Es war ein schweres Gefecht. Minutenlang ging es taktisch hin und her, während der Kugelhagel und zahlreiche Explosionen den Puls auf Anschlag hielten. Jetzt ist es vergleichsweise ruhig geworden. Meine Teamkameraden sind gefallen und alles liegt an mir. Ich sehe meinen letzten Gegner, nehme ihn ins Visier und… das Spiel ruckelt, der Schuss verzieht, mein Gegenspieler reagiert zu schnell.
Gerade wer online spielt, ist auf gute Hardware angewiesen. Ein Grafikruckler in der falschen Situation kann nämlich über Sieg und Niederlage entscheiden. Unter den Topgamern geht es aber nicht nur darum, ob ein Spiel flüssig läuft, sondern dass es einfach so gut wie nur irgendwie möglich läuft. Waren früher 60 Bilder pro Sekunde schon cool, gibt es jetzt Bildschirme die 240 und mehr darstellen können. Für kompetitive Spieler ist das wichtiger, als die Grafikeinstellungen auf Maximum hochzuschrauben.
Während sich die Aero-Reihe von Gigabyte an Kreative wendet, ist man mit einem Gigabyte Aorus-Laptop besser beraten, wenn man auch noch das letzte Bisschen aus seinem Spiel rausholen möchte. Ich zeige euch, welche Features die Produktreihe für Gamer so interessant machen und natürlich auch, welche Erfahrungen ich selbst gemacht habe.
Meine eigenen Erfahrungen mit dem Aorus 17G
Während mein Kollege Moritz sich beim Ausprobieren des Aero 15 OLED über das sehr handliche Format freute, war ich ganz froh, dass mein Testgerät ein bisschen mächtiger ausfiel. Das Aorus 17G hatte nämlich ein schön großes 17,3 Zoll-Display. Es gibt zwar auch Varianten mit kleinerem Bildschirm, aber ich bevorzuge zum Zocken dann doch etwas mehr Platz, um besser in die virtuellen Welten eintauchen zu können.
Mit einer RTX 2070 Super Max-Q und einem i7-10875H steckte ordentlich Power unter der Aluminiumhaube und ließ mich sogar den anspruchsvollen Flight Simulator problemlos auf hohen Details spielen. Nur fürs längere Spielen im „Game Mode“ empfehle ich dann doch ein Headset, da die Lüfter dann gewaltig aufdrehen. Für genauere Einblicke empfehle ich meinen Test zum Aorus 17G.
Am Ende wusste auch ich als Desktop-Zocker, dass ein Gigabyte Aorus-Laptop ein legitimer Ersatz für den Rechner ist oder zumindest eine gute Ergänzung, wenn einem High-End-Gaming auch unterwegs wichtig ist. Außerdem hatte mich die mechanische Tastatur des Aorus 17G dazu verleitet, mir selbst anschließend wieder eine Klacker-Tastatur zuzulegen, mit der ich gerade auch diesen Artikel schreibe.
Nur wo High-End drin steckt, darf Gaming draufstehen
Man bekommt zwar auch schon ein Gigabyte Aorus-Laptop mit einer GTX 1660 Ti als Grafikkarte, doch der richtige Spaß fängt mit den neuen RTX-Karten an. Die Einstiegspreise für ein Aorus-Notebook sind zwar hoch, dafür verbaut Gigabyte aber auch sehr leistungsstarke Hardware.
Mittlerweile sind fast alle Modelle mit der RTX 20er-Serie ausgestattet und kürzlich kündigte Gigabyte auf der CES 2021 aktualisierte Modelle mit der RTX 30er-Serie an. Die unter anderem verbaute RTX 3080 Mobile legt nochmal einiges an Leistung drauf, auch wenn sie natürlich nicht an die Desktop-Variante heranreicht, die aber auch etwas üppiger in ihren Maßen ist. Neben aktuellen Grafikkarten setzt die Aorus-Reihe auch auf Intel-Prozessoren der 9. und 10. Generation. Gerade mit dem Fokus auf eine hohe Bildrate ist auch der Prozessor sehr wichtig. Dieser wird so nämlich stärker gefordert, da die CPU für jedes Bild auch zuarbeiten muss. Dazu kommen in den meisten Fällen 16GB DDR4-Arbeitsspeicher.
So viel Power muss selbst in einem Tower-PC erstmal anständig gekühlt werden. Ein Laptop ist da noch ungleich kompakter und bietet viel weniger Raum für die Luftzirkulation. Beim Test des Aorus 17G hatte ich dennoch nicht das Gefühl, dass das Gerät bei langen Sessions überhitzt. Im normalen Modus war die Leistung eingeschränkt aber solide, Im Game Mode drehten die Lüfter ordentlich auf, sodass es zwar lauter wurde, aber selbst die anspruchsvollsten Spiele tadellos liefen.
Für den E-Sport gemacht: Konkurrenzfähig mit bis zu 300Hz
Power ist aber nur eine Seite der Medaille. Ein Gigabyte Aorus-Laptop muss da schon mehr können. Gigabyte arbeitet dabei unter anderem mit dem erfolgreichen CS:GO-Team G2 zusammen. Das merkt man vor allem am Display. Bis zu 300Hz Bildwiederholungrate sorgen für eine bestmögliche Gaming-Performance. Die hohe Bildwiederholungsrate sorgt dafür, dass das Spiel auch bei schnellen Bewegungen gestochen scharf bleibt. Hier müssen auch Hardware und Bildschirm zusammenpassen. Wenn Hardware und Bildschirm nicht zusammen passen, kommt es mitunter zu Tearing. Das Bild wird „zerrissen“, weil entweder zu viele Bilder in einen Darstellungs-Takt des Monitors wollen oder die Hardware zu langsam ist um ein neues Bild zu liefern. Über Tearing muss man sich bei den Aorus Laptops zum Glück keine Gedanken machen. Damit eignet sich ein Gigabyte Aorus-Laptop vor allem für E-Sports. Wer grafische Opulenz bevorzugt, muss hier trotz üppiger Hardware mit einer Full-HD-Auflösung vorlieb nehmen. Doch auch im Singleplayer bevorzugen viele Spieler mittlerweile ohnehin lieber das flüssige Spielerlebnis und in Full-HD lassen sich die Grafikdetails auch problemlos auf Anschlag drehen.
Um den Gamer herum gedacht
Das Schöne an einem Gigabyte Aorus-Laptop ist, dass er um den Gamer herum gedacht ist. Sie sind sicherlich nicht die leichtesten Arbeitsgeräte, aber dennoch für ihre Power vergleichsweise leicht und dünn. Sie sind schon ein bisschen „cooler“ im Design, wirken dabei aber auch hochwertig verarbeitet. Ich war besonders beeindruckt davon, wie stabil auch der Bildschirm sitzt. Der wackelt kein Stück, auch wenn das Spiel mal etwas intensiver wird.
Ein Killer-Feature ist außerdem die mechanische Tastatur der Top-Modelle. Gerade im E-Sport kann der Anschlag der Tastatur nochmal die Sekundenbruchteile bedeuten, die das Spiel entscheiden. Ich bin zwar kein großer Online-Gamer, dafür weiß ich als die Vorzüge einer mechanischen Tastatur aber auch beim Schreiben langer Texte zu schätzen.
Und Apropos Killer: das Killer DoubleShot Pro lässt euch LAN und WLAN gleichzeitig nutzen. Dabei nutzt der Netzwerkcontroller die schnellste Verbindung für priorisierte Anwendungen, wie etwa Spiele. Alle sonstigen Programme laufen dann über die langsamere Verbindung. Das sorgt für einen besseren Ping und damit geringeren Verzögerungen durch die Internetverbindung im Spiel.
Was taugt ein Gigabyte Aorus-Laptop abseits des Gamings?
Wer sich ein Aorus-Notebook kauft, sollte es sich in erster Linie auch fürs Gaming zulegen. Das Gesamtpaket ist darauf ausgelegt Spiele, vor allem online, bestmöglich laufen zu lassen. Doch macht es die Laptops zu schlechten Allroundern?
Absolut nicht. Auch wenn „nur“ Full-HD-Auflösung, reicht die Bildschirmfläche von wahlweise 15 oder 17 Zoll auch für Office-Arbeiten aus. Gegebenenfalls sollte man aber noch einen zweiten Bildschirm nutzen, wenn man doch in vielen Programmen zugleich arbeitet. Auch für die Arbeit profitiert das Gerät natürlich vom ausdauernden Akku, der vor allem ohne zu spielen, auch lange Bahnfahrten aushält. Es ist lediglich etwas schwerer als mobilere Arbeitsgeräte und fällt vielleicht auch etwas mehr auf.
Wer beruflich mit Bild oder Video arbeitet, sollte eher auf die Aero-Reihe setzen, die den Adobe-Farbraum nochmal deutlich besser abdeckt. Doch für den Hobbygebrauch reicht das Display auch für Bildbearbeitung aus. Der Fokus ist hier aber eben trotzdem E-Sports und damit eher Geschwindigkeit statt Auflösung und höchste Farbqualität. Bei der mechanischen Tastatur wurde zwar auch vor allem an Gamer gedacht, doch ist sie mindestens eine genauso starke Bereicherung für Vielschreiber. Dabei ist die Tastatur auch nicht übermäßig laut. Wer jedoch lieber flüsterleise tippt, der sollte auf Modelle zurückgreifen, die keine mechanische Tastatur haben. In der Bahn könnte es sonst vielleicht doch den ein oder anderen stören.
Insgesamt bekommt man mit einem Gigabyte Aorus-Laptop ein stattliches Gesamtpaket, das ein weiteres Notebook oder einen PC unnötig macht. Nur als Kreativer sollte man gut abwägen, ob man nicht doch eher zur Aero-Serie greift, die ähnlich starke Leistung bietet, aber vor allem beim Bildschirm den Fokus besser auf Bildbearbeitung und Co setzt.
Images by Stefan Reismann
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