Harry Potter – eine Buchreihe, die zu Beginn als einfache Gute-Nacht-Geschichte entstand und mittlerweile zu einer der wichtigsten Buchreihen aller Zeiten geworden ist. Für so eine Serie mit einer riesigen Fanbase ist auch eine Online-Präsenz unabdingbar. Mit Pottermore, mittlerweile Wizarding World, ging 2011 die Internetseite des Zauberer-Universums an den Start. Die Webseite sollte zum neuen Zentrum für Potterheads werden, die im Internet nach zusätzlichen Inhalten ihrer Lieblingsreihe suchten. Acht Jahre später hat sich die Seite mehrmals stark verändert. Wir machen heute einmal einen Ausflug mit dem Hogwarts-Express und fahren in die Welt der Magie.
Der Sorting Hat – welches Haus passt zu dir?
Nachdem wir Hogwarts mit dem Zug erreicht haben, steht bereits unsere Einschulung bevor. Jeder neue Schüler der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei bekommt an seinem ersten Schultag den sprechenden Hut aufgesetzt. Diese alte, vermoderte Kopfbedeckung mit Gesicht entscheidet über das Haus des jeweiligen Neuankömmlings und beeinflusst so auch bahnbrechend ihren weiteren Lebensweg. Diese ruhmreiche Tradition können wir nun selbst auch erleben. Wir beantworten eine Handvoll von Fragen, die zum Beispiel einige unserer Angewohnheiten, Interessen oder Verhaltensweisen in bestimmten Situationen beleuchten, während der sprechende Hut seine Schlüsse daraus zieht. Schlussendlich werden wir dann in einer der vier Häuser, Gryffindor, Slytherin, Ravenclaw und Hufflepuff eingeordnet. Ich wurde in das Haus Ravenclaw gesteckt. Intelligenz, Scharfsinnigkeit, Klugheit, Weisheit, Kreativität, Originalität und Individualität – so lauten die Werte dieses Hauses. Klingt ja erst einmal nicht so schlecht.
Auch den eigenen Zauberstab können wir uns mithilfe eines Fragebogens erstellen. Diese zielen dieses Mal vor allem auf unsere körperlichen Eigenschaften wie Größe, Augen- und Haarfarbe ab. Nachdem ich alle Fragen beantwortet habe, erhalte ich mein Ergebnis: schwarzes Walnussholz mit einem Kern aus Einhorn-Haar und stark biegsam. Damit würde ich also in der Zauberer-Welt meine Sprüche ausführen.
Außerdem kann ich meine Favoriten in verschiedenen Kategorien wie Charaktere, Zaubersprüche oder magische Tierwesen auswählen. Meine Favoriten werden auf Wunsch gespeichert und in einer kleinen Social-Media-Karte zusammengefasst, die ich sogleich mit all meinen Harry-Potter-Freunden teilen kann.
Die legendäre Patronus-Zeremonie
Der Patronus-Zauber ist einer der anspruchsvollsten und markantesten Sprüche der Harry-Potter-Welt. Der Zauberer besinnt sich komplett auf seine glücklichsten Erinnerungen und erzeugt ein weißes Lichtwesen in Form eines Tieres, welches ihn vor der herannahenden Gefahr beschützt. Sogar die sonst unbesiegbaren Dementoren lassen sich mit diesem Zauber von ihrem tödlichen Kuss abringen.
Die Tierform des Patronus unterscheidet sich bei jedem Zauberer und spiegelt die Seele seines Nutzers wieder. Harry Potter hat, wie wir alle wissen, den Hirsch seines Vaters geerbt. In Pottermore kann nun jeder neue Zauberer seinen eigenen Schutzgeist ermitteln. Ähnlich wie beim Sprechenden Hut werden wir durch einen Fragen-Marathon geführt. Dieser ist aber um einiges nebulöser gestaltet. Wir durchschreiten einen dunklen Wald. Dieser ist nur von den weißen Bäumen beleuchtet. Worte schweben uns entgegen und wir müssen uns entscheiden, welches uns davon am besten gefällt. Uns fliegen zum Beispiel die Wort „Blatt, Klinge und Dornen“ oder „Licht und Schatten“ entgegen. Daraus ermittelt ein Algorithmus aus über hundert Tieren unseren passenden Patronus.
Auch ich habe mich für diesen Artikel ein weiteres Mal durch den Zauberwald gewagt. Nach gut einem Dutzend Fragen durfte ich schließlich den Zauberstab zur Hand nehmen und meinen Patronus erzeugen. Das Ergebnis: eine Amsel. Der kleine Singvogel wirkt auf den ersten Blick doch nicht besonders angsteinflößend. Doch mein gefiederter Freund hat laut dem Patronus-Appreciation-Tumblr andere Qualitäten. Sie sei ein „Zeichen höherer Gedanken und Ideale“ und stehe außerdem für einen „intellektuellen und unglaublich tiefen Denker“. Ob diese Bewertung zufriedenstellend ist, muss jeder dann natürlich wieder für sich entscheiden.
Die Zuordnung in den jeweiligen Charaktertest erfolgt übrigens sehr abwechslungsreich: drei weitere Mitglieder der Redaktion landeten in den Häusern Hufflepuff, Gryffindor und Slytherin mit den jeweiligen Patroni Adler, Feldhase und ein Basset Hound.
Auch abgespeckt ist Pottermore noch erfolgreich
Die Seite Pottermore existiert ja wie bereits erwähnt nicht mehr in ihrer ursprünglichen Form. Heute heißt sie Wizarding World und bietet vor allem eine Sammlung an zusätzlichen Material und Texten, die das Harry-Potter-Universum erweitern. Die Informationen sind zwar durchaus interessant, aber vor allem der interaktive Part der Seite litt unter dem Relaunch im Jahr 2015. Neben der Hauszuordnung gab es früher unter anderem die Möglichkeit, Zaubertränke zu brauen, sich in magischen Auseinandersetzungen zu duellieren und die Harry-Potter-Bücher interaktiv zu erleben. Diese Aktivitäten wurden gegen eine Vielzahl an Texten und Quizzen ersetzt. Die ausführlichen Texte bieten Einblicke in die Hintergründe der Zauberer-Welt und sind auch für Leser der Bücher noch durchaus lehrreich. Wir erfahren zum Beispiel mehr über die Rumtreiber und die Rangfolge der besten Quidditch-Spieler Hogwarts. Auch die neuesten Infos zu den Mobile-Games Harry Potter: Wizard’s Unite und Hogwarts Mystery sind hier zu finden.
Die Tests sind hübsch aufbereitet und gehen wirklich tief in die Materie. So tief, dass auch echte Harry-Potter-Cracks herausgefordert werden. Am Ende der teilweise 30 Fragen wertet Pottermore deine richtigen Ergebnisse aus und fällt ein Urteil über dein „Fachwissen“. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Quiz zu meinem Lieblingscharakter Remus Lupin?
Außerdem können sämtliche Bücher in den E-Book-Varianten auf der Website bestellt werden. Dies ist schon eine Besonderheit, da die Seite so mit einen immensen finanziellen Mehrwert bietet. So können die Bücher effektiv an den in der Vergangenheit wichtigen Buchläden vorbei verkauft werden. Hier gab es bereits Kritik von etablierten Geschäften wie Waterstones, die Pottermore als reines Marketing-Produkt sehen.
Pottermore – ein Zentrum für Potterheads
Pottermore ist schon seit Jahren eine schöne Möglichkeit, sich neben den Büchern und Filmen mit der Harry-Potter-Universum zu beschäftigen. Über die Seite haben sich im Laufe der Jahre sogar ganze Fan-Gruppen gefunden. Auch wenn man es durchaus kritisch betrachten kann, dass das Informationsmonopol durch Pottermore ebenfalls nur bei der Serienschöpferin J. K. Rowling liegt. Dies ist aber vielleicht auch ein Vorteil. Denn eigentlich sollte ja keiner die Serie so gut kennen, wie die Erfinderin an sich. Auch wenn sie teilweise durch ihre nachträglichen Änderungen in kleine Fettnäpfchen trat, kann man Rowling zumindest nicht vorwerfen, dass sie nicht eine sehr offene Beziehung zu Fans der Reihe pflegt. Und Pottermore ist eine weitere Möglichkeit, die Potterheads mit Informationen zu versorgen.
Habt ihr Harry Potter gelesen? Wenn nicht, dann könnt ihr euch hier das erste Buch „Harry Potter und der Stein der Weisen“ hier auf Amazon bestellen (Provisionslink).
Beitragsbild von Deanna Castings via Pexels (CC. 2.0)
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Schlagwörter: Harry Potter, Harry Potter Game, Harry Potter Hogwarts Mystery, Likes