Grüne Lichtpunkte zeichnen schemenhaft eine Person nach, Elektrogepumpe, „Gravity is my enemy“ – so meldet sich Elektro-Hiphopperin M.I.A. (bürgerlich Maya Arulpragasam) nach ihrer letzten Platte 2007 zurück.
Hört sich an wie eine von zahllosen Pre-Releases, mit denen Musiker auf ihre neusten Werke auf sich aufmerksam machen wollen. Stimmt – aber so ganz ohne Krawall kommt M.I.A. bei ihrer Vorankündigung nicht aus: Kurz bevor sie diesen Track postete, hatte die Musikerin in ihrem Twitter-Account die New York Times wüst beschimpft. Grund: Die NYT hatte eine Rangliste von touristischen „Places to go“ 2010 veröffentlicht – mit dem bürgerkriegsgebeutelten Sri Lanka auf Platz eins. „Fuck New York Times. Do you think you need to go here on vacation?“ schimpfte M.I.A. daraufhin auf Twitter und postete Fotos von zerstückelten oder halb verwesten Leichen. Und postete eben auch Youtube ihren neuen Track „There’s space for ol dat I see“:
Alles viraler Netzhype schreibt der Musikblog des Guardians, soll doch im Frühjahr bis Frühsommer das neue M.I.A.-Album rauskommen. andere wie etwa die taz gestehen der Musikerin zu, mittels geschicktem Einsatz des Netzes nicht nur auf ihre kommenden Plattenveröffentlichungen, sondern auch auf die Probleme ihrer Heimatregion Sri Lanka aufmerksam zu machen.
M.I.A., geboren in London, wuchs in Sri Lanka auf, bezeichnet sich als einzige in westlichen Medien präsente Tamilin und spricht von einem „Genozid“ in ihrer Heimat. Spekulationen über ihre Sympathien für die inzwischen militärisch vernichteten „Tamil Tigers“ brachten M.I.A., die heute in New York und London lebt, immer wieder Ärger und miese Presse ein.
Foto: Screenshot youtube.com
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Schlagwörter: M.I.A., Musik, youtube