Gemeinsam mit der Standortinitiatve der Hamburger Medien- und Digitalwirtschaft, nextMedia.Hamburg, stellen wir euch ausgewählte Trends des Monats vor. // von Lukas Menzel
Die Medien- und Digitalbranche ist ständig in Bewegung. Fast im Tagesrhythmus gibt es neue, innovative Medienprojekte, praktische Gadgets oder neue digitale Geschäftsmodelle. Wir stellen euch dieses Mal die Googles Virtual Reality-Brille Cardboard, den ersten Virtual Reality-Nachrichtenbeitrag, das „Bezahl was du möchtest“-Experiment, Emergent und die Roboter-Journalismus-Software Quill vor.
Google Cardboard
Virtual Reality ist zurzeit stark im Trend. Doch während die wenigen VR-Brillen wie die Oculus Rift noch nicht marktreif oder sehr teuer sind, hat Google mit Cardboard nun eine Virtual Reality-Brille für das kleine Geld auf dem Markt gebracht. Gerade einmal 20 Euro kostet die fertig VR-Brille aus Pappe und zwei Linsen. Alternativ kann man sich sogar selber eine der VR-Brillen basteln. In diese Brille muss anschließend nur noch ein Smartphone mit der Cardboard-App reingelegt werden und schon wird das Display durch die Linsen zur „virtuellen Realität“. Zum Start der Papp-Virtual Reality Brille sind bereits einige interessante Apps verfügbar, mit denen man zum Beispiel virtuell Achterbahn fahren oder gegen Zombies kämpfen kann.
Vice News Virtual: Millionen Marsch
Mit Virtual Reality kann man nicht nur spielen oder Apps benutzen, wie im Fall von Google Cardboard, sondern auch im Videobereich eröffnet Virtual Reality neue Möglichkeiten. Dies zeigt der weltweit erste Virtual Reality-Nachrichtenbeitrag von Vice News, der die am 13. Dezember 2014 in New York stattgefundene Proteste gegen rassistische Polizeiübergriffe zeigt. Durch die Virtual Reality-Technologie haben die Zuschauer die Möglichkeit das Geschehen hautnah mitzuverfolgen und können die Proteste aus einer neuen, ungewöhnlichen Perspektive erleben. Um dies zu ermöglichen, wurde der Beitrag mit einer 360-Grad-Kamera aufgenommen. Aufrufbar ist der Nachrichtenbeitrag über die App VRSE, in der auch in Zukunft weitere Virtual Reality-Journalismus-Projekte zu sehen sein sollen.
„Bezahl was du möchtest“
Nach dem Motto „Bezahl was du möchtest“ wird der Film „Hits“ vom Regisseur David Cross ab dem 13. Februar verfügbar sein. Mit diesem außergewöhnlichen Geschäftsmodell möchte Cross das Experiment wagen, den Film sowohl für die Zuschauer als auch für ihn, dem Filmemacher, nachhaltig zu gestalten. Doch nicht nur, dass er damit neue Wege bestreitet. Zusätzlich hat David Cross auf Kickstarter eine Crowdfundingkampagne gestartet, wo er 100.000 US-Dollar sammeln möchte. Mit diesem Geld plant er Kinosäle anzumieten, in denen er ebenfalls nach dem Prinzip „Bezahl, was du möchtest“ seinen Low-Budget-Indie Film zeigen möchte. Zudem wird das Geld für das Marketing-Budget benötigt. Ob sein außergewöhnliches Geschäftsmodell funktioniert, wird sich zwar erst in den nächsten Wochen zeigen, auf jeden Fall hat er schon für viel Aufmerksamkeit gesorgt und erfolgreich mehr als 100.000 US-Dollar von der Crowd eingesammelt.
Emergent
Nicht selten führen Gerüchte im Internet zu zahlreichen Falschmeldungen, die sich viral verbreiten. Um dies zu vermeiden und zu überprüfen ob ein Gerücht wahr ist oder nicht, hat Craig Silverman das Projekt „Emergent“ ins Leben gerufen. Bei diesem überprüft ein Algorithmus den Wahrheitsgehalt von Nachrichten und kennzeichnet, ob die Behauptungen beziehungsweise Gerüchte wahr oder falsch sind. Somit können Journalisten und alle anderen aufmerksamen Bürger im Zweifelsfall einfach die Echtheit einer Meldung überprüfen. Problematisch daran ist jedoch noch die Begrenzung auf die englische Sprache sowie der starke Fokus auf den amerikanischen Raum, sodass eine Nutzung in Deutschland sich nur im Einzelfall lohnt.
Quill
Roboter-Journalismus ist einer der großen Trends im Journalismus und wird von vielen Seiten kritisch beäugt. Ganz vorne im Bereich des Algorithmen-Journalismus ist dabei das Unternehmen Narrative Science mit seiner Software Quill. Wurde Quill zuerst dafür eingesetzt, um automatisch Artikel über Baseballspiele zu verfassen, findet die Software nun auch an der Wall Street Verwendung. So wird Quill unter anderem von Credit Suisse oder der USAA für tiefgreifende Reports über die Entwicklung von Investmentfonds genutzt. Hierbei kann die Software automatisch einen ausgewählten Sprachstil oder eine spezielle Sichtweise einnehmen und Texte, für die mehrere Redakteure Wochen bräuchten, in wenigen Sekunden schreiben.
Weitere Trends aus der Medien- und Digitalwirtschaft, gibt es in der Rubrik „Case of the Day“ bei nextMedia.Hamburg sowie auf Facebook und Twitter. Jeden Monat werden darüber hinaus 25 Trends in dem nextMedia.Kompass Trendreport präsentiert, welcher von nextMedia.Hamburg in Kooperation mit dem Innolab der Hamburg Media School entsteht. Hier findet ihr den aktuellen Report.
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Schlagwörter: Cardboard, Emergent, Februar, Hits, Quill, Trendreport, Trends, Vice News, virtual reality