Sitzen ist das neue Rauchen. Da sind sich viele Wissenschaftler sicher. In Deutschland verbringen laut einer Studie der spanischen Universidad Rey Juan Carlos (URJC) in Madrid 57,2 Prozent der Männer und 50,2 Prozent der Frauen mehr als viereinhalb Stunden am Tag am Schreibtisch. Die Corona-Pandemie und damit die Ausgangsbeschränkungen haben die Rückenschmerzen bei vielen von uns verstärkt. Abhilfe sollen höhenverstellbare Tische wie der Flexispot E7 sorgen. Sie erlauben eine zeitweise Abwechslung zwischen Sitz- und Stehposition. Ich habe das Gadget im Alltag getestet.
Flexispot liefert – drei schwere Pakete
Dass es sich bei einem elektrisch höhenverstellbaren Schreibtisch nicht um ein simples Möbelstück handelt, wird bereits bei der Lieferung deutlich. Das Testprodukt kam in drei einzelnen Paketen an, das schwerste wog sage und schreibe 30 Kilogramm. Im größten Paket befindet sich die Tischplatte, welche in ihrem Aussehen und ihren Maßen konfiguriert werden kann. Die Wahl fiel auf eine neutral weiße Arbeitsfläche mit kompakten Abmaßen von 120 x 60 Zentimetern. Möglich sind Platten bis 200 x 80 Zentimetern.
Sind die Einzelteile ausgepackt, geht es ans Montieren des Schreibtisches E7. Hierfür spendiert Flexispot eine fein gegliederte Anleitung mit kleinen Schwächen in der deutschen Übersetzung. Dafür sind die einzelnen Schrauben und Kleinteile eindeutig verpackt. Da kann sich selbst der Montageprimus Ikea eine Scheibe abschneiden. Das Stahlgestell ist stabil und lässt sich gut montieren. Mithilfe von vier Schraubfüßen gleicht der Flexispot E7 Bodenunebenheiten aus.
Für die Höhenverstellung verrichten zwei synchronisierte Elektromotoren ihren Dienst. Sie erhalten die Informationen aus der verbundenen Steuereinheit. Die Verkabelung ist unkompliziert, eine Elektronik-Ausbildung ist also nicht nötig. Zudem ist das Stromkabel mit 3 Metern länger als das der Computer-Peripherie. Aufgrund des hohen Gewichtes ist eine zweite Person zur Montage Pflicht. Zudem lässt sich mit ihr entscheiden, ob das Bedienpanel rechts oder links angebracht werden soll.
Vier Positionen lassen sich speichern
Ist der Variotisch montiert und aufgebaut, lässt er sich unkompliziert über die LCD-Bedieneinheit steuern. Dafür erlauben Pfeiltaster nach oben und unten das Auf- und Abfahren, eine Anzeige verrät die aktuelle Höhe der Tischplatte. Der verstellbare Bereich liegt zwischen 60,5 und 125 Zentimeter. Ferner ist eine Sicherung der Positionen über den Memorybutton möglich. Hierfür stehen vier Speicherplätze zur Verfügung. Zum einen lassen sich Steh- und Sitzposition definieren, zum anderen zwei selbst gewählte Stellungen.
Im Test funktionierte das zuverlässig und sanft. Die Motoren beschleunigen und verzögern langsam, um Beschädigungen an PC und Co zu vermeiden. Apropos Beschädigung: Per Anti-Kollisions-Schutz stoppt der Tisch bei Widerstand automatisch und fährt etwas zurück. Hierfür bietet der Flexispot E7 drei Empfindlichkeitsstufen an. Daumen hoch! Des Weiteren verhindert eine Kindersicherung das ungewollte Bedienen – übrigens auch durch Haustiere. Dafür muss die Memorytaste fünf Sekunden gedrückt werden. Simpel, aber zumindest durch den Nachwuchs einfach zu überlisten.
Bis zu 125 Kilogramm trägt der Flexispot E7
Belasten lässt sich der Flexispot E7 Schreibtisch mit bis zu 125 Kilogramm. Genug für allerhand Computertechnik. Auch das Anlehnen und Aufsitzen stellt kein Problem dar. Um eine Überlast zu vermeiden und die Lebensdauer zu verlängern, pausieren die beiden Motoren nach zwei Minuten Dauerbetrieb für 18 Minuten. In der Praxis erreichte ich diesen Schwellenwert jedoch nie, da das Verfahren recht schnell von der Hand geht. Optional kann die Stromversorgung auch nach Erreichen der Position gekappt werden. Die gespeicherten Stellungen bleiben erhalten.
Fazit Flexispot E7: Anpassungsfähiger Schreibtisch fürs Home Office
Um Rückenschmerzen im Home Office vorzubeugen, helfen höhenverstellbare Schreibtische bei der Variation der Arbeitsposition. Der Flexispot E7 ist schnell montiert, äußerst stabil und bietet die wichtigsten Funktionen zum komfortablen Ändern der Tischhöhe. Zusätzlich erlauben vier Speicherplätze das Sichern oft eingenommener Positionen.
Negativ fallen lediglich das hohe Gewicht, der etwas knapp bemessene Kabelkanal sowie die einfach zu überlistende Kindersicherung auf. Für 450 Euro gibt‘s allerdings ein stimmiges Gesamtpaket. Wer auf die Memoryfunktion und die hohe Tragleistung verzichten kann, findet mit dem Flexispot EG1 (Provisionslink) für 300 Euro eine einfache Alternative. Für aktive Menschen eignet sich das Tischfahrrad V9, das ich bereits ebenfalls testen konnte. Der strapazierte Büro-Rücken wird es danken.
Images by Jonas Haller
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Schlagwörter: flexispot, höhenverstellbar, schreibtisch