ist ein Thema, welches oft in den Medien diskutiert wird. Die hierbei so wichtigen „Teenager“ werden aber oft nicht gehört.

  • Wie Andrew Watts schreibt, ist Facebook unter Teenagern out, Instagram und Snapchat sind hingegen im Trend.

  • Auch einige andere Dienste, manche in Deutschland unbekannt, nutzen Jugendliche lieber.

  • Was einige Statistiken bereits zeigen, bestätigen Watts‘ Aussagen. Die Social Media-Nutzung von Jugendlichen und Erwachsenen unterscheidet sich stark.


Andrew Watts beklagt, oft habe er Artikel gelesen, in denen Autoren versuchen, dass Verhalten von Jugendlichen in Bezug auf Social Media zu beschreiben. Nun hat er seine Meinung zu dem Thema dargelegt und einen Artikel über sein Nutzungsverhalten geschrieben. Ausführlich beschreibt der 19-Jährige, wie er die verschiedenen Social Media-Plattformen und Dienste nutzt, sowie deren Stellenwert, die diese jeweils für ihn haben.

Facebook uncool, Instagram „hip“

So ist Facebook seiner Meinung nach „tot“ und uncool. Jeder habe es zwar, doch seine Altersklasse nutze beim weltweit größten sozialen Netzwerk hauptsächlich die Gruppenfunktion, die nicht auf Algorithmen basiert. Während Facebook laut Watts vergleichsweise unbeliebt unter Jugendlichen ist, sieht dies bei Instagram anders aus. Er betont, dass die von Facebook gekaufte soziale Foto- und Video Sharing-Plattform, von allen sozialen Medien am meisten genutzt wird. Ein Grund hierfür ist, dass auf Instagram die Qualität des Inhaltes höher und ausgewählter sei, hauptsächlich die jüngere Generation den Dienst nutze und es keine Werbelinks gebe. Damit ist Instagram laut Watts weniger auf kommerzielle Aspekte als auf den Inhalt fokussiert, was zu einer vergleichsweise angenehmen Nutzungserfahrung führe.

Zu Twitter, welches Watts und seine Freunde aus Unverständnis nicht annehmen, schreibt er, dass es zum einen die Gruppe gebe, die Twitter nicht verstehe und zum anderen die Gruppe, für die Twitter etwas „religiöses“ sei. Dabei werde der Microbloggingdienst auf drei verschiedene Art und Weisen benutzt: Einige beschweren sich auf Twitter beschwere, andere twittern mit der Annahme, dass dies der zukünftige Chef sieht und eine Gruppe liest einfach nur andere Tweets liest und rweteeted diese gelegentlich.

Snapchat ist unter Jugendlichen sehr beliebt

Während so unter Jugendlichen Twitter zwar seine Daseinsberechtigung hat, aber generell nicht zu den meist genutzten Social Media-Diensten gehört, sieht dies laut Andrew Watts bei Snapchat anders aus, denn der Instant Messaging-Dienst gehört mittlerweile zu den meist genutzten Social Media-Diensten unter Jugendlichen. So könne man auf Snapchat komplett man selbst sein und habe keinen sozialen Druck, wie zum Beispiel durch Facebook-Freunde oder Twitter-Follower. Dort sei es auch akzeptiert, alltägliche Fotos mit dem Titel „Mir ist langweilig“ zu verschicken.

Neben diesen vier großen Social Media-Diensten geht Watts auch noch auf eine Vielzahl weiterer Dienste ein. Hierbei ist Tumblr für ihn ähnlich wie Twitter, nur anonymer, Yik Yak die App, die am meisten Aufmerksamkeit bekommt und Medium die Plattform, die Teenager fast nicht kennen. Zusätzlich geht er noch auf einige andere Social Media-Dienste ein, die auch von Teenagern genutzt werden. So habe man LinkedIn, da man es für den späteren Beruf haben müsse, Pinterest sei hauptsächlich für Hipster interessant, Groupme ist für ihn die meist genutzte Gruppenchat-App und WhatsApp ist für Watts erstaunlicherweise „nur“ eine App zur Kommunikation, wenn man ins Ausland gehe.

Interessanter Blick auf die Social Media-Nutzung

Andrew Watts wirft somit einen interessanten Blick auf die Social Media-Nutzung von Jugendlichen, die ich selber mit meinen 18 Jahren in vielen Punkten bestätigen kann. Auch ich nutze Facebook nur noch zur Kommunikation, beobachte dass Twitter entweder gar nicht oder sehr intensiv genutzt wird und sehe, dass sowohl Instagram als auch Snapchat immer relevanter werden. In einigen Punkten hat mich Watts‘ Artikel aber auch sehr erstaunt. YikYak und Groupme kannte ich noch nicht und seine Meinung zu WhatsApp kann ich nicht nachvollziehen, da dies die von mir meist genutzte App überhaupt ist.

Verglichen mit meiner persönlichen Social Media-Erfahrung zeigt der Artikel, dass auch hier die US-Amerikaner den Deutschen einen Schritt voraus sind, wenn es um Social Media-Dienste geht, die teilweise in Deutschland noch nicht einmal bekannt sind. Allgemein bildet Andrew Watts sein Artikel die Social Media-Nutzung von vielen Jugendlichen ab, auch wenn es hier starke Unterschiede gibt. Bei einer Umfrage von Statista gaben nur 18 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen in Deutschland an, Instagram aktiv zu nutzen. Dies zeigt, dass die Social Media-Nutzung von Teenagern in der Realität noch bei weitem nicht so weit fortgeschritten ist, wie es Watts darstellt.


Teaser & Image by edar (CC0)


ist als Digital Native tagtäglich in den Weiten des Netzes unterwegs. Er berät als Teil der Becker-Banse Medien Unternehmen zu den Themen Social Media, Webdesign und Webvideo. Dazu leitet er das Online-Magazin Broadmark und ist auch auf Twitter zu finden. Bis März 2015 war er Teil der Netzpiloten-Redaktion. Mitglied des Netzpiloten Blogger Networks.


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8 comments

  1. Journalismus 2.0: 1 persönliche Meinung als Basis eines Artikels, der daraus einen Trend ableitet. Bedenklich, bedenklich…

    1. Unserer Meinung eher Blogging 1.0 als Journalismus 2.0 – eine Meinung bzw. einen Beitrag zu kommentieren und mit eigenen Erfahrungen zu versehen. Außerdem spricht unser Autor von keinem Trend, was meiner Meinung nach die wenigstens Medien überhaupt machen sollten, sondern er stellt den Text eines ungefähr gleichaltrigen US-Jugendlichen vor und schreibt, dass es „eine interessante Perspektive“ ist, Andrew Watts’ Artikel nur einen allgemeinen Eindruck von der Social Media-Nutzung vieler Teenagern abbildet, und „es hier starke Unterschiede gibt„, besonders zu deutschen Jugendlichen. Würden wir ständig und unreflektiert einen neuen Trend nach dem anderen hervorrufen, könnte ich Ihre Kritik nachvollziehen, aber selbst unsere jungen Autoren wissen sich selber eine Meinung zu Texten zu bilden und diese zu kommentieren.

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