Mit der Akquise des Social Data-Analyst Gnip geht Twitter den nächsten Schritt zum Ausbau des eigenen Werbegeschäfts. Daten sind Macht und Geld. Das wissen insbesondere all jene Unternehmen, die von dieser Macht – und dem Geld – leben. Neben Amazon, Facebook oder Google sind das etwa Yahoo, Microsoft, Apple oder Twitter – letztlich jeder, der was mit diesem Internet und Nutzerdaten macht. Neben den großen Playern sind das auch kleinere Firmen, die ihr Geschäft auf die Auswertung und Aufbereitung von Daten spezialisiert haben.
Neue Einnahmequellen müssen erschlossen werden
Da wären etwa Topys, das im vergangenen Jahr von Apple gekauft wurde, oder Gnip, das jüngst von Twitter aquiriert wurde. Twitter baut damit das Geschäft mit Datenanalysen weiter aus. So kooperiert Twitter ja bereits mit Nielsen, um in den USA ein „Social TV Rating“ anzubieten oder mit diversen anderen Firmen, die wissen wollen, wie gut sie oder ihre Inhalte in den Kurznachrichten wegkommen. Genau auf diesem Gebiet verdienen auch Topsy und Gnip ihr Geld: Sammeln, analysieren, auswerten und darstellen von Daten.
Und da dieser Markt wächst und wächst, versucht Twitter nun, die Einnahmen, die mit den hauseigenen Daten generiert werden, besser kontrollieren zu können. Schließlich könnte Twitter daraus eine saftige Einnahmequelle generieren, nachdem der Verkauf von hervorgehobenen Tweets ja nach wie vor nicht sonderlich gut läuft.
Kein Kaufpreis bekannt
Gnip ist derweil seit vier Jahren Kooperationspartner von Twitter und hat laut eigenen Angaben bereits über 2,3 Milliarden Tweets an Kunden in über 42 Ländern geliefert. Mit der Kooperation, so Gnip-Chef Chris Moody, könne man nun beide Stärken vereinen und wesentlich schneller und tiefer analysieren. „Diese Übernahme signalisiert klar das Bewusstsein, dass Investitionen in Social Data wichtiger sind denn je„, schreibt er.
Über den Kaufpreis, den Twitter für das Unternehmen auf den Tisch gelegt hat, ist noch nichts bekannt. Gnip-Konkurrent Topsy war Apple im Dezember 2013 rund 147 Millionen Euro wert, Gnip dürfte aber etwas höher bewertet werden. Viel mehr Details sind über die Übernahme nicht bekannt, Moody möchte in den nächsten Monaten weiteres verraten. Die Twitter-Aktie reagierte am Dienstag positiv auf die Nachrichten.
Image (adapted) „Locals and Tourists“ by Mapbox (CC BY 2.0)
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Schlagwörter: Akquise, analyse, Gnip, Social Data, Twitter