Mit einem gigantischen Einschlag, wie der eines Meteoriten, landet „Rage“ in den deutschen Spieleregalen. Das wohl am meisten erwartete Videospiel des Jahres wurde schon im Voraus mit Gütesiegeln überschüttet. Ob diese wirklich gerechtfertigt sind und Ihr euch einen Splitter dieses Einschlags zulegen solltet, oder lieber im Atombunker auf die Fortsetzung von „Call Of Duty“ und „Battlefield“ wartet lest ihr jetzt.
Apokalypse now!
Dinosaurier könnten ein Lied von singen, denn bei „Rage“ knallt es schon von Anfang an. Ein Meteorit trifft unaufhaltsam auf den schönen blauen Planeten und vernichtet somit alles Leben. Falsch gedacht, denn natürlich haben versierte Politiker auf diesen Tag „X“ vorbereitet und eine geringe Anzahl Menschen in Kryo-Tiefkühlkabinen gesteckt. 100 Jahre nach diesem vernichtenden Ereignis taut endlich die Kabine unseres Helden auf und er kann sich mit einer herrlichen Fortpflanzungsorgie befassen, natürlich zum Zweck des Erhalts der menschlichen Rasse! Daraus wird wohl erst mal nichts, sonst wäre das Spiel auch nicht aus der legendären Schmiede von „id Software“ entsprungen, die schon mit „Doom“ und „Quake“ Aufmerksamkeit erzeugten. Ein Systemfehler hat alle anderen Überlebenden direkt zu Tiefkühlprodukten verarbeitet und so bleibt nur noch unser Alter Ego. Was erwartet man wenn man an diese beiden Titel denkt? Genau „Bumm“, „Bamm“ und ganz viel „Peng“, denn „Rage“ ist der Ego-Shooter vor dem Herrn. Hier knallts richtig und das nicht nur einmal!
Wenn man dann den ersten Fuß auf die verbrannte Erde setzt findet man sich in einer post-apokalyptischen Welt der Marke Fallout wieder, aber „Bethesda“ fungiert ja nicht umsonst als Publisher und steuert die „id 5“ Engine bei. Diese Engine lässt die ganze Weltuntergangsstimmung perfekt auf den Spieler einwirken und setzt Bewegungen der Charakter in einem Höchstmaß an Realismus um, sodass sich etwa Frostbite 2 aus dem Hause „DICE“ noch eine leckere Grafikscheibe abschneiden kann. In „Rage“ wird ein faszinierend schönes Bild einer kaputten Welt geschaffen mit süßen Schäfchenwolken und schroffen Bergen voll mit kuschelbedürftigen Mutanten und Wahnsinnigen.
Salat der Gene
Was die Apokalypse aus den Erdbewohnern gemacht hat bekommen wir recht schnell zu Gesicht, denn hier wird einem eine Palette an Fratzen geboten die ihres gleichen sucht. Zahlreiche Mutanten und Verrückte stürmen mit Keulen, Eisenstangen, Messern und vielen weiteren Waffen auf euch zu und bewegen sich in einer ausgefeilten Angriffsstrategie. Sie springen und hangeln sich auf einen zu, sodass man schnell merkt, dass kein Weg zu schade ist um an unsere Haut zu kommen. Die Bewegungen sehen dabei so umwerfend aus, dass man den bevorstehenden Kampf schon fast vergisst. Zum Glück ist sich „id Software“ hier seiner Passion treu geblieben und bietet eine Waffenauswahl von A bis Z. Da tauscht man schon mal den einfachen Revolver gegen eine Schrotflinte mit Mini-Granaten. Highlight sollte dabei die Armbrust sein, aber die solltet Ihr mal selbst ausprobieren. Wie es uns Hornbach schon lehrte, dass es „immer ´was zu tun gibt“ kann man sich im Verlauf des Spiels herrliche kleine Spielzeuge basteln, die in einem Endlos-Inventar aufbewahrt werden. Wie wäre es z.B. ein ferngesteuertes Rennauto mit integriertem Sprengsatz in eine Horde Gen-Haufen zu steuern? Dies ist aber nur eine handwerkliche Möglichkeit von vielen die es durch erfüllen von Missionen zu entdecken gibt.
Stattlich
Neben der Außenwelt voll mit ungemütlichen Gestalten gibt es auch einige Städte in denen die Story von „Rage“ erzählt wird und Ihr euch wie in „Borderlands“ die Aufgaben abholt. Ihr könnt aber auch mit verschieden Fahrzeugen das Land nach Einsiedlern absuchen für spannende Nebenquests. Hierbei ist die Fahrzeugsteuerung natürlich sehr arcade-lastig, was aber nicht besonders schlimm ist. In Städten kann man neben den Missionen und zwielichtigen Gestalten noch auf Händler treffen bei denen Ihr alles verscherbeln könnt was euch im Inventar stört. Im Grunde ein solides Stadtleben, wenn man denn die Umstände berücksichtigt.
Fazit
Mit „Rage“ markiert „id Software“ ganz klar ihr Shooter-Revier und mit der Bethesda „id 5“ Engine wurde eine der zurzeit leistungsstärksten Engines zur Umsetzung von Spiele-Welten genutzt. Spieler und Gegner agieren in diesem Action-Epos in noch nie dagewesenem Spielfluss mit ihrer Umwelt, sodass man denkt hier läuft „Mad Max“ mit Mel Gibson. Die spannenden Handwerkereinlagen motivieren neben einer doch leicht schwachen Story trotzdem weiter in der apokalyptischen Welt zu versinken, denn wer weiß was sich noch alles aus den Objekten zaubern lässt? „Rage“ bekommt eine absolute Kaufempfehlung, allein schon wegen der legendären Softwareschmiede! Wem das noch nicht reicht der sieht sich den Trailer an.
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Schlagwörter: games, id 5, id software, rage