Während in Deutschland noch gestritten wird, ob die Nutzer, die Tweets und das Medium ein und dasselbe sind (wer war Schuld am twitter-Desaster rund um Wittenden), sind uns die Early Adopters dies- und jenseits des Atlantiks schon ein Stück weiter.
Jay Rosen von der New York University unterrichtet Journalismus und nutzt das Tool als Filter für all die guten, wertvollen Inhalte, die es Wert sind, gelesen zu werden. Er folgt einfach den Leuten mit guten tweets und liest deren Empfehlungen.
“Mindcasting kam mir in den Sinn, als ich versuchte eine sehr hohe SNR (signal to noise rate) zu erzielen [also das Gute aus dem Vielen herauszufiltern],” erklärt Rosen. Das bedeutet, dass er täglich 15 bis 20 tweets über die besten Artikel mit Kommentar verschickt. Damit hat er eine neue Art von Presse erfunden und ist Herausgeber der besten Artikel von Blogs und Zeitungen.
Er kann auf diese Weise Webinhalte so bearbeiten, dass seine eigene Zeitung entsteht. Dieses Mindcasting ersetzt dann Lifecasting, also das Herausposaunen von Informationen über Einkäufe, die neueste Benzinpreise oder Statusmeldungen zum aktuellen ICE, in dem man sitzt.
Dieses Destillat aus Hunderten von Quellen und seinen über 12.000 Followern könnte ein gutes Modell werden für die Zeitung der Zukunft Gegenwart (siehe Datum unten).
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Schlagwörter: Medien, Rosen, Twitter, Zeitung
2 comments
Der Begriff Mindcasting ist ja ganz nett. Es nutzen bereits (auch hierzulande) viele Menschen Twitter auf diese Art und Weise.
Es ging hauptsächlich darum, das gestern in der FAZ (Netzökonom) ein großer Artikel darüber stand, und sich dieser Blogbeitrag vom März 2009 auf Rosen bezog, der genau das, was die FAZ jetzt gerade als große Kehrtwende verkauft – das twitter doch nicht so blöd ist – eigentlich schon früher hätte eingesehen werden können, wenn man ab und zu die L.A. Times liest oder eben den einen oder anderen ameriknscihen Starblogger zum Thema Medien.