KI, VR und Internet der Dinge: Adobe zeigt bei den Sneaks die Zutaten für die Zukunft des Marketings

Auf dem Adobe-Summit in London präsentierten die Entwickler vor wenigen Tagen einige Features aus den Labors. Hierbei sind die sogenannten „Sneaks“ sind ein beliebtes Highlight jeder Adobe-Konferenz. Hier zeigen die Entwickler neue Entwicklungen aus ihren Labors, die es bald ins finale Produkt schaffen könnten. ‚Könnten‘, denn einige davon sind nur Experimente. Doch in der Vergangenheit haben es schon einige der Technik-Demos ins finale Produkt geschafft. Zum Beispiel ist das inhaltsbasierte Füllen heute ein fester Teil in Photoshop CC. Auf dem Summit in London ging es um aktuelle Zukunfts-Technologie für die Marketing-Produkte – mit spannenden Einblicken. Zum Einsatz kamen die neuen Produkte der Adobe Experience Cloud, über die wir vor kurzem berichteten. Das Publikum konnte per Twitter-Hashtags über die Technik-Demos interaktiv abstimmen.

VR in der Werbung

VR-Brillen sind nicht nur für die Konsumenten ein neues, spannendes Medium, sondern könnten bald auch Träger für Marketing-Botschaften sein. Adobe zeigte beim ersten Demo #MktgVR, wie das aussehen könnte: In der VR-Brille erschien der Londoner Picadilly Circus mit seinen Video-Werbetafeln.

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Der Nutzer könnte jetzt virtuelle Werbung auf den Tafeln geliefert bekommen. Dass die realen Videotafeln in der VR-Umgebung dabei mit After Effects und Greenscreen mit eigenen Videos überlagert werden, ist noch gar nicht der Clou. Vielmehr dass passend zu den persönlichen Interessen die künstliche Intelligenz von Adobe Sensei zusammen mit den Analysefunktionen der Experience Cloud die geeigneten Inhalte in die Creative Cloud einspeisen kann. So kann also jeder Nutzer, der virtuell den Times Square oder Picadilly Circus besucht, personalisiert Werbung angezeigt bekommen.

Intelligenter personalisierte Angebote

Jeder kennt das Problem: Man hat gerade etwas gekauft und wird aber die folgenden Tage oder Wochen mit Angeboten zu dem jetzt eigentlich uninteressanten Produkt bombardiert. Hier ist mehr Intelligenz gefragt: Sensei lernte beim Demo #RightOffers, dass ein Kunde ein Angebot wie ein Hotelzimmer gerade gebucht hat. Das System kann die Inhalte sofort verändern und dem Kunden ein relevantes Angebot im Web, wie beispielsweise eine Massage im Wellness-Bereich anbieten, statt noch einmal das Hotelzimmer-Angebot anzuzeigen. Die frühe Version im Demo soll es bald ins Produkt schaffen.

Die nächste Generation der Sprachassistenz

Interaktionen mit Sprachassistenten wie Amazon Alexa sind derzeit anonym und beschränkt: die Nutzer fragen Dinge wie den Beginn von Filmen oder Playlists ab. Künftig soll es noch einen Schritt weiter gehen: Hotelketten werden ihre Zimmer mit den Assistenten ausrüsten. So zieht das Internet der Dinge direkt ins Hotelzimmer ein. Der Gast fragt dann, zum Beispiel während er seinen Koffer auspackt: „Alexa, frage bitte an der Rezeption nach, wie mein Punktestatus ist.“

So können Kunden Alexa etwa zu ihren Treuepunkten bei Hotels oder Fluggesellschaften befragen. Alexa kann dann anhand der Daten aus den jeweiligen Nutzerprofilen sowie den individuellen Vorlieben des Nutzers gezielte Werbemaßnahmen oder sonstige Aktionen mit einem direkten Mehrwert vorschlagen. So könnte der Gast einen Gutschein für einen Drink an der Bar direkt aufs Smartphone geschickt bekommen. Treuepunkte können so einfacher und direkt nutzbar gemacht werden.

Websites (Image by Stefan von Gagern)
Websites (Image by Stefan von Gagern)

Webseiten mit einem Klick für Zielgruppen gestalten

Was die künstliche Intelligenz von Adobe Sensei leisten kann, zeigte das Demo #AIExperience. Sensei kann Inhalte analysieren und daraus eine Erlebnis selbständig erstellen.

Marketer müssen dann nur noch Zielgruppen wie zum Beispiel „Vegetarier“ auswählen und Sensei erstellt komplette, passende Webseiten, die passende Inhalte dafür anbieten. Mit einem Klick ist es so möglich, 100 Zielgruppen auszuwählen und 100 personalisierte Webseiten zu erstellen.

Fazit: Vollmundige Versprechen für große Veränderungen?

Eines muss man ihnen lassen: Adobe denkt mit dem Nutzer mit und versucht, die User Exprience möglichst angenehm zu gestalten. Die Versprechen, die mit einer werblich angepassten Virtual Reality und eine mobile Künstliche Intelligenz klingen vollmundig und noch etwas nach Zukunftsmusik. Viele Prototypen mit guten Ideen schaffen es letztlich oft nicht in fertige Produkte. Falls dem hier doch der Fall sein sollte, könnte sich das Marketing, wie wir es kennen, grundlegend verändern.

Was meint ihr? Welcher Trend wird sich durchsetzen, welche Entwicklung eher versanden? Inwiefern wird sich der Werbemarkt ändern müssen? Lasst uns in den Kommentaren diskutieren.


Images by Stefan von Gagern


schreibt als freier Journalist für Zeitschriften und Websites Artikel, Tests und Beiträge über digitale Themen wie Publishing, Internet, Social Media, Gadgets und Digital Lifestyle. Unternehmen berät er bei Konzeption und Umsetzung von Social Media-Auftritten und Content. Privat spielt der Freiberufler aus Hamburg Gitarre und ist oft auf dem Rennrad unterwegs. Mitglied des Netzpiloten Blogger Networks.


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