Sieht so die Zukunft des Tablets aus? Forscher aus Kanada haben in einem Pilotprojekt mit Namen „MagicScroll“ das erste vollfunktionsfähige Tablet erfunden, welches man aufrollen kann. Im Moment ist der Entwurf noch etwas klobig und unhandlich, doch er ist ein Schritt in die richtige Richtung.
Das Smartphone einfach aufrollen und in Stift-Größe in die Hosentasche schieben; klingt nach Zukunftsmusik? Dank des Fortschrittes an der Queen’s University in Kanada könnte das schon bald Realität werden! In einem ersten Versuchsprojekt aus dem Human Media Lab haben die Forscher nun ein Tablet entwickelt, welches man einfach aufrollen kann. Es kann auch im aufgerollten Modus normal verwendet werden. Somit beweist es, dass gebogene Bildschirme nicht nur existieren, sondern dass sie auch real einsetzbar sind.
Die Forscher orientieren sich beim Design an einer Papyrus-Rolle aus der Antike, um ein möglichst natürliches Erlebnis zu haben, wie sie auf ihrer Website betonen. An der Seite des Geräts befinden sich jeweils Rollen, mit denen man auf Internetseiten oder durch Chats scrollen kann. Doch auch die Erfinder des Gerätes geben zu, dass die Technik noch nicht zu 100 Prozent ausgereift ist. So fehlt zum Beispiel noch die Stabilität des geöffneten Bildschirmes, wie man sie von Smartphones gewöhnt ist. Das Modell ist zu groß und zu unhandlich, als dass es etablierten Tablets oder Smartphones in seiner derzeitigen Form Konkurrenz machen könnte.
Hier seht ihr wie das MagicScroll funktioniert:
Das MagicScroll-Tablet als Innovation
Dabei könnte diese Art von gebogenem Bildschirm nicht nur für mobile Endgeräte verwendet werden. Die in dem MagicScroll-Tablet verwendete Technik könnte zum Beispiel auch auf wiederverwendbaren Kaffeetassen Einsatz finden . Man stelle sich vor, man könnte von der Kaffeetasse aus bereits vor Betreten des Lieblingscafés sein Getränk bestellen und gleich auf der Kaffeetasse bezahlen. Den Forschern geht es vor allem darum, die Idee voranzutreiben, jegliche Oberfläche als Bildschirm benutzen zu können. Dazu integrierten sie bei ihrem derzeitigen Forschungsprojekt MagicScroll auch eine spezielle Kamera, welche Gestensteuerung erkennen soll.
Technische Daten und Zukunftsaussichten
Bisher gibt es das MagicScroll nur als Prototypen, mit dem jedoch bereits erste Tests zum Nutzerverhalten durchgeführt werden. Der Bildschirm selbst hat eine Größe von 7,5 ‘‘ und immerhin bereits einen 2k-Bildschirm . Die Forscher wollen weiter an den biegsamen Bildschirmen basteln und hoffen, ihn bald noch handlicher und in variablen Größen zu entwickeln. Dann könnte die Technik in absehbarer Zukunft auch im Alltag Verwendung finden. Unzählige Sci-Fi-Titel warteten schon mit der Idee auf, in der gesamten Umgebung interaktive Bildschirme zu haben, welche mit Gesten gesteuert werden können. Mit diesem Prototypen kommen wir dem ein bedeutendes Stück näher. Allerdings betonten die Forscher, dass dieses Produkt auch von den Nutzern angenommen werden müsste, damit es sich in der breiten Masse durchsetzt.
Image by human media lab
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