Gemeinsam mit der Standortinitiatve der Hamburger Medien- und Digitalwirtschaft, nextMedia.Hamburg, stellen wir euch ausgewählte Trends des Monats vor. // von Lukas Menzel
Die Medien- und Digitalbranche ist ständig in Bewegung. Fast im Tagesrhythmus gibt es ein neues, innovatives Medienprojekt, ein praktisches Gadget oder ein neues digitales Geschäftsmodell. Wir stellen euch dieses Mal Google Contributor, den intelligenten Homepagebaukasten The Grid, Journalismus auf Plakaten mit Tonic, Informations-Snacks via Vine und Product Placements in E-Books vor.
Google Contributor
Bislang finanzieren sich der Großteil der Websites über Werbung. Dies könnte sich nun ein wenig ändern, denn Schwergewicht Google startet mit „Google Contributor“ ein Projekt zur alternativen Finanzierung von Websites. Hierbei kann jeder Teilnehmer an Google Contributor einen monatlichen Betrag zwischen ein bis drei US-Dollar auswählen, um die teilnehmenden Websites zu unterstützen. Damit unterstützt man die Macher der Websites nicht nur direkt, sonder erhält auch anstatt der (oft nervigen) Werbung eine Dankesnachricht angezeigt. Momentan ist Google Contributor aber nur ein Experiment und umfasst erst zehn Partner, wie „Mashable“, „The Onion“ oder „WikiHow“. Ob und wann das Projekt weiter ausgebaut werden soll, hat Google bisher noch nicht bekanntgegeben.
The Grid
Websites, die sich selbst designen, das ist das Konzept von The Grid. Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz sorgt der „schlaue Homepagebaukasten“ dafür, dass aus Texten, Bildern oder Videos die möglichst optimale Website gebaut wird – ganz automatisch. Dafür setzt das ambitionierte Projekt des gleichnamigen amerikanischen Startups auf einen Algorithmus, mit dem man seine Website nach den eigenen Vorlieben mit nur ein paar Klicks gestalten kann. Beispielsweise kann man seine Website darauf optimieren, dass man mehr von seinen Produkten verkauft oder mehr Follower generiert. The Grid passt hierbei die Website nicht nur ganz nach dem Content an, sondern schneidet auch automatisch Bilder zurecht, führt Farbkorrekturen durch und optimiert die Website für Suchmaschinen. Einziger Haken an The Grid: der intelligente Homepagebaukasten startet erst nächstes Jahr, sodass sich erst dann zeigen willt, ob das Startup seine ambitionierten Versprechen halten kann.
Journalismus auf Plakaten – Tonic
Während der Print-Journalismus zu kämpfen hat, versucht sich das ehrenamtliche Journalismus-Projekt Tonic an etwas komplett neuem – Journalismus auf Plakaten. Damit sollen Debatten und Journalismus insbesondere für jüngere Leute im öffentlichen Raum sichtbarerer werden. Die Plakate bieten dabei nicht nur große plakative Illustrationen und Titel, sondern warten auf der Rückseite mit einer investigativen Geschichte zu dem Thema des Plakats auf. Diese sollen vorerst Flüchtlinge, Sexualität und Jugend in der Ukraine sein. Zur Finanzierung des Projekts wurde eine Crowdfundingkampagne gestartet, welche erfolgreich beendet wurde. Nun sollen die Plakate realisiert und anschließend in Clubs, Cafés und Bars aufgehängt werden, um die jungen Leute zu erreichen. Zusätzlich können die Plakate auch bestellt werden.
Informations-Snacks via Vine
Statt langen, ausführlichen Artikeln, geht die Tendenz ganz klar zu knappen Nachrichtenschnipseln. Kein Wunder, geht die Mediennutzung klar in Richtung der digitalen und mobilen Nutzung. Dies erklärt auch die zunehmende Attraktivität des „6-Sekunden-Videodienstes“ Vine. Auf diesem gibt es aber inzwischen nicht mehr nur lustige Comedyvideos, sondern auch immer mehr Journalisten entdecken die Plattform für sich. Besonders beeindruckend sind die Vines von Alex Thompson von Channel 4 News, der live aus Sierra Leone das Thema Ebola mit Hilfe von Vine zeigt. Auch wenn er bislang nur einer von wenigen Journalisten ist, die Vine nutzen, zeigen seine Vines, dass Journalisten sich vielleicht ein wenig mehr mit der Plattform auseinandersetzen sollten. Mit 140 Zeichen kommt schließlich auch jeder bei Twitter klar.
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Product Placement in Büchern
In Film und Fernsehen sind Product Placements inzwischen Standard. In Büchern jedoch erwartet man eigentlich nicht, dass dort welche zu finden sind. In dem E-Book „Find me I’m Yours“ ist ein solches drin. Beworben wird nämlich die de Süßstoff „Sweet ,n‘ love“ von Cumberland Packaging. Ganze 1,3 Millionen US-Dollar hat das Unternehmen in das E-Book investiert, um ihr Produkt verpackt als Product Placement in das Buch zu platzieren. Damit stellt dies eine echte Innovation dar. Neben der Finanzierung von „Find me I’m Yours“ sticht zudem heraus, dass das E-Book zu dem „Click It“ Genre gehört. Hierbei können die Leser im Laufe der Handlung auf weiterführende Links klicken und so eigens konzipierte Websites öffnen, auf denen sich weiterer Inhalt befindet.
Weitere Trends aus der Medien- und Digitalwirtschaft, gibt es in der Rubrik „Case of the Day“ bei nextMedia.Hamburg sowie auf Facebook und Twitter. Jeden Monat werden darüber hinaus 25 Trends in dem nextMedia.Kompass Trendreport präsentiert, welcher von nextMedia.Hamburg in Kooperation mit dem Innolab der Hamburg Media School entsteht. Hier findet ihr den aktuellen Report.
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