Kaum ein Konkurrenzkampf zwischen zwei Videospielen ist so umstritten und bekannt wie PES vs. FIFA. Bereits seit vielen Jahren stehen sich die beiden Fußballsimulationen jährlich mit ihrer neuen Ausgabe gegenüber. Dabei punkten beide Games seit jeher mit verschiedenen Pros und Contras, welche immer wieder aufs Neue heiß diskutiert werden. Ein großer Pluspunkt von PES war dabei schon immer die Lizenz auf die Namensrechte der UEFA Champions League. Doch genau dieser so wichtige Vorteil könnte schon bald Geschichte sein und das Spiel der Rivalen EA (FIFA) und Konami (PES) entscheiden.
Konami und EA im Vergleich
Das Unternehmen Konami K.K. wurde am 21. März 1969 im japanischen Osako von Kagenasa Kozuki gegründet, welcher bis heute CEO der Firma ist. Konami ist mit circa 6000 Mitarbeitern und einem Umsatz von rund 3,5 Milliarden US-Dollar einer der größten Hersteller und Verleger seiner Branche. Die Firma mit Sitz in Tokio agiert weltweit und fokussiert sich dabei schwerpunktmäßig auf Computer- sowie Videospiele, als auch auf Spielautomaten, Anime, Sammelkarten und sogar Spezialeffekte. Der Name Konami leitet sich aus den Anfangsbuchstaben der Firmenmitgründer ab. Zudem ist Konami an der Tokioter Börse notiert, während der Handel an der New Yorker Börse im Jahr 2015 eingestellt wurde.
Das auch börsennotierte Unternehmen Electronic Arts, kurz EA, ist mit fast 10.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von circa fünf Milliarden US-Dollar ebenfalls einer der Marktführer im Bereich Computer- und Videospiele. Als Hersteller und Publisher ist EA Sports vorallem bekannt für die zwei jährlich neu erscheinenden Spiel-Reihen Madden NFL und FIFA. Seinen Sitz hat die am 28. Mai 1982 gegründete Firma in Redwood, Kalifornien in den USA. Zusammen beanspruchen Konami und EA den Großteil des weltweiten Marktes.
PES und FIFA im Vergleich
Der (jährliche) Vergleich von Pro Evolution Soccer und FIFA besteht bereits, seitdem die Spiele auf dem Markt sind. Dabei gehen die Meinungen über die beiden Fußballsimulationen nicht nur unter Gamern und Hobbyzockern, sondern auch unter Experten teils grotesk weit auseinander.
Während Konami sein erstes PES-Spiel 2001 für PlayStation und Playstation 2 auf den Markt brachte, veröffentlichte EA bereits 1993 mit FIFA International Soccer sein erstes Spiel. Im Vergleich lassen sich PES 2018 und FIFA 18 mittlerweile zumindest vom Spielmodi her recht gut vergleichen.
Beide Spiele bieten ihren Nutzern dabei einen Modus zum direkten Spiel gegen den Comuter oder einen weiteren Spieler sowie einen Manager-Modus, um mit einem ausgewählten Team mehrere Saisons im Stile einer Karriere zu absolvieren und dabei das Team zu leiten und zu entwickeln. Außerdem verfügen beide Simulationen über einen Trainings-Modus und verschiedene Online-Modi.
Während PES lange dem Ruf eines zu sehr in die Vergangenheit stagnierenden Spiels hatte, kämpfte FIFA mit dem stetigen Vorwurf, nur noch ein teures, jährliches Update von Daten zu sein. Dies änderte sich jedoch auf beiden Seiten längst wieder.
In Sachen Gameplay dagegen unterscheiden sich die beiden Simulation bis heute relativ gravierend. Dabei wird PES mehrheitlich realistischeres und authentischeres Videospiel bezeichnet, welches taktisch anspruchsvoller als auch unberechbarer ist. FIFA punktet dafür vorallem durch deutlich mehr Lizenzrechte, was mehr Daten zur Verfügung stellt. Dadurch brilliert FIFA mit vorwiegend originalen Namen und Titeln. Außerdem gelten Grafik und Atmosphäre des Spiels als große Stärken.
Änderungen und Lizenzen der Fußballsimulationen
Mit genau jenen Lizenzen sicherte sich FIFA seit jeher ein leichten Vorsprung gegenüber PES. Durch die Lizenz für die UEFA Champions League schaffte Konami 2009 daher einen wichtigen Anreiz für seine Nutzer und rückte die Lizensierungsverhältnisse zumindest ein wenig zurecht.
Doch damit scheint nun Schluss zu sein. Wie Konami bekannt gab, wird es in PES 2019 keine Champions-League-Rechte mehr geben. Über genaue Motive für die Beendigung oder gezielte Maßnahme den Vertrag nicht zu verlängern ist bislang allerdings nichts bekannt. Dennoch will Konami weiterhin eng mit der UEFA zusammen arbeiten und dabei den Fokus und die Konzentration auf andere Bereiche legen um so alternative Wege zu gehen.
Die Änderung trifft Konami vermutlich nicht nur relativ hart, sondern stärkt zugleich auch noch Konkurrent FIFA. Logischerweise wird EA auch bereits als Nachfolger für die Rechte an den Champions-League-Lizenzen gehandelt. Damit würde FIFA sein bereits jetzt beeindruckendes Lizenzen-Arsenal weiter auffüllen.
So sieht für PES und FIFA die Zukunft aus
Das der Lizenz-Verlust negative Folgen für Pro Evolution Soccer und Konami haben wird, bezweifelt unter Experten deweil kaum jemand. Bereits in den letzten Jahren zog FIFA mit diversen Lizenzen auf Ligen, Vereine, Stadien, etc. leicht davon. Durch den Verlust der Champions League und einen eventuellen Gewinn der Champions League für EA würde sich dies nur weiter verstärken. Zudem weisen beide Fußballsimulationen ein hervorragendes Gameplay auf, weshalb Wechsel von einer zur anderen eher die Seltenheit sind. Vorallem in Deutschland hat EA durch die alleinigen Rechte an der Bundesliga durch die DFL brutale Vorteile.
Dennoch darf PES nicht entgültig abgeschrieben werden, zumal das Spiel nach wie vor durch den großen Modi-Umfang besticht. Bekennende PES-Spieler werden durch den Verlust der Champions League nicht sofort die Seiten wechseln. Außerdem lässt Konamis Aussage bezüglich anderer Wege und Alternativen viel Raum für Spekulationen. Eventuell wartet man schon bald mit anderen innovativen Bereichen auf.
Allerdings muss vorerst trotzdem festgehalten werden – das Spiel der beiden Rivalen könnte vorerst zugunsten von FIFA entschieden sein. Nichtsdestotrotz wird es wohl auch die nächsten Jahre heißen: PES vs. FIFA. Denn letztendlich sind auch diese beiden Spiele nichts anderes als Geschmackssache.
alexlmx / stock.adobe.com
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