Nicht noch ein Twitter-Klon: Identi.ca

„Twitter’s down again“. Wie schon in den exklusiven Top-News zu Twitter im Mai verkündet, neigte der Mikroblogging-Liebling in den letzten Monaten immer wieder zu diversen Instabilitäten. Eine Chance für Trittbrettfahrer, Klone, Kopien – oder sogar mehr: für Besseres. Nachdem die Blogpiloten schon über Friendfeed und Plurk berichtet haben, geht es nun um Identi.ca und wieder einmal um die Frage: Steckt mehr dahinter als ein bloßer Twitter-Klon?

Wie funktioniert Identi.ca?

Nach der Anmeldung kann es gleich losgehen. Erklären muss man die Funktion des Dienstes nicht. Es sieht auf den ersten Blick ziemlich nach Twitter aus. Die gewohnten 140 Zeichen Textfeld, die Updates anderer verfolgen, die eigenen Updates verfolgen lassen.

 

Das Besondere an Identi.ca findet hinter den Kulissen statt. Denn der Mikroblogging-Neuling basiert auf der Open Source Software Laconia. Identi.ca kann also von jedem auf dem eigenen Server betrieben werden. Außerdem unterstützt die Software das OpenMicroBlogging Protokoll, das die Kommunikation mit anderen Ablegern von Laconia ermöglicht.

Für wen ist Identi.ca gedacht?

Natürlich bietet sich Identi.ca für all diejenigen an, die mal wieder von Twitter genervt sind und sich eine Alternative wünschen. Daneben erscheint Identi.ca aber vor allem für jeden reizvoll, der nach Autonomie strebt, denn die wird durch die Verwendung der freien Software wesentlich besser ermöglicht, und genau dieses Ziel hat sich Identi.ca auch selbst gesteckt.

 

Blogpiloten-Urteil

Identi.ca befindet sich in der Anfangsphase. Dementsprechend stehen noch viele Dinge auf der To-Do-Liste des Mikroblogging-Services. Dazu gehören unter anderem Uploadfunktionen für Fotos und Videos, Integration von Facebook, Hashtags und das Ermöglichen von Crosspostings zu Twitter und Co. Trotzdem ist Identi.ca bereits jetzt sehr spannend. Gerade die Open Source Software und das OpenMicro Blogging Protokoll machen Identi.ca zu mehr als einem weiteren Twitter-Klon. Und durch diese offenen und dezentralen Strukturen könnte es etwas enger für den großen Bruder Twitter werden.

studiert Politikwissenschaft, Medienwissenschaft und Germanistik an der Universität Trier. Seit Beginn ihres Studiums beschäftigt sie sich auch mit Web2.0 und Onlinemedien.


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