Zu Halloween ein Grusel-Game zocken, dass gehört für viele zu diesem Tag dazu. Ob Outlast, Slender oder Amnesia, die Auswahl ist da jedes Jahr groß. Wir spielen diese Spiele, um uns ordentlich zu Gruseln. Doch auch bei Spielen aus anderen Genres stehen uns manchmal die Haare zu Berge. Vielleicht eben, weil wir nicht damit rechen. Wir haben einige gruselige Easter Eggs aus Nicht-Horror-Spielen zusammengestellt, die unsere Zähne ordentlich klappern lassen.
Gruselige Easter Eggs – In diesem Level wird Mario heiß und kalt
In Super Mario Galaxy 2 gibt es eine Stage namens Heißkalt-Galaxie, in der sich unser erstes gruseliges Easter Egg wiederfindet. Das Level erscheint auf den ersten Blick normal. Doch betrachten wir zum Start des Levels sofort die Klippen auf der linken Seite, so können wir drei mysteriöse Figuren erkennen. Die Gestalten sehen menschenähnlich aus und haben lange Gliedmaßen. Egal, wo wir in der Galaxie sind, wir können die Männchen immer noch sehen. Bei der Durchsuchung der Dateien konnten Dataminer die Namen dieser Figuren herausfinden. Die Hintergrundtextur heißt „BeyondHellValley“ und die Figuren „HellValleySkyTree“. Das ist natürlich merkwürdig, heißt die Welt doch wie bereits erwähnt „Heißkalt-Galaxie“ und nicht „Höllental“. Auch in Super Mario 3D versteckt sich im Level 4-4 eine ähnliche Gestalt im Hintergrund der Zielfahne. Wenn man eine Zeit lang wartet, taucht eine Figur mit langen Armen und einem weißen Gicht auf. Doch was sind das für Wesen?
Meistens wurde davon ausgegangen, dass die Figuren Aliens sein könnten. Schließlich spielt Super Mario Galaxy im Weltall. Auch der Slender Man wird manchmal als mögliche Referenz herangezogen. Jedoch erschienen beide Spiele bereits bevor diese Albtraumfigur überhaupt populär wurde.
Kleine Waldgeister beobachten Mario
Die weitaus einleuchtendere Theorie verbindet die Gestalten mit dem japanischen Mythos der Kodama. Kodama sind kleine Waldgeister, die unseren Elfen oder Kobolden ähneln. Sie treiben allerlei Schabernack, sind aber auch als Schutzgeister bekannt. Sie leben in den Bäumen japanischer Wälder. Die Heißkalt-Galaxie an sich basiert auf den Regionen in japanischen Gebirgen, in denen heiße Quellen mit Schnee umgeben sind. Diese Umgebungen sind meist auch dicht bewaldet. So lässt sich also der Name „SkyTree“ womöglich durch die koboldartigen Kodama erklären, die Mario auf seiner Reise beobachten.
Die Kokiri aus The Legend of Zelda: Ocarina of Time basieren übrigens auch auf den kleinen Waldgeistern. Die Kodama wurden auch in Filmen bereits in verschiedenen Formen dargestellt. Ihr Auftritt in Studio Ghiblis „Prinzessin Mononoke“ als kleine weiße Figuren ähnelt den mysteriösen Figuren von Mario am meisten. Dennoch ein im ersten Moment gruseliges Easter Egg.
Milla’s Kinder – gruselige Easter Eggs in Psychonauts
Nach den eher freundlichen Kodama kommen wir nun zu einem durchaus gruseligen Easter Egg. Tim Schafers Jump-N-Run Psychonauts beschäftigt sich viel mit der Psyche seiner Charaktere und der des Spielers. Hauptcharakter Raz trifft auf seiner Reise auf die Psychonauten, Top-Agenten, die alle mit besonderen psychischen Fähigkeiten gesegnet, aber auch gestraft sind. Eine davon ist Milla Vodello. Sie kann unter anderem die Gedanken von Personen lesen, was sie zu einem sehr mächtigen Agenten macht. Ihr Level ist eine einzige Party, wobei diese Lebensfreude wohl nur oberflächlich existiert. Bei der genauen Erforschung ihrer Welt finden wir Bilder, die uns ihre Hintergrundgeschichte erzählen. Einst war sie die Chefin eines Waisenhauses und kümmerte sich innig und liebevoll um die Kinder. Doch als sie eines Tages vom Einkaufen zurückkehrte, stand das Waisenhaus in Flammen. Alle Kinder im Haus kamen in diesem Feuer zu Tode. Noch schlimmer für Milla: durch ihre Fähigkeit, Gedanken zu lesen, hörte sie die inneren Hilferufe der Kinder und sie brannten sich in ihr Gedächtnis ein.
Die Geister, die ich rief…
Dies allein ist ja bereits starker Tobak. Doch gruselig ist vor allem ein Ort, den wir in Millas Level finden können. In einer Spielzeugkiste versteckt sich ein Portal, welches uns in eine albtraumhafte Welt teleportiert. Alles ist voller Feuer und Protagonist Raz ist in einer Art brennenden Käfig gefangen. Doch dieser Käfig beschützt uns nur vor den Albträumen, die sich von außen nähern. Milla kommentiert das Geschehen relativ routiniert und meint, dass sie ihre Albträume zum Glück in Griff habe. Allerdings hören wir als Spieler dies kaum, da die Schreie im Flüsterton der Kinder sie überschallen. „Milla, hilf uns“ und „Milla wo bist du?“ klingt es durch diesen wahrhaftig gruseligen Ort. Zu allem Überfluss bekommen wir dafür sogar noch das Achievement „I‘m sure she’s getting over it“ (Ich bin mir sicher, sie kommt drüber hinweg). Arme Milla.
Agent 47 Kontakt zur anderen Seite
Dass Agent 47 aus der Hitman-Reihe als Auftragskiller des Öfteren Kontakt mit dem Tod hatte, sollte keinen überraschen. Schließlich verdient er sich ja so quasi seine Brötchen. Doch so nah wie im zweiten Ableger Hitman: Codename 47 kam der glatzköpfige Killer der anderen Seite noch nie. Im Hotel Gallàrd in der rumänischen Hauptstadt Budapest soll 47 den österreichischen Terroristen Franz Fuchs eliminieren. Doch Fuchs sollte nicht der einzige Tote sein, mit dem der Hitman in diesem Hotel in Kontakt kommt.
Denn offenbar hat einige Zeit zuvor bereits ein Mord in dem Hotel stattgefunden. Es sind jedenfalls noch Blutflecken zu finden. Doch dies ist nicht alles: läuft 47 nämlich mit einem hohen Tempo durch die Korridore, so kann er in einem tatsächlich eine durchsichtige Gestalt entdecken. Nähert man sich vorsichtig, verschwindet er. In einem angrenzenden Badezimmer kann man ihn doch wieder finden. Allerdings steht er nur im Spiegel hinter 47. Schießen wir mit unserer Waffe in die Richtung des Geistes, so läuft sogar Blut an der Wand herunter.
Das Gespenst kann sogar erneut getötet werden. Schaffen wir es, ihn schnell genug mit unserer Klaviersaite zu Boden zu ringen, können wir ihn in guter alter Hitman-Manier strangulieren und hinter uns herziehen.
Gruselige Easter Eggs – Geister in Pokémon
Auch wenn es in der Pokémon-Reihe natürlich Geister-Pokémon gibt, rechnet man nicht unbedingt mit menschlichen Geistern. Doch seit der vierten Generation, Diamant, Perl und Platin, haben sich in fast jedem Serienableger Gespenster versteckt. In den eben genannten Spielen treffen wir in einer alten Villa im Ewigwald auf zwei Erscheinungen. Wenn man im Speisesaal des Hauses betritt, sieht man oberhalb des linken Bildschirmrandes einen älteren Herrn verschwinden. Die Figur hat dabei eine fast schon schwebende, geisterhafte Animation.
Im zweiten Stock des alten Gebäudes betrachtet uns eine der Türen mit düsteren, roten Augen. Betreten wir den Raum ein paar Mal hintereinander, tauch im Nebenzimmer auf einmal die Gestalt eines kleinen Mädchens auf. Auch dieses Wesen schwebt gen Ausgang und verschwindet. Besonders interessant: vor dem Gebäude steht Silvana, die Arenaleiterin der anliegenden Stadt Ewigenau. Sobald wir sie ansprechen, erschrickt sie und entfernt sich sofort von diesem Ort. Ob sie etwas mit den Bewohnern des Geisterhauses zu tun hat?
Das verlorene Abra-Mädchen
In der fünften Generation Pokémon Schwarz und Weiß treffen wir ebenfalls auf eine geisterhafte Figur. Auf der Wunderbrücke, eine der größten Brücken der Einall-Region, sehen wir auf einmal ein Mädchen am rechten unteren Bildschirmrand. Nähern wir uns an, fliegt das Mädchen in Kreiselbewegungen davon, die Animation die wir von der Attacke „Teleport“ kennen. Sprechen wir darauf die alte Frau im rechten Ausgangs-Turm, erzählt sie die Geschichte eines Mädchens, welches immer auf der Brücke spielte. Doch dann bricht sie während der Erzählung ab und sagt:
„Wusstest du schon? Vor dem Bau der Wunderbrücke hat an dieser Stelle immer ein junges Mädchen mit einem Abra gespielt… Das Mädchen hat so voller Leben gesteckt…“
Und für welche Attacke ist Abra bekannt wie kein Zweiter? Teleport.
Ein wahrer Albtraum
In Pokémon Schwarz 2 und Weiß 2 gibt es eine ähnliche gruselige Erscheinung. Im sogenannten Bizarro-Haus, ein Spukhaus am Janusberg, treffen wir dieselbe geisterhafte Gestalt, wie auf der Wunderbrücke. Bei insgesamt drei Begegnungen erzählt sie uns ihre Geschichte. „Böse Träume, immer und immer wieder… Böse Träume, immer und überall… Vater, Mutter, wo ist nur mein Abra?“ „In meinen bösen Träumen… …hörte ich Vaters Stimme… Eine Lunarfeder…Nein, bleib bitte hier…“ „…Diese Lunarfeder kam zu spät. Aber das ist schon in Ordnung. Du kannst sie dem Pokémon ja irgendwann zurückgeben. So wie ich es tun wollte auf jener Brücke…“
Die Lunarfeder ist ein Item, mit dem sich das legendäre Pokémon Cresselia beschwören lässt. Es ist das genaue Gegenstück zum Albtraum-Pokémon Darkrai und kann Menschen wie Pokémon von seinen ewigen Albträumen befreien. Für das Mädchen kam diese Rettung wohl zu spät und so findet ihr Geist keine Ruhe.
Im Bizarro-Haus lässt sich tatsächlich so eine Feder finden. Nachdem wir sie aufgesammelt haben, können wir erneut zur Wunderbrücke reisen. Hier, wo alles begann, finden wir Cresselia. Nun können wir es fangen, um den Geist des Abra-Mädchens endlich zu heilen.
Geistererscheinung in der Geister-Top-Vier
In Pokémon Omega Rubin und Alpha Saphir gibt es einen weiteren Geist, welchen man beim ersten Durchgang durch die Top Vier im Raum von Antonia bemerken kann. Sobald man bei Antonia angekommen ist und sie anspricht, stellt sie sich freundlich vor. Doch die Kamera bewegt sich sehr merkwürdig und scheint sich schrittartig von hinten anzunähern. Hinter Antonia steht ein Stuhl an der Wand. Aus der Richtung dieser Sitzgelegenheit hatte sich auch eben die Kamera auf uns zu bewegt. Schauen wir jetzt bei einem der Umschnitte etwas genauer hin, sehen wir für den Bruchteil einer Sekunde ein kleines Mädchen im Stuhl sitzen, die daraufhin wieder verschwindet.
Auch Games außerhalb des Horror-Genres bieten also genug Stoff für Schauermärchen. Wir wünschen euch auf jeden Fall viel Spaß an Halloween und hoffentlich ein sicheres Erwachen am nächsten Morgen.
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Image by John Sagredo via flikr.com
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Schlagwörter: Easteregg, games, halloween, Horror, Videospiel