Googles Android ist als Gaming-Plattform im Aufwind

Games werden ein immer wichtigerer Bestandteil im Mobile-Bereich – Vor allem Geräte mit Android machen dies deutlich, doch lösen sie klassische Konsolen ab? Wenn man an Spiele unter mobilen Betriebssystemen denkt, fallen den meisten wahrscheinlich Casual Games wie Angry Birds oder Temple Run ein – aber der Markt entwickelt sich sehr stark und wird dank rasanter technischer Entwicklung zunehmend professioneller. Doch wo genau stehen derzeitige Konsolen wie Ouya und Nvidia Shield eigentlich im Vergleich zu etablierten Konsolen und was hat der Markt sonst noch zu bieten?

 


 

  • Android erlebt ein rasantes Wachstum als Gaming-Plattform
  • Immer aufwändigere und Komplexere Spiele erscheinen für das mobile OS
  • Konsolen wie Ouya oder Nvidia Shield bieten die nötige Hardware für ambitionierte Gelegenheitszocker

Spiele auf Smartphones oder Mobiltelefonen sind sicherlich keine neue Entwicklung, viele Leser dürften so manche Stunde mit Snake auf Nokia-Handys totgeschlagen haben. Auf Smartphones durften sich vor allem iPhone-Nutzer früh über Titel wie Angry Birds freuen – Android brauchte etwas länger um für Spieleentwickler interessant zu werden. Dafür ist diese Entwicklung in den letzten Jahren dank regelmäßig potenterer Hardware immer rasanter geworden. Immer spannendere und grafisch beeindruckende Titel finden den Weg in den Google Play Store, so dass sich langsam auch ein Markt für spezielle Gaming-Hardware entwickelt. Neben einer unüberschaubaren Flut von Gamepads, die per Bluetooth mit dem Smartphone oder Tablet gekoppelt werden können, gibt es auch immer mehr Geräte, die speziell auf Gamer abzielende Geräte. Angefangen mit Android-Tablets, denen Gamepad-Steuerelemente spendiert wurden, wie das Wikipad, oder das Archos Gamepad sorgte im vergangenen Jahr ein Kickstarter-Projekt für eine Android-Spielekonsole für Aufsehen.

Die inzwischen regulär erhältliche Ouya-Konsole läuft zwar mit Android, ist aber trotz kleiner Abmessungen nicht sonderlich mobil, da sie an den heimischen Fernseher angeschlossen wird. Auch wenn das erste Modell noch einige Kritik einstecken muss, handelt es sich um ein interessantes Konzept, das bereits erahnen lässt, in welche Richtung Android als Gaming-Plattform noch gehen wird. Auch der Hersteller von Gaming-Zubehör Mad Catz hat dies erkannt und angekündigt mit der „Mojo“ noch rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft ebenfalls eine Android-Spielekonsole anzubieten.

Die grobe Marschrichtung gefällt auch dem Unternehmen Nvidia, das ja bereits im PC-Gaming-Bereich stark verwurzelt ist und mit eigenen mobile Prozessoren auch auf vielen Smartphones und Tablets vertreten ist. Mit Shield wurde eine Android-basierte Spielekonsole präsentiert, bei der es sich quasi um ein Gamepad mit ausklappbarem Display handelt und die dadurch anders als Ouya mobilen Spielgenuss ermöglicht. Dass Gaming unter Android noch en Experimentierfeld ist, zeigt hier allerdings die Ankündigung, Nvidia Shield zunächst nur in den USA anzubieten und bei entsprechendem Erfolg über eine Ausweitung der Verfügbarkeit nachzudenken.

Insgesamt wächst der Gaming-Markt auf der offenen Android-Plattform zwar beeindruckend schnell, was an immer aufwändigeren Spielen zu erkennen ist, die längst den Casual-Bereich verlassen haben und nicht mal eben gezockt werden können, während man ein paar Minuten auf den Bus wartet. Auch die unterschiedlichen Hardwarelösungen sind durchaus spannend, allerdings handelt es sich hier noch um einen großen Experimentierkasten, in dem die Hersteller alle möglichen Konzepte ausprobieren, um die Möglichkeiten auszuloten. Trotz vorhandenem Potenzial wird es allerdings noch eine ganze Weile dauern, bis Android als Gaming-Plattform den bisherigen Konsolenanbietern Sony, Microsoft und Nintendo gefährlich werden kann.

ist Wahl-Berliner mit Leib und Seele und arbeitet von dort aus seit 2010 als Tech-Redakteur. Anfangs noch vollkommen Googles Android OS verfallen, geht der Quereinsteiger und notorische Autodidakt immer stärker den Fragen nach, was wir mit den schicken Mobile-Geräten warum anstellen und wie sicher unsere Daten eigentlich sind. Mitglied des Netzpiloten Blogger Networks.


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