Es gibt viele Ausreden dafür, dass man sich gerade nicht selbst an den Herd stellen kann. Keine Zeit, nie gelernt, und überhaupt kann ich das alles nicht. Schließlich habe ich zwei linke Hände! Lieferdiensten gefällt das. Dabei ginge es sicher anders. Vielleicht sogar mit mehr Spaß, mehr Abwechslung auf dem Teller und deutlich weniger Arbeit als zur Zeit unserer Großeltern. Denn seither hat sich etwas entscheidend verändert: Die Digitalisierung bringt Möglichkeiten nach Hause, von denen Oma nur träumen konnte.
Warum Oma so gut kochen konnte
Nehmen wir einmal an, es gab sie wirklich, die klassische Oma. Wieso eigentlich konnte sie so gut kochen? Ihr blieb gar nichts anderes übrig! Sie besaß keine smarten Küchenhelfer, keine Blogger mit hilfreichen Tipps und Tricks, keine Apps mit tausenden von Rezepten. Oma hatte ihre Küche, ein, zwei Kochbücher und das, was sie von Uroma gelernt hat. Zusätzlich etwas Geld, mit dem sie zurechtkommen musste. Niemand nahm ihr die grundlegenden Dinge ab. Zum Kochen gehört ja nicht nur, den Herd zu bedienen. Hierzu gehört auch die Vorratshaltung, der Einkauf, der Erfahrungsaustausch mit anderen. Schließlich die eigenen Notizen, um nichts von dem zu vergessen, was man gelernt hat. Und immer wieder üben, üben, üben! All das kostet Zeit und Energie. Ist es also wirklich eine Ausrede, wenn man nach einem langen Arbeitstag keine Nerven mehr für die Kocherei hat?
Wir haben deutlich weniger Zeit als Oma, schon aufgrund der Veränderungen in der Arbeitswelt. Das bringt viele Menschen in Versuchung: Bestellen lässt ihnen nach der Arbeit wenigstens ein bisschen Freizeit.
Dazu ein Gedankenspiel. Hätte Oma all die Möglichkeiten von heute gehabt, hätte sie ebenso gehandelt und nur schnell was bestellt? Vermutlich nicht. Selbst kochen hat nämlich einen Riesenvorteil. Das Essen schmeckt immer unverwechselbar. Ein Klassiker der Anerkennung: „Das schmeckt wie früher bei Oma!“ Gleichzeitig wäre sie fasziniert gewesen von dem, was heute geht. So vielseitig sind die Möglichkeiten, die sich durch Digitalisierung eröffnen. Ihr Lieblingstraum wäre wohl der von der vernetzten Küche gewesen.
Wie intelligente Küchen das Kochen erleichtern
Die intelligente Küche ist vernetzt: Gesteuert wird alles per App, die sich auf dem Smartphone befindet. Dabei spielen alle Geräte zusammen, um beim Kochen und Backen perfekte Ergebnisse zu erzielen. Man muss dann nicht mehr nachsehen, ob die Temperatur im Backofen noch passt oder ob die darin zubereitete Speise bereits durchgebacken ist. Ein smarter Backofen speichert sämtliche Einstellungen zum individuellen Lieblingsgericht und kontrolliert dank modernster Technik beispielsweise den Feuchtigkeitsgehalt eines Kuchens. Daraufhin passt er selbstständig die Temperatur und die Heizart an.
Natürlich kann die intelligente Küche keine langjährige Erfahrung beim Kochen ersetzen. Sie kann sie aber übersetzen, und zwar in digitale Welten, die für jeden bedienbar sind. Damit sorgt sie für ein ähnlich gutes Ergebnis wie das durch eine langjährig erfahrene Person. Zudem erfordert ihre Bedienung oft nicht einmal die Anwesenheit desjenigen, der kocht. Bestes Beispiel ist die Schrecksekunde während des Blockbusters im Kino. Allerdings nicht aufgrund dramatischer Filmszenen, sondern über die Frage: „Habe ich den Herd ausgeschaltet?“ Schnell am Smartphone checken, zur Not ausschalten lassen und schon kann man den Leinwandhelden wieder konzentriert folgen.
Geräte, die das Kochen teilweise komplett übernehmen oder vereinfachen, sind wahre Verkaufshits und das oft, obwohl sie nicht ganz billig sind. Hinzu kommt, dass sie meist ganze Kochbücher enthalten. Wer sie durchforstet und fündig wird, lässt sich bei Bedarf die nötigen Arbeitsschritte nacheinander und ausführlich erklären. So wird die Zubereitung besonders leicht: Sie eliminiert häufige Fehler von vornherein und ermöglicht es auch Unerfahrenen und Unsicheren, anspruchsvolle Gerichte zu kochen.
Was Rezepte im Internet einzigartig macht
Kraut und Rüben oder doch lieber Schnitzel: Wonach auch immer der Sinn steht, online findet sich ein Rezept dazu. Häufig lässt sich selbst die Zutatenliste feinjustieren, entsprechend der Zahl der gewünschten Portionen. Wichtig ist das, um zu wissen, wie viel man für sechs Personen braucht, wenn das Rezept eigentlich nur für vier Menschen gilt. Dazu muss man nicht einmal mehr selbst rechnen. Doch der eigentliche Vorteil der Rezepte online liegt in ihrer Vielfalt. Hier gibt es etwas für jede Region, jedes Können, jede Diät: Kein herkömmliches Kochbuch kann da mithalten. Ganz zu schweigen vom Inhaltsverzeichnis, das sind online die unterschiedlichen Suchmöglichkeiten. Wer nur einige Zutaten hat und keine Ahnung, was sich damit anfangen lässt, dem hilft eine simple Suchmaschine.
Selbst kochen bedeutet mehr Chancen auf Nachhaltigkeit
Wer die Welt verbessern will, stellt sich an den eigenen Herd! Bestellen heißt nämlich immer auch: wenig nachhaltig. Dabei ist kochen nicht immer unbedingt besser. Dazu kann es aber werden. Denn im Internet finden sich jede Menge Plattformen, die sich der Aufklärung zum Thema Nachhaltigkeit gewidmet haben. Das Hauptaugenmerk gilt der Verschwendung. Wurden früher Reste einfach fortgeworfen, muss das heute nicht mehr sein. Plattformen verbinden Menschen, die etwas zu geben haben mit denen, die es brauchen. Hier findet alles einen Abnehmer: die halbe, übrig gebliebene Torte ebenso wie die abgelaufene Packung Reis oder die Dose Kidneybohnen. Voraussetzung ist nur, dass es sich noch verwenden lässt. Wer schon immer Probleme mit der Vorratshaltung hatte und daher nicht gern selbst kocht, sollte sich dort einmal umschauen!
Apps zum Kochen lernen nutzen
Ich kann das einfach nicht? Diese Ausrede verfängt nicht mehr, denn Kochen lernen wird immer leichter. Diverse Apps geleiten Anfänger durch den ganzen Kochprozess. Natürlich erfolgt die Anleitung Schritt für Schritt und wenn gewünscht sogar in Gesellschaft in Form eines Online-Kochkurses. Viele Online-Rezepte kommen sogar mit einem kleinen Video, welches die Zubereitung insgesamt verdeutlicht. Ebenso nützlich sind die geschätzte Zubereitungszeit, die Zutatenliste und eine Funktion um Umrechnen der Portionen, die meistens mit angegeben sind.
Foodblogger auf YouTube und Instagram
Kochen ist immer auch sinnlich, ebenso wie das Essen im Anschluss. Doch Sinnlichkeit funktioniert nicht ohne Anregung. Die findet sich im Internet bei Foodbloggern. Sie nutzen eigene Websites ebenso intensiv wie Social-Media-Plattformen, wo sie in Kontakt mit ihren Fans treten. Wer seine Kochkunst perfektionieren möchte, findet hier tausende frischer Ideen. Damit sind Foodblogger eigentlich von allem etwas: Kochbuch, Freund oder Freundin, TV-Show und hilfreicher Ratgeber. Je nach Veranlagung veröffentlichen sie Videos oder Fotos ihrer Kreationen. Dabei geht es ihnen stets um Genuss. Manchmal auch um gesunde Ernährung oder Nachhaltigkeit beim Kochen. Nicht wenige von ihnen widmen sich Rezepten, die besonders leicht nachzukochen sind. Die Ausrede „zu schwierig“ kommt angesichts dieser Vielfalt nur noch schwer über die Lippen.
Fazit: Ausrede oder echter Grund?
Ausreden, warum man nicht kochen will, finden sich viele. Mithilfe der Digitalisierung wurde jedoch das Kochen auf eine neue Stufe gehoben. Es lässt sich heute von allen bewältigen, die das auch wirklich wollen. Anregungen finden sich im Internet jede Menge: Erklärvideos, Kochkurse, selbst Zutatenlisten, die auf das Gramm genau berechnet wurden. Für ambitionierte Köche gibt es sogar intelligente Küchen, in denen alle Geräte miteinander vernetzt sind. Was aber, wenn man mal wirklich einmal keine Lust aufs Kochen hat? Dann ist es doch keine Ausrede, einen Lieferservice zu bemühen? Zum Beispiel möchte man einen Abend zu zweit verbringen und eben füreinander da sein – und nicht nur für den Herd. Zur Beruhigung, selbstverständlich geht das auch. Denn es ist keine Ausrede, sondern ein echter Grund! So hilfreich sie ist: Selbst die beste Technik kann nicht alles ersetzen.
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