Ein Pinterest für Musikfans – THIS IS MY JAM

Ein Pinterest für Musikliebhaber - THIS IS MY JAMEs gibt ja so einige Wege seinen Lieblingssong im Social Web zu pushen und diesen bestimmten Leuten zu zeigen. Der gängigste Weg hierzulande ist es sicherlich einfach einen YouTube-Link via Facebook an seine Freunde bzw. Follower zu schicken. Andere Möglichkeiten bieten Anbieter wie Spotify oder im deutschsprachigen Raum eher weniger bekannte Plattformen wie Rdio. Diese machen es möglich ganze Playlists mit der Community zu teilen. Ein neuer Dienst, der das Pinterest-System aufgreift, ist seit letzter Woche hinzugekommen und teilt keine ellenlangen Playlists, sondern nur einzelne Songs. Der Dienst feiert nun sein Debüt und tritt hervor aus seinem Beta-Schatten-Dasein. Die Rede ist von „This is my Jam“. Einem neuen möglichen Star im Social Web.

Ein Pinterest für Musikliebhaber

Mit dieser relativ neuen Plattform habt Ihr ähnlich wie bei Pinterest, die Möglichkeit euern aktuellen Lieblingssong für einen bestimmten Zeitraum hervorzuheben. Die Macher möchten damit weg vom quantitativen Teilen vieler Songs, die im Newsfeed von Facebook und Twitter einfach untergehen und möchten sich wieder auf das „ursprüngliche“ Musikhören konzentrieren. Dieser eine favorisierte Song, quasi dein „Jam“, bleibt maximal eine Woche auf deinem Profil sichtbar und gewinnt somit starkes Augenmerk in deiner Community.

Wie du dir das vorstellen kannst? Ich vergleiche das mal bewusst weit hergeholt mit dem Timeline-Bild auf Facebook. So wie das Bild dein Profil schmückt, so wird der Song dann eben zum individuellen Antlitz deiner Person. Hat man seinen „Jam“ gewählt kann man auch eine Grafik hochladen, die dem Song dann optisch ein Cover verpasst. Das kann das aktuelle Plattencover, ein Ausschnitt aus dem Musikvideo oder aber etwas völlig anderes, selbst hochgeladenes, sein.

Das soziale Netzwerk kann als Musikliebhaber-Community genutzt werden, aber gleichermaßen via Schnittstellen auch auf Mainstream-Plattformen wie Facebook und Twitter für Statusupdates sorgen. Vorausgesetzt man gibt der „This is my Jam“-Anwendung das Recht dazu. Hier ist nochmal zu erwähnen, dass Apps dieser Art immer auch Zugriff auf die jeweiligen Profildaten haben, die hinterlegt sind. Leider werden Informationen dergleichen beim Preview meist außen vor gelassen.

Was sofort überzeugt ist die Usability. Die Plattform ist erstaunlich einfach aufgebaut und leicht zu bedienen. Die Anmeldung geschieht problemlos. Keine tausend Opt-ins und derartiges erwarten einem. Freunde werden einem direkt vorgeschlagen und anhand der Mailadresse ausfindig gemacht. Kennen wir von anderen Netzwerken. Ansonsten ist die Plattform wie gesagt wie ein typischen soziales Netzwerk aufgebaut, mit einer simplen Navigation, die aus „Home“ (Newsfeed), „My Jam“ (Profil) und „Account“ (Settings etc.) besteht.

Eine Funkion die ich sehr gelungen finde ist der Newsfeed, da man hier die Jams seiner Freunde bzw. Follower, in Reihenfolge wieder findet und mittels eines Klicks alle Titel hintereinander abspielen kann. Da stellt sich die Frage, ob so vielleicht zukünftiges soziales Online-Radio aussieht? Zumindest finde ich es richtungsweisend.Ein Pinterest für Musikliebhaber - THIS IS MY JAMBild: Der Newsfeed stellt alle Jams der Freunde und Follower zur Verfügung

Die Musik wird aus vielen verschiedenen Quellen importiert wie z.B. YouTube, Soundcloud oder der Hype Machine. Außerdem hat „This is my Jam“ auch eine eigene Bibliothek, von der aus man scheinbar lizenzfrei die Musik importieren kann. Natürlich kann man hierüber aber auch seine eigene Musik featuren und seinen Followern preisgeben. Der Upload von eigenen Files in die Bibliothek ist nämlich berücksichtigt worden von den Entwicklern. Allerdings scheint der Upload limitiert zu sein, sobald Samples oder ähnliches von anderen Stücken kopiert wurden. Dennoch macht die Plattform Spaß und kann für einen erweiterten musikalischen Horizont sorgen.

Try it…

…or listen to my jam!

schreibt seit 2011 für die Netzpiloten und war von 2012 bis 2013 Projektleiter des Online-Magazins. Zur Zeit ist er Redakteur beim t3n-Magazin und war zuletzt als Silicon-Valley-Korrespondent in den USA tätig.


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2 comments

  1. ha, das gleich habe ich gedacht, als ich mich bei musicplayr.com angemeldet habe. Mal sehen wer sich in dem Markt durchsetzt – wobei natürlich last.fm immer noch den besten Ansatz hat – und eigentlich das gleiche erfüllt, als automatische Kuration.

    Also, try it: http://luce.musicplayr.com

    Gab es nicht auch ein Tool, bei dem man simfy, spotify, deezer und co. mit einbinden konnte?

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