Viele Lehrer und Schüler wünschen sich eine bessere Ausstattung an digitalen Lehrmaterialien. Das kostet viel Geld, und bis sich Schulen dies flächendeckend leisten können, springen private Unternehmen in die Bresche. Etwa Samsung. Ein Beispiel, wie Bildung und Kultur von digitalen Technologien profitieren kann, ist die kürzlich zu Ende gegangene Kunstausstellung Documenta in Kassel. Dort hat Samsung Schüler in Workshops mit smarten Gadgets ausgestattet. Wie Technologie die Auseinandersetzung mit Kunst verändert, konnte ich während eines „Digital Art Walk“ zum Abschluss der Documenta selbst ausprobieren – und dabei auch gleich die aktuelle Generation von Samsungs 360-Grad-Kamera Gear 360 (2017) ausprobieren.
Wie und warum Samsung Technologie und Kultur fördert
Auf der Documenta kamen diverse Samsung-Geräte für die Installation und das Betrachten der Exponate zum Einsatz. Weil Samsung Displays zur Verfügung stellte, wurden die Werke einiger Videokünstler erst möglich. Zudem ermöglichten Tablets und andere Gadgets von Samsung gerade jungen Besuchern einen modernen Zugang zur ausgestellten Kunst. Bei interaktiven Spaziergängen besuchten Schüler in rund 100 Workshops verschiedene Documenta-Standorte und hielten ihre Eindrücke mit den mobilen Flachrechnern in Text, Ton und Bild Notizen fest. Anschließend kreierten sie zusammen mit dem Künstler Anton Kats im Kulturzentrum Narrowcast-House daraus multimediale Collagen. Mit dieser Art der Kultur- und Bildungsförderung möchte Samsung zu einer Lernkultur beitragen, die Schüler motiviert, sich mit Kunst zu beschäftigen und davon inspirieren zu lassen. „Wir möchten Schülern mithilfe von digitalen Technologien ermöglichen, sich auf und kreative Weise mit ihrer Umwelt auseinanderzusetzen und es ihnen gleichzeitig erleichtern, andere an ihrer Wahrnehmung teilhaben zu lassen“, erklärt Steffen Ganders, Director Corporate Affairs bei der deutschen Samsung-Niederlassung.
Schüler und Lehrer wünschen sich Virtual Reality im Unterricht
Samsung verfolgt damit selbstredend kommerzielle Interessen, trifft damit aber auch einen gesellschaftlichen Nerv. Laut einer Bitkom-Umfrage wünschen sich acht von zehn Deutschen mehr Digitaltechnik und digitale Lernmittel an Schulen. Viele halten den Ausbau der digitalen Infrastruktur an Schulen für genauso wichtig wie Investitionen in Schulgebäude. Das Spektrum an im Unterricht potenziell einsetzbarer Hard- und Software ist denkbar breit. Ergebnissen eigener Umfragen zufolge sieht Samsung vor allem großes Interesse bei Schülern und Lehrern, Technik für Virtual Reality im Unterricht einzusetzen. Dies könnte auf spielerische Weise die Motivation zum Lernen beflügeln, und realitätsnahe Erlebnisse dabei helfen, schwierige Sachverhalte leichter zu verstehen. Zudem können Schüler beispielsweise im Erdkunde- oder Geschichtsunterricht Erfahrungen mittels VR machen, die in der Realität so nicht möglich wären.
Mit der Gear 360 (2017) beim „Digital Art Walk“
Samsung ist im Bereich mobiler Virtual Reality stark vertreten. Neben VR-Headsets stellt das Unternehmen mit der Kamera-Reihe Gear 360 auch passende Aufnahmegeräte her. Wie der Einsatz von 360-Grad- und VR-Technik die Wahrnehmung von Kunst positiv verändern kann, konnte ich während eines Presserundgangs namens „Digital Art Walk“ auf der Documenta am eigenen Leib ausprobieren. Mit einer 360-Grad-Kamera wie der Gear 360 (2017) eine Kunstausstellung zu besuchen, bietet tatsächlich besondere Vorteile. Nicht zwingend für die eigene Erinnerungsproduktion. Dies gelingt auch mit einer herkömmlichen Kamera prima. Viel interessanter finde ich die Möglichkeit, anderen, die nicht vor Ort sind, meine Eindrücke zu vermitteln, so als wären sie selbst dabei.
Ein Beispiel ist die „Blutmühle“ genannte Installation des mexikanischen Künstlers Antonio Vega Macotela auf der Documenta. Die riesige hölzerne Installation steht für Arbeitsungerechtigkeiten bei der historischen Metallproduktion. Als Besucher konnte ich die Mühle über ein Drehkreuz selbst antreiben und dabei mittels 360-Grad-Video die Mühe und Beklemmung in dieser Höllenvorrichtung auch einem Facebook-Publikum nahebringen. Da die Gear 360 (2017), wie immer mehr andere Modelle auch, direkt zu Facebook oder YouTube streamen kann, ist das unter idealen Umständen sogar in Echtzeit möglich. Wegen schwächelndem Netzes entschied ich mich aber für eine Videokonserve und lud sie gleich im Anschluss hoch. Das mit der Gear 360 (2017) aufgenommene Video ist hier zu sehen.
Die Gear 360 (2017) ausprobiert
Die Gear 360 (2017) zählt zu den kompaktesten 360-Grad-Kameras. Im Gegensatz zum wuchtigeren Vorgänger passt sie besser in die Hosentasche. Zudem ist ein Handgriff gleich in die Gehäuseform integriert. Dafür ist das neue Modell ohne zusätzliches Stativ nicht so stabil. Weiterer Unterschied: Die Auflösung der beiden Sensoren ist mit 8,4 MP nur knapp halb so hoch. Bei der Betrachtung auf einem Smartphone fällt das jedoch nicht ins Gewicht.
Im Unterschied zu anderen 360-Grad-Kameras sind die Gear-360-Modelle nur mit Samsung-Smartphones kompatibel, weshalb meines für den Rundgang mit einem Galaxy S8 gekoppelt war. Der Vorteil des geschlossenen Systems ist jedoch, das alle Komponenten gut miteinander harmonieren. Die herstellereigene App ist eine zwingende Voraussetzung um die beiden Fisheye-Bilder zu einem Kugelpanorama zusammenzufügen. Erst dann kann die Aufnahme vernünftig betrachtet werden. Alternativ lässt sich das mit der Windows-Software Gear 360 ActionDirector erledigen.
Mich auf diese Weise mit den Exponaten zu beschäftigen, macht Spaß. Neben der Blutmühle war das Parthenon der Bücher sehr geeignet für 360-Grad-Aufnahmen. Der mit verbotenen Büchern dekorierte Nachbau des Tempels auf der Akropolis in Athen war das Wahrzeichen der Documenta 2017. Da nur für die Dauer der Ausstellung errichtet, ist ein 360-Grad-Video tatsächlich die einzige Möglichkeit, das Werk auch nach dessen Abbau im Rundumblick zu betrachten. Vor allem die Möglichkeit, Aufnahmen direkt im Social Web zu teilen, faszinierte mich. Übertreiben sollte man es damit aber nicht. Denn dies erfordert trotz der intuitiven Bedienung ein paar Einstellungen, die während eines geführten Rundgangs ablenken können. Sich nicht von der Technik vereinnahmen zu lassen, so faszinierend sie auch ist, und die Umgebung mit eigenen Sinnen wahrzunehmen, liegt dann doch noch in der Eigenverantwortung des Betrachters.
Der Text entstand in Zusammenarbeit mit Samsung.
Dieser Artikel erschien zuerst auf Androidpiloten.
Images by Berti Kolbow-Lehradt
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