Zukünftig ist keine Nase mehr erforderlich, um das passende Parfum zu erstellen. IBM und Symrise führen jetzt KI-gestützte Parfums ein. Bis vor kurzem war es für viele noch unvorstellbar, dass eine Künstliche Intelligenz einem das perfekt passende Parfum kreiert. Doch es war nur eine Frage der Zeit, bis die KI auch in der Duftstoffindustrie ihren Platz einnimmt. Doch wie genau erkennt die KI den individuell passenden Duft?
Die Griechische Göttin und die Duftformeln
Das US-amerikanisches IT- und Beratungsunternehmen IBM entwickelte eine KI namens Philyra, die nach der griechischen Göttin des Duftes benannt ist. Zusammen entwickeln sie Parfums für Symrise. Symrise ist ein globaler Hersteller von Aromen und Duftstoffen. Symrise stellt IBM eine Datenbank von über 1,7 Millionen Duftformeln zur Verfügung. Anhand dieser Duftformeln errechnet die KI dann mit anderen Datensätzen über die Persönlichkeit den passenden Duft. Der Algorithmus enthält Informationen über das Alter, Standort und über die Präferenzen der Kunden. IBM versucht dann herauszufinden, welche Parfums bei welcher Zielgruppe beliebt sind.
Die KI kann auch kreativ sein
Die KI führt nicht einfach nur immer wieder dieselbe Arbeit aus, sondern wird auch kreativ. Sie führt neue Formeln ein und experimentiert, um neue Duftnoten zu entwickeln. So generierte die Parfum-KI eine Formel, die veraltete Materialien entfernt und Dosierungen beliebter Duftstoffe erhöht. So entstehen ganz andere und neue Duftkombinationen. Für den brasilianischen Kosmetikhändler O Boticário erstellte die KI zwei völlig neuartige Düfte.
Ersetzt die KI die menschliche Nase?
In vielen Bereichen werden wir Menschen ja bereits von künstlichen Intelligenzen ersetzt. Trifft es in Zukunft auch die Menschen im Bereich der Duftstoffindustrie? David Apel ist Symrise Parfümeur und sagt, dass er sich nicht vorstellen kann, dass die menschliche Nase komplett von „Philyra“ ersetzt wird. Das maschinelle Lernen senkt hauptsächlich die Kosten für die Parfumherstellung und beschleunigt den kreativen Schaffensprozess. Die von der KI erstellten Parfums erhalten zum Schluss noch den letzten Schliff von einem Meisterparfümeur. Der Mensch bleibt also auch in der Herstellung von Parfums ein wichtiger Bestandteil. Viele sehen den Akt der Duftkreation als Kunst an und sind demnach noch eher skeptisch, was die Parfumherstellung mit einer KI betrifft. Es wird sich also zeigen, wie sich die Parfum-KI in Zukunft durchsetzen kann.
Image by Dmytro Titov via stock.adobe.com
Artikel per E-Mail verschicken
Schlagwörter: Algorithmus, IBM, KI, Maschinelles Lernen, Parfum