Die Fußball-EM in Deutschland ist gestartet. Einen Monat lang schaut Europa gebannt zu uns und der „wichtigsten Nebensache der Welt“. Das schmeckt natürlich selbst in Fußball-Land Deutschland nicht jedem und das Turnier startete auch mit eher verhaltener Stimmung.
Langsam bricht das Eis aber und das nicht zuletzt auch wegen der Fans aus ganz Europa. Es zeigt sich: Die Fußball-EM ist genau das, was wir aktuell brauchen. Das gilt insbesondere für die sozialen Medien – gerade weil die EM mal kein ganz so ernstes Thema ist. Auf dem Spielfeld geht es gegeneinander, aber abseits können Fans auch gemeinsam feiern und das Turnier zu einem unvergesslichen Ereignis machen.
Die Fußball-EM bringt dadurch auch ein wenig Leichtigkeit zurück ins Social Media, in dem Krieg und Hass das Klima zuletzt doch eher immer stärker beeinflussten. In den ersten Tagen der EM gab es bereits einige denkwürdige Fan-Momente, in denen sich zeigt, dass der Sport verbindet. Wir zeigen euch einige der schönsten Beispiele.
Schottland: Das kleine Fußball-Land mit dem großen Herz
Schottland und seine Fußball-Fans. Kaum ein Land intoniert die Nationalhymne so leidenschaftlich – und das obwohl „Flower of Scotland“ eine von drei nur inoffiziellen Hymnen des zum Vereinigten Königreich gehörenden Landes ist. Auch beim Eröffnungsspiel gegen Deutschland wurde deutlich, warum es diese leidenschaftlichen kleineren Fußballnationen braucht.
Bereits im Vorfeld wurde München fest in schottischer Hand, die mit so vielen Fans kamen, dass sie das Olympiastadion sogar alleine hätten füllen können. Dudelsäcke erschallten in Münchens Innenstadt, zwischenzeitlich wurde das Bier knapp, aber die Stimmung war vor allem eins: Ein fröhliches Miteinander. So muss Sport sein!
Hamburg wird Oranje
Niederländische Fans sind schon ein Kuriosum für sich. Egal in welcher Sportart: Es wird orange getragen. Selbst in der Formel 1, wo Fans eigentlich die Teamfarben ihres Idols tragen, gibt es längst orangene Alternativen beim Merch für die Fans des niederländischen Serien-Dominators Max Verstappen.
Auch Hamburg wurde bereits vor dem ersten Spiel von den Niederländern eingenommen. Der im Vorfeld angekündigte Fanmarsch war eine riesige Party in Orange, die für einige der schönsten Bilder des noch jungen Turniers gesorgt hat. Doch auch unsere Österreichischen Nachbarn verwandelten Düsseldorfs Straßen in ein rot-weißes Meer.
Kulinarischer Schlagabtausch bei der Fußball-EM 2024
Apropos Österreich. Die diesjährige Fußball-EM eskaliert im Social Media auch auf kulinarischer Ebene. Damit meine ich aber weder die Stadionwurst, noch das Bier – das übrigens im englischen Hochrisiko-Spiel gegen Serbien nur als Leichtbier ausgeschenkt wurde.
Österreichische Fans hielten mitunter ein Schild „Schnitzel is better than Baguette“ hoch oder zerbrachen sogar das beliebte Stabbrot vor den entsetzten Augen französischer Fans. Zum Glück waren das Späße, die von beiden Seiten gefeiert wurden.
Vorlage für das zerbrochene Baguette dürfte allerdings eine Aktion der alabanischen Fans gewesen sein, die Spaghetti vor den Augen ihrer auf Knien um Gnade flehenden italienischen Gegner zerbrochen haben.
Auch bei den Schweizer Fans kochten die Emotionen: „Fondue better than Goulash“ hielt ein Fan beim 3:1-Sieg gegen Ungarn im Stadion in die Höhe. Solange am Ende beide Seiten darüber lachen können, freuen wir uns schon auf weitere leckere Seitenhiebe.
Eleganter Kick mit 6 Bier
Fußball ohne Bier geht nicht. Doch während bei anderen das Bier in den Kopf geht, trägt ein französischer Fan das Bier als umgekehrte Pyramide auf dem Kopf. Noch nicht kurios genug? Wie wäre es, wenn er dabei auch noch den Ball mit einem anderen Fan kickt? Dabei kann man schon fast die beeindruckenden Tricks seines Mitspielers übersehen.
Fußball-EM goes Punjabi Style
Natürlich darf es kein großes Turnier ohne entsprechende Songs geben. Zum heimischen Sommermärchen 2006 gab es etwa das legendäre “ ’54, ’74, ’90, 2006″ der Sportfreunde Stiller oder „Zeit das sich was dreht“ von Herbert Grönemeyer und dem Duo Amadou & Mariam. Es gab aber auch immer wieder kleine Überraschungs-Hits wie „Gimme Hope, Joachim“ der kleinen Acapella-Truppe Basta zur WM 2010.
Zu einer kleinen EM-Hymne der Herzen mausert sich aktuell „Diese EM 2024“ der Brüder Lovely & Monty, zwei Taxifahrern aus Hamburg. Das besondere: Die Brüder machen indische Musik mit deutschen Texten. Muss dazu eigentlich nur noch ausgelassen vor dem Brandenburger Tor getanzt werden.
Image by J.V.G. Ransika (KI) via Adobe Stock
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