Bis Corona an unsere Türen klopfte hätte ich es mir nicht träumen lassen, einmal einen Artikel über Fitness Tracker zu schreiben, der über grundlegende technische Details hinaus geht. Dabei war es nicht so, dass ich ein kompletter Bewegungsverweigerer war. Treppen zog ich dem Fahrstuhl vor, viele kürzere Strecken machte ich zu Fuß. Aber ich merkte doch, wie mit dem Home Office ein großer Teil meiner täglichen Bewegung wegfiel. Als der Zeiger der Waage sich dann auch noch langsam in den dreistelligen Bereich bewegte, kippte der Schalter um. Ich wollte mehr Bewegung und ein Fitness Tracker sollte als Ansporn dienen.
Seitdem gehe ich jeden Tag meine 10.000 Schritte, oft sogar noch deutlich mehr. Zuvor lag mein Schnitt meist bei 2.000 bis 4.000 Schritten, getrackt von einem Smartphone, das zuweilen deutlich großzügiger bei der Berechnung der Schritte war als der Fitness Tracker. In diesem Artikel liefere ich euch 9 Gründe für einen Fitness Tracker statt Fitnessstudio.
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Abnehmen: Gehen ist ein richtiger Fatburner
Ihr müsst nicht einmal laufen um auf eure Schritte zu kommen. Gehen ist nämlich mindestens genau so gut zum Verbrennen von Fett. Auf dem Papier verbrennt Laufen zwar mehr Kalorien, doch ab einem gewissen Puls produziert der Körper das Stresshormon Cortisol. Der Körper schaltet in einen „Überlebensmodus“ und sucht sich die Energie in anderen Bereichen, wie unter anderem den Muskeln. Ein Fitness Tracker hilft euch dabei, euren Puls im Auge zu behalten und im Fettverbrennungsmodus zu bleiben. Geht ihr bloß, braucht ihr euch darum sogar wenig Sorgen machen. Außerdem entwickelt ihr weniger Hunger beim Gehen als beim Laufen.
Egal ob im Fitnessstudio oder mit dem Fitness Tracker – unterwegs gilt übrigens: Sport ist nur eine Unterstützung beim Abnehmen. Sich selbst für den Sport mit etwas Leckerem zu belohnen, ist ein Schuss ins eigene Knie. Was man in 1-2 Stunden abtrainiert hat, ist innerhalb weniger Minuten wieder auf den Rippen. Möchtet ihr abnehmen, solltet ihr also nicht mehr essen als vorher, sondern eher noch etwas bedachter genießen. Cola und Co weitgehend durch Wasser oder Tee zu ersetzen, kann schon viel bringen. Für Naschkatzen bieten sich Schokolade mit hohem Kakao-Anteil oder Nüsse an. Auch das natürlich in Maßen.
Der Preis: Man zahlt nur einmal
Fitness-Studios fangen preislich meist schon bei über 20 Euro im Monat an. Dafür bekommt man zugegeben eine Auswahl verschiedener Geräte und je nach Studio kann es auch kurze Trainingseinheiten mit einem Trainer geben. Mein Mi Band 4 – mittlerweile gibt es viel neuer Modelle – kostete dagegen nicht einmal 30 Euro – ungefähr so viel, wie allein die Anmeldegebühr beim Fitnessstudio oft kostet. Das Geld, das ihr mit einem Fitness Tracker spart, könnt ihr dann wunderbar in ordentliche Ausstattung investieren. Allen voran natürlich ein gutes Schuhwerk. Die richtigen Treter lassen einen weniger schnell ermüden und geben auch noch zusätzliche Stabilität.
Da ich seit Ewigkeiten keine Armbanduhr mehr hatte, hatte ich durch diese Anschaffung zugleich eine neue Uhr und kann das Design auch noch anpassen. Mein Favorit ist der Pipboy-Look aus den Fallout-Spielen. Mittlerweile ist der Fitness Tracker allerdings schon längst einer ausgewachsenen Smart Watch gewichen. Für den Einstieg lohnt sich der Tracker mit seinen vergleichsweisen geringen Kosten aber eindeutig mehr.
Motivation: Ein bisschen Gamification
Seid ihr auch ein Gamer? Dann kennt ihr sicherlich auch Achievements. Bestimmte Meilensteine in Spielen, die auf Konsolen, aber auch bei Steam mit einer Auszeichnung belohnt werden. Wie beim High Score reizt uns dieser Erfolg, immer besser zu werden und weiter zu machen, auch wenn man das Spiel vielleicht schon durchgespielt hat. Mit dem Fitness Tracker ist es ähnlich. Durch die Schritte bekommt unsere Bewegung einen Wert und ein Ziel. Bei mir sind es die oft beworbenen 10.000 Schritte. Diese sind übrigens eine Erfindung der Werbeindustrie. Der japanische Schrittzähler Manpo-kei wurde 1965 damit beworben und heißt übersetzt sogar „10000-Schritt-Zähler“. Das hat sich bis heute gehalten und wird sogar von der Weltgesundheitsorganisation WHO empfohlen.
Für mich funktioniert das ideal als Motivation. Ich sehe immer, was ich noch machen muss und bin umso stolzer, wenn ich diese Marke sogar weit überbiete. Sehe ich die Chance meinen Monatsschnitt noch auf 11.000 oder 12.000 zu bringen bin ich in den letzten Tagen besonders motiviert, diese Marken zu erreichen. Das funktioniert aber auch vor allem, weil ich die Bewegung nicht nur als Zwang sehe, sondern sie trotz aller Ziele im Hinterkopf genieße.
Kein Bodyshaming: Du gehst ja nur
Eine Hürde für den Einstieg in die Fitness, ist für viele die Angst sich bloßzustellen. In Gegenwart durchtrainierter Körper mag man nicht unbedingt sein eigenes Fass vor sich her schleppen und an einfachen Übungen verzweifeln, während andere neben einem ganz andere Dinge vollbringen. Diese Hürde ist beim Fitness Tracker nicht vorhanden. Vor allem wenn man „nur“ geht, fällt man ohnehin nicht auf. Vielleicht, dass man etwas zügiger unterwegs ist, aber das wars auch schon. Wir stellen uns weniger in Konkurrenz zu unserer Umgebung.
Abschalten: Den Kopf frei bekommen
Ihr ahnt nicht, wie gut es dem Kopf tut, jeden Tag eine große Runde zu gehen. Ihr könnt natürlich auch Podcasts, Hörbücher oder Musik hören, aber es lohnt sich, auch mal nichts nebenbei zu machen. Den ganzen Tag über prasseln überall Reize auf euch ein. Der Kopf freut sich, wenn er Zeit hat, diese Reize zu sortieren. Damit wird man regelrecht Stress los. Wusstet ihr schon, dass Steve Jobs viele wichtige Entscheidungen beim Gehen getroffen hat? Auch Meetings fanden teils im Gehen statt. Der Kopf arbeitet doch nochmal ganz anders, wenn der Körper in Bewegung ist. Laufen im Fitnessstudio ist allerdings schon anders als im Freien. Man ist umgeben von vielen anderen, kommt nicht wirklich von der Stelle und auch die frische Luft fehlt.
Neuer Blick: Du lernst deine Stadt kennen
Hand aufs Herz. Kennt ihr euren Wohnort wirklich gut? Gerade in Großstädten fällt es schwer, einen wirklichen Bezug zu seiner Umgebung zu bekommen. Da ich kein Auto besitze, kenne ich sogar nur eine Hand voll Straßen in meiner unmittelbaren Umgebung. Halt jene Straßen, die ich regelmäßig begehe um von A nach B zu kommen.
Geht man täglich raus, um sich zu bewegen, erkundet man irgendwann auch Wege, die man bislang kaum oder gar nicht gesehen hat. Ich war auch ganz erstaunt was für idyllische Gegenden fußläufig erreichbar sind. Auch fallen mir mehr Details und Veränderungen auf, weil ich nicht die ganze Zeit nebenbei aufs Smartphone starre, sondern auch einfach mal meinem Blick und den Gedanken freien Lauf lasse. Und selbst für die Schritte oder die Uhrzeit reicht ein kurzer Blick auf den Fitness Tracker aus.
Flexibilität: Ihr müsst nicht erst ins Fitnessstudio
Mit einem Fitness Tracker seid ihr sehr flexibel darin, wo und wann ihr trainiert. Einfach die Schuhe anziehen und schon seid ihr direkt im Trainingsmodus. Die 10.000 Schritte dauern vielleicht länger, als eine Trainingssession im Studio, dafür müsst ihr aber nicht erst dort hin kommen. Und es muss nicht das klassische Training sein. Es kann der Weg zur Arbeit sein, die Mittagspause, eine ausgedehntere Shoppingtour, öfter mal ein Besuch bei den Eltern. Die Schritte lassen sich zum Teil wunderbar mit anderen ToDos oder Lücken im Zeitplan verbinden. Und wer doch das Gefühl hat, damit Zeit zu verschwenden, kann dann immer noch ein Hörbuch nebenher genießen.
Umweltfreundlich: Lasst das Auto mal stehen
Ein Fitness Tracker motiviert einen auch zu einem grüneren CO2-Fußabdruck. Die Schritte sorgen dafür, dass man doch mal lieber zu Fuß geht, als das Auto zu nehmen. Für die 15 Gehminuten zum Bäcker kann man das Auto guten Gewissens stehen lassen. Auch 1-2 Stationen mit dem Bus lässt man lieber sein mit dem Blick auf die Schritte – viel später als der Bus kommt man auch nicht an und spart sich das lästige Warten. Ebenfalls macht es einem bewusst, dass die E-Scooter bei weitem nicht so grün sind, wie sie oft beworben werden. Diese werden nämlich oft von Büroarbeitern genutzt, die im Schnitt sowieso weniger Bewegung haben, als andere Berufsgruppen. Der Blick auf den Fitness Tracker verdeutlicht, warum zumindest der Weg zur nächsten Bus- oder U-Bahn-Haltestelle so wichtig ist.
Fitness Tracker UND Fitnessstudio
Die vorigen Punkte hörten sich bestimmt danach an, dass man entweder Fitnesstracker ODER Fitnessstudio machen sollte. Das ist aber nicht der Fall. Die beiden Möglichkeiten schließen sich nicht aus, sondern harmonieren wunderbar miteinander. Vor allem höherwertige Fitnesstracker können weit mehr als nur Schritte im Auge behalten und gerade ein Krafttraining im Studio ergänzt sich gut mit der Bewegung.
Die Frage ist nur, ob ihr unbedingt immer ins Fitnessstudio möchtet, wenn ihr die Vorzüge der Bewegung an der frischen Luft erstmal richtig genossen habt. Gehen, Laufen und Fahrradfahren ist nämlich viel schöner, wenn man sich auch wirklich von der Stelle bewegt, gesunde Luft atmet und die Umgebung genießt – Zumindest für mich. Probiert es einfach mal aus und entscheidet dann selbst.
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