Die GeForce RTX 3080 von Nvidia ist da! Auch wenn 2020 global gesehen eine Katastrophe ist, darf sich das Gamerherz im Jahresendspurt nochmal richtig freuen. Die PlayStation 5 und Xbox Series X bringen den Konsolenmarkt auf die nächste Stufe und Nvidia erfreut die PC-Spielerschaft mit einem ungeahnten Leistungssprung der neuen RTX 3000-Reihe. Den Anfang macht das neue Flaggschiff, die GeForce RTX 3080.
Wir machen hier selbst keine Benchmarks für die Grafikkarte. Das können andere deutlich besser und umfangreicher. Lieber beantworten wir die daraus entstehende Frage: Lohnt es sich, auf eine neue RTX 3080 aufzurüsten, bzw. einen neuen Rechner damit auszustatten? Wir helfen euch bei der Entscheidung, ob sich die Anschaffung lohnt und erklären, welche zusätzlichen Kosten ihr womöglich einkalkulieren müsst.
Ist die GeForce RTX 3080 wirklich so gut?
Bei der Präsentation der neuen Schmuckstücke prahlte Nvidia mit Zahlen. Doppelt so schnell wie die 2080 wäre die 3080. Eine sehr starke Kampfansage gegen Konkurrent AMD und die neuen Konsolen – aber eben auch Marketing. Ist die Karte in der Realität wirklich so gut?
Zumindest fast. Natürlich ziehen Hersteller immer die Leistungsvergleiche heran, die ihre neuen Produkte ins beste Licht rücken. Die Benchmarks zeigen aber immerhin ein Leistungsplus von gut 60-80 Prozent gegenüber der 2080. Außerdem dominiert die 699 Euro teure Karte in den Tests auch 20-30 Prozent vor dem vorigen Top-Modell 2080 Ti, das auch jetzt noch über 1000 Euro kostet. Unterm Strich bleibt der bislang größte Leistungssprung und das zu einem günstigeren Preis als damals die 2080 zum Release. Folgendes Video zeigt euch den Leistungsunterschied der beiden Power-Karten im Vergleich
Mit dem Kauf der RTX 3080 bekommt ihr aktuell also das beste Preis-Leistungspaket im oberen Segment. Da die Karte besonders bei Games mit Raytracing ihre Muskeln spielen lässt, sind in kommenden Spielen sogar noch stärkere Leistungssprünge möglich.
GeForce RTX 3080 lohnt sich vor allem für 4K und 1440p-Auflösung
Wer sich eine neue GeForce RTX 3080 zulegt, sollte sich bewusst sein, dass sie vor allem bei hoher Auflösung punktet. Bei einer Full HD-Auflösung von 1080p ist der Leistungssprung nicht so groß und erfordert neben der Grafikkarte auch einen leistungsstarken Prozessor der ebenfalls für jedes Bild gefordert ist.
Darum ist der Nutzen der Grafikkarte größer, je höher die Auflösung. Mit einer WQHD, also 2K-Auflösung bringt die Grafikkarte schon deutlich mehr. Am stärksten dominiert sie jedoch, im Breitbild der UWQHD-Auflösung oder eben in 4K UHD. Ob WQHD oder 4K. Obwohl 4k bereits vor der großen 1440p-Welle immer wieder diskutiert wurde, könnte die neue Nvidia-Generation erstmals das 4K-Gaming auf PC wirklich attraktiv machen.
Diese Hardware braucht ihr neben der GeForce RTX 3080
Die GeForce RTX 3080 ist für sich schon eine teure Investition. Ab 699 Euro aufwärts dürft ihr nämlich für die Grafikkarte berappen. Umso größer die Ernüchterung, wenn ihr die Grafikkarte in euer bestehendes System einsetzt, die erhoffte Grafiksensation jedoch ausbleibt. Das Netzteil ist zu schwach? Die hungrige Grafikkarte kann nicht versorgt werden. Die CPU ist zu schwach? Die RTX 3080 kann nicht mehr Bilder produzieren, als der Prozessor zulässt. Und dann braucht ihr auch noch einen Monitor, der die Grafikpracht darstellen kann.
Der Leistungssprung der neuen Grafikkarte ist so groß, dass er für viele ein ganz neues Setup erfordert, eben weil die Karte für Full HD eher eine Verschwendung wäre. Wir zeigen euch, welche Hardware ihr beim Kauf einer RTX 3080 braucht, um sie wirklich genießen zu können. Aber so viel sei gesagt: Wer bereit ist, allein für die Grafikkarte 700 Euro oder mehr auszugeben, sollte drumherum nicht sparen.
Netzteil: mindestens 750 Watt (ab 100 Euro)
Leistung hat seinen Preis. Bei der GeForce RTX 3080 ist es der große Leistungshunger. Das bedeutet, dass ihr womöglich auch ein neues Netzteil braucht, um die Grafikkarte zu versorgen. Die Geforce RTX 3080 muss nämlich mit 320 Watt versorgt werden. Zum Vergleich: Die RTX 2080 hat eine Leistungsaufnahme von 225 Watt, der ehemalige Primus RTX 2080 Ti 260 Watt.
Nvidia selbst empfiehlt daher ein 750 Watt starkes Netzteil für die 3080. Habt ihr aktuell ein qualitatives 650 Netzteil könnte das noch so gerade ausreichen, auch wenn ihr mit 750 Watt und mehr auf der sicheren Seite wärt. Alternativ könntet ihr euch aber auch für die GeForce RTX 3070 entscheiden. Die braucht deutlich weniger Power und kommt auch laut Nvidia noch bestens mit 650 Watt aus.
Wir empfehlen das Be Quiet Straight Power 11 (Provisionslink). Die sehr gute 80 PLUS Gold Energieeffizienz sorgt für einen hohen Wirkungsgrad des Netzteils und die Silent Wings lassen es dabei angenehm leise sein.
Monitor: 1440p @ 120Hz / 144Hz oder 4k
Habt ihr noch einen Full HD-Monitor oder schafft euer WQHD-Monitor nur 60 oder 75 Hz Bildwiederholungsrate, solltet ihr für die 3080 auch hier upgraden. Die Hertz (Hz) geben an, wie viele Einzelbilder der Monitor pro Sekunde darstellen kann. Kann der Monitor nicht so viele Bilder darstellen, wie die Grafikkarte liefert, ist das nicht zwingend ein Problem – aber es reizt die Grafikkarte eben auch nicht aus.
Die Entscheidung zwischen WQHD und 4K ist dabei nicht nur eine Frage des Geldbeutels, sondern auch eine des eigenen Geschmacks. In WQHD bekommt ihr deutlich mehr Bilder auf den Bildschirm, was vor allem in kompetitiven Shootern von Vorteil ist. Im Gegensatz zu Filmen, wo 24 Bilder pro Sekunde Standard sind, merkt man beim Gaming den Unterschied viel deutlicher und es gibt sogar schon Monitore, die bis zu 240 Bilder pro Sekunde schaffen. 4K bietet dafür mehr Schärfe und ist vor allem für Bild- und Videobearbeitung, aber auch für Gamer geeignet, die sich an Details in größter Schärfe erfreuen.
In beiden Fällen ist FreeSync oder noch besser Nvidias G-Sync wichtig. Mit der Technologie synchronisieren sich Grafikkarte und Monitor und verhindern damit das sogenannte Tearing. Dieses „zerreißen“ des Bildes entsteht, wenn die Grafikkarte mehr Bilder ausgibt, als der Monitor darstellen kann und das Bild dadurch aus den Fragmenten zweier Einzelbilder entsteht. Auch umgekehrt mit weniger Bildern der Grafikkarte als der Monitor darstellen kann, können Probleme entstehen. Darum sind Monitore mit FreeSync oder G-Sync im Vorteil.
4K wird auch durch Nvidias noch recht neue Technologie DLSS attraktiv. DLSS verwendet eine niedrigere Auflösungs, beispielsweise WQHD und berechnet mittels KI daraus eine höhere Auflösung – in diesem Fall 4K. Das Ergebnis ist ein riesige Performance-Steigerung. Außerdem soll DLSS mitunter noch besser aussehen, als die native 4K-Darstellung! Die Technologie ist übrigens auch für 2000er-Generation der Nvidia-Karten möglich.
WQHD-Monitore für die GeForce RTX 3080 (ab 300 Euro)
Auch wenn in der Breite noch immer Full HD-Monitore die Computertische dominieren, entwickelt sich WQHD immer mehr zum neuen Standard und die Monitore werden immer erschwinglicher. Es ist der ideale Kompromiss zwischen hoher Auflösung und flüssiger Grafik und lohnt sich auch bestens für die 2000er-Generation der Nvidia-Grafikkarten. Dabei hat sich vor allem eine Bildschirmdiagonale von 27 Zoll durchsetzen können. Möchtet ihr mit der RTX 3080 auf einem WQHD-Monitor zocken, sollte dieser zumindest 120 Hz schaffen. Ihr habt eine Grafikkarte, die viele Spiele mit über 100 Bildern pro Sekunde schafft, also solltet ihr das auch unbedingt ausnutzen.
Gute Monitore bekommt ihr hier ab 300 Euro. Der Gigabyte G32QC (Provisionslink) bietet zum Beispiel eine Reaktionszeit von 1 Millisekunde und kommt sogar als Curved-Monitor mit einer Bildschirmdiagonale von 32 Zoll. Er bietet 165 Hertz, Freesync und ist mit 94% des DCI-P3 Farbspektrums auch gut für Bildbearbeitung ausgestattet.Auch die UltraGear-Reihe von LG überzeugt. Der LG 27GL850-B (Provisionslink) versorgt euch mit 144 Hz auf einem 27 Zoll-Display und Nvidia G-Sync. Das Display bildet 98& des DCI-P3 ab und die Reaktionszeit liegt wie beim Gigabyte-Modell bei 1ms. Dazu kommt eine Drehbarkeit von bis zu 90 Grad, ein fast randloses Display und reichlich Anschlussmöglichkeiten mit USB 3.0, HDMI und DisplayPort 1.4.
Wer einfach noch etwas „mehr“ braucht ist mit dem Dell Alienware AW3420DW (Provisionslink) bestens bedient. Bei einem Preis von knapp 1.000 Euro greift der Monitor tief in die Tasche, ist dafür aber einer der besten, die ihr bekommen könnt. 120 Bilder pro Sekunde und 2 ms Reaktionszeit wirken im Vergleich zu den anderen beiden wenig, dafür bekommt ihr aber ein Breitbild in 21:9 auf großen 34 Zoll. G-SYNC sorgt außerdem für eine perfekte Synchronisierung von Grafikkarte und Monitor, durch die keine Risse durch unfertige Bilder auftauchen.
4K-Monitore für die GeForce RTX 3080 (ab 300 Euro)
Während Fernseher den Sprung von Full HD direkt auf 4K gemacht haben, kam für Computer der Zwischenschritt der WQHD-Monitore. Die Auswahl an 4K-Monitoren ist im Vergleich ziemlich gering und vor allem noch eine ganze Ecke teurer. Auch sind die meisten Modelle bei 27 Zoll, obwohl die hohe Auflösung ideal für 32 Zoll und mehr geeignet ist. Allerdings müsst ihr dafür beim 4K-Monitor nicht zwingend auf 120 Hz und mehr gehen. Viele Top-Spiele schaffen auch mit der Power der GeForce RTX 3070 gerade einmal die 60 Bilder pro Sekunde, sodass 60 Hz ausreichen können. Wer FPS-Shooter spielt oder einfach auch für die Zukunft gerüstet sein will, greift dennoch besser zu einem Monitor mit höherer Bildwiederholungsrate.
Wer noch auf hohe Bildwiederholungsraten verzichten kann, findet mit dem BenQ EW3270U (Provisionslink) einen sehr guten Einstiegs-Monitor in die 4K-Welt. Die 32 Zoll kommen dem 4K-Erlebnis zu Gute und das VA-Panel bringt einem mehr Farbbrillanz und besseren Kontrast, als so manch teure Konkurrenz. Nur das HDR-Feature ist mit der maximalen Bildschirmhelligkeit nicht der Rede wert. Etwas mehr Gamer-Style und 144 Hz wirft der Acer Predator XB3 (Provisionslink) in den Ring. Allerdings hat er, wie die meisten Top-Modelle, nur eine Größe von 27 Zoll. Wer damit gut leben kann, bekommt aber einen der besten 4K-Monitore unter 1.000 Euro.
CPU: Grafikpower alleine reicht nicht. (ab 150 Euro)
Obwohl die Grafikkarte schon längst das Herzstück des Gaming-Rechners ist, kann die CPU noch immer zum Flaschenhals werden. Die Grafikkarte kann ihr volles Potential also nicht entfalten, weil die CPU mit ihrem Teil der Arbeit nicht schnell genug hinterher kommt. Ob der Prozessor für die Grafikkarte ausreicht, hängt stark von der Auflösung ab. Niedrigere Auflösungen bedeuten mehr Bilder pro Sekunde und die CPU muss für jedes Bild erneut zuarbeiten. Vor allem in Full HD (1080p) schafft die GeForce RTX 3080 derart viele Bilder pro Sekunde, dass ein schwacher Prozessor nicht mehr hinterher kommt. Mit 4K-Auflösung ist es dagegen viel unwahrscheinlicher, dass die CPU eure Grafikkarte ausbremst.
Für 4K sollten bereits die AMD Ryzen 2000er ausreichen. Solltet ihr euch dennoch für eine neue CPU entscheiden, empfehlen wir allerdings die 3000er Reihe, insbesondere den AMD Ryzen 7 3700X (Provisionslink). Dieser Chip bietet starke Leistung bei sehr geringem Verbrauch und dürfte auch der WQHD-Auflösung noch bestens gewachsen sein. Für CPU-lastige Aufgaben außerhalb des Zockens profitiert er außerdem von mehreren Kernen, auf die die Last verteilt werden kann.
Wer lieber auf Intel setzt, bekommt mit dem Intel i5-9600K (Provisionslink) eine gute Gaming-CPU zu einem günstigen Preis. Ob sich eine noch bessere CPU lohnt, ist eher vom Einzelfall abhängig. Bild- und Videobearbeitung profitieren stark von einer guten CPU, auch wenn die Leistung der Grafikkarte in professionellen Anwendungen mit genutzt wird. Auch simulationslastige Spiele wie Planet Coaster oder Cities Skylines reizen eher die CPU als die GPU aus.
Mit der RTX 3080 gegen PlayStation 5 und Xbox Series X
Aktuell ist die GeForce RTX 3080 für den Otto-Normal-Gamer ein bisschen Overkill. Aktuelle Spiele lassen sich zumindest in WQHD auch mit schwächerer Hardware noch perfekt spielen und Raytracing nutzt bislang kaum ein Spiel völlig aus.
Dennoch beginnt nun die neue Konsolen-Generation. Im Übergang entwickeln viele Studios auch noch für die alte Konsole, doch die neuen Konsolen werden 2021 immer mehr zur Hardware-Basis für neue Spiele werden. Dann heißt es auch auf Konsolen 4K und Raytracing. Mit der 3080 seid ihr leistungstechnisch für die Next-Gen gerüstet und könnt aus den Spielen bestimmt noch einiges mehr als die Konsolen rauskitzeln.
Wer sollte sich die GeForce RTX 3080 kaufen?
Habt ihr ein System das gut gerüstet für die RTX 3080 ist oder wollt einen ganz neuen Rechner zusammenstellen, lohnt sich der Griff zur neuen Grafikkarte – vorausgesetzt ihr habt das nötige Budget. Die GeForce RTX 3080 richtet sich vor allem an PC-Enthusiasten, die primär am Rechner zocken und heiß auf 4K-Auflösung oder ultraflüssige WQHD-Grafik sind. Auch wer viel Bild- und Videobearbeitung macht oder andere Programme nutzt, die von einer starken GPU profitieren, bekommt mit der Grafikkarte ein fettes Leistungsplus.
Gerade wenn man bereits eine Grafikkarte der letzten Generation besitzt, ist die neue Generation ein zweischneidiges Schwert. Die Grafikkarten leisten nämlich noch immer einen tadellosen Dienst und auch die 2070 kann bereits gut mit WQHD-Auflösung. Auf der anderen Seite ist das System drumherum womöglich so gut, dass man nur die Grafikkarte neu kaufen muss. Da die meisten Spieler aktuell noch mit in Full HD unterwegs sind, fordert die GeForce RTX 3080 auch die Bereitschaft, sich einen neuen Monitor anzuschaffen. Diesen sollte man nicht zwingend zum reinen PC-Budget rechnen, sondern vor allem auch als Investition in die Zukunft sehen. Denn früher oder später wird der neue Monitor fällig.
Alternativen: GeForce RTX 3070 & Next-Gen-Konsolen
Da allerdings selbst die RTX 2070 noch 350 Euro und mehr kostet, sollte man bei einem neuen Rechner dann doch zumindest zur RTX 3070 ab 500 Euro greifen, wenn man für kommende Titel gerüstet sein will. Brauchbare Leistung bekommt man aber auch günstiger, etwa mit der GeForce GTX 1660 Ti (Provisionslink).
Davon abgesehen sind die kommenden Konsolen auch richtige Leistungsmonster. Sowohl die PlayStation 5, als auch die Xbox Series X kommen mit leistungsfähigen Grafikkarten, die flüssiges 4K-Gaming mit Raytracing versprechen. Die größte Neuerung sind dabei allerdings die flotten SSDs der Konsolen, die nicht nur für schnellere Ladezeiten, sondern auch für schnelleres Nachladen in Spielen sorgen können. Für 400-500 Euro bekommt ihr ein leistungsstarkes Gesamtpaket, mit dem ihr auch die nächsten Jahre State-of-the-art daddeln könnt. Vom Preis-Leistungs-Verhältnis kann da kein PC mithalten. Dafür lässt sich mit einem PC allerdings auch Arbeiten und Spiele besser um Modifikationen erweitern.
Images by Nvidia
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Schlagwörter: 4K, Grafikkarte, NVIDIA