Alle Jahre wieder entfacht Star Wars einen großen Hype. Auch in diesem Dezember feiern wir nicht nur Weihnachten, sondern die Premiere des nächsten Teils der Space-Opera. Kurz vor dem Start von „Die letzten Jedi“ läuft die Marketingmaschine auf Hochtouren. Auch vor smarten Gadgets macht das Merchandise nicht halt. Die Firma Sphero hat – wie schon zu Episode 7 – nun wieder einen per App steuerbaren Droiden auf den Markt gebracht. Diesmal aber nicht den kugelrunden BB-8, sondern Fan-Favorit R2D2! Ich habe mir den Sphero R2D2 mal kurz von der Resistance ausgeborgt und getestet!
Sphero R2D2 im Unboxing
Als Star-Wars-Fan fiel es mir schwer, mich beim Auspacken des Sphero R2D2 nicht wie das Nintendo-64-Kid einfach meinen Fan-Emotionen hinzugeben. R2D2 kommt in einer schicken schwarzen Box mit ordentlich Polsterung daher, das wirkt sehr wertig.
Überrascht haben mich allerdings die Maße. Der Sphero R2D2 ist 17 mal 11 Zentimeter groß und wiegt rund 370 Gramm, was vergleichbar mit einem Tablet im 7-Zoll-Format ist. Nicht ganz zum Einsatz als Kampfdroide geeignet, aber als Spielzeug allemal tauglich! Zum Vergleich: sein großer nicht-elektronischer Bruder aus dem Disney Store hat ein Größe von 26 mal 17,5 Zentimetern und kostet mit derzeit rund 20 bis 40 Euro einen Bruchteil des Geldes. Beide sind aus Plastik, aber zumindest die Bemalung und die silbernen Elemente des Sphero R2D2 wirken hochwertiger als beim matten Disney-Kollegen.
In der Box enthalten ist außerdem noch ein USB-Kabel, mit dem der Droide nach einem Ladevorgang auch schon fast betriebsbereit ist. Fehlt nur noch das Herunterladen der kostenlosen App und eine Bluetooth-Verbindung zwischen Smartphone und dem Sphero R2D2.
Zur Inbetriebnahme ist die offizielle Sphero-App “Star Wars Droids App by Sphero” notwendig, die für Apple und Android verfügbar ist. Erforderlich dafür sind mindestens die Versionen iOS 8.0 und Android 4.4.
Ich habe die App mit einem Lenovo Motorola G4 Plus mit Android 7.0 getestet. Darauf lädt die App recht lange und führt außerdem dazu, dass das Smartphone im Betrieb schnell recht heiß wird. Daher ist die für die Nutzung der App ein leistungsstärkeres Smartphone zu empfehlen.
App geht’s: So steuert ihr den Sphero R2D2
Es gibt fünf Modi, in denen ihr den Droiden per App steuern könnt.
- ihr könnt R2 steuern und “Emotionen” anwenden
- R2 kann mit einer Patrouillenstrecke programmiert werden
- ihr könnt ihn Muster fahren lassen
- innerhalb des AR-Modus könnt ihr den Sphero R2D2 durch den Millenium Falcon fahren lassen
- lasst ihr R2 wissen, dass ihr einen der Star-Wars-Filme schaut, kann er mittels Soundeffekten auf das Geschehen reagieren
Die “Emotionen” die man R2D2 durchspielen lassen kann, sind wirklich süß und hauchen dem Droiden richtig Leben ein. Auch die Musterfunktion macht Spaß, aber trotzdem hätte ich meinen halben Arbeitstag wohl in der Steuerfunktion verbringen können. Es macht einfach zu viel Freude, den kleinen Droiden über den Flur und in andere Büros fahren zu lassen und die Kollegen mit einem lauten “BOO-BEEP!” aus dem Nachmittagstrott zu wecken. Der AR-Modus hat mich hingegen nicht überzeugt. Statt mit R2D2 in der Augmented Reality durch die Smartphone-Kamera in der echten Welt zu interagieren, bewege ich mich auf dem Smartphone durch Orte wie beispielsweise den Millenium Falcon, während R2 lediglich mit Kopfdrehungen sowie Licht- und Audioeffekte reagiert. Ebenfalls ärgerlich: Die Patrouillenfunktion und Filmfunktion waren auf meinem Smartphone buggy und konnte daher von mir nicht getestet werden.
Pädagogisch wertvoll: Coden lernen mit dem Sphero R2D2
Wer trotzdem keinen dreistelligen Betrag für ein reines Spielzeug ausgeben mag, dem sei gesagt, dass der Sphero R2D2 und seine Kollegen durch eine App sogar pädagogisch wertvoll gemacht werden können. Neben der regulären Steuerungs-App bietet der Hersteller auch noch die Sphero Edu App an. Diese ist wie ein Github und ermutigt den Droiden-Besitzer zum Coden von Javascript-Textprogrammen. Mit drei Basis-Code-Methoden – Blocks, Zeichnen und Text Coding mit Javascript – wird es den stolzen Droiden-Besitzern dann ermöglicht, ihre Schützlinge individuell zu steuern. Neue Programme können dann ganz einfach erstellt und der Typ der Programms und der Droide, für den es bestimmt ist, ausgewählt werden. Auf der Sphero-Edu-Plattform erwartet die Nachwuchs-Coder dann eine regelrechte Community, innerhalb der Programme und Wissen ausgetauscht werden können. Solch ein Droide aus dem Star-Wars-Universum eignet sich also ideal dafür, auch jüngeren Nutzern den Spaß am Programmieren schmackhaft zu machen.
Fazit: Charmanter, aber teurer Star-Wars-Spaß
Der Sphero R2D2 kostet laut Preisempfehlung vom Hersteller rund 150 Euro. Für das Weihnachtsbudget nicht ganz so schmerzhaft wie das 800 Euro teure Modell des Millenium Falcon von Lego, aber dennoch ein echtes Liebhaberspielzeug für Star-Wars-Fans mit sehr großem Budget. Für das gleiche Geld bekommt man auf dem Markt auch schon ein Einsteiger-Smartphone. Aus meiner Sicht ist der Preis für den gebotenen Spaß zu hoch. Letzlich ist der Sphero R2D2 nur ein besseres Funk-Auto. Das kann auch der Charme des populären Star-Wars-Charakters nicht wettmachen. Immerhin bietet das Gadget dank Sphero-Edu-App noch didaktisches Potenzial für Nachwuchs-Coder.
Alternativ bietet der Disney Store für um die 20 bis 40 Euro einen batteriebetriebenen R2D2 mit einfachen Sound- und Lichteffekten an, der auf Geräuschimpulse wie Klatschen reagiert. Im Vergleich dazu ist der Sphero R2D2 flüssiger animiert und weist die authentischeren Sound- und Licht-Effekte auf. Der Disney-Droide hingegen überzeugt durch größere Maße und hat insgesamt ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis zu bieten.
Images & Screenshots by Lisa Kneidl
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