Spiegel.de im Netzpiloten-AdCheck

Der freie Medienjournalist Tobias Gillen schaut sich im Netzpiloten-AdCheck fünf große Nachrichtenseiten an. Heute: Spiegel.de // von Tobias Gillen

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Bei der Frage, wie sich Online-Journalismus finanzieren kann, stößt man immer wieder auf das Thema Werbung. Und ein großes Problem: Die einen, die Verlage, möchten möglichst viele Einnahmen durch Anzeigenkunden generieren. Die anderen, die Leser, nutzen zunehmend AdBlocker, um diese Anzeigen auszublenden. In einer fünfteiligen Artikelserie untersucht Tobias Gillen für uns das Werbeverhalten von fünf großen Nachrichtenseiten.

Welche Werbeformen gibt es auf spiegel.de?

Auch bei SPIEGEL ONLINE gibt es diverse Werbeformen. Am auffälligsten sind sicherlich die Wallpaper, Tandem-Ads und Skyscraper. Ansonsten hält sich SPON auf der Startseite weitestgehend mit prägnanten Anzeigen zurück. Man muss schon weit scrollen, bis man auf den ersten Button trifft – und der verweist nur auf ein verlagsinternes Angebot. Weiter unten trennen Banner von eBay oder Lotto die einzelnen Ressorts voneinander ab, zudem gibt es weitere Buttons und kleine Banner. Im Footer gibt es dann „Serviceangebote von SPIEGEL-ONLINE-Partnern“.

In den einzelnen Artikeln finden sich so gut wie immer Rectangles im Text, zudem Banner und Buttons in der Seitenleiste. Zudem natürlich, wie auch auf der Startseite, Wallpaper oder Skyscraper am oberen Rand der Seite.

Ist die Werbung passend zum Inhalt?

Nö, nicht wirklich. Ähnlich wie bei fast allen anderen Seiten auch gibt es kaum passende Anzeigen. Eine Firma für Erdgas neben der Merkel-Handyaffäre? Passt nicht so wirklich.

Sind die Werbekunden seriös?

Ja, definitiv! SPIEGEL ONLINE achtet offenbar darauf, möglichst wenig unseriöse Werbekunden zu haben. Hier und da ist zwecks mangelndem Einfluss Werbung für „kostenlose Girokonten“ oder „Allnet Flats im Gratistest“ von Performance Advertising zu sehen. Ansonsten aber ist nichts unangenehmes dabei.

Wie schaut es mit mobiler Werbung aus?

Exakt so, wie bei der Desktop-Werbung. Die Seite ist nicht an mobile Endgeräte angepasst. In der SPON-App findet sich bis auf zwei Anzeigen im Footer keine Werbung.

Das AdCheck-Fazit?

Für SPIEGEL ONLINE ist nicht zwingend ein AdBlocker nötig. Die Werbeanzeigen sind zwar wenig passend zum Inhalt, dafür aber auch wenig auffällig, weitestgehend seriös und ohne viel Bling-Bling. Wer sich mit Wallpapern und Skyscrapern anfreunden kann, sollte bei SPON eigentlich auch ohne AdBlocker gut auskommen.


Offenlegung: Der Autor hat bereits für die SPIEGEL ONLINE GmbH gearbeitet.


Anmerkung: Der Netzpiloten-AdCheck bildet nur eine Momentaufnahme der jeweiligen Website ab. Wie die Seite vor und in drei Wochen aussah und aussieht wird nicht berücksichtigt. Beim Test wurde Safari ohne Plugins und mobiles Safari verwendet.


Teaser by Ben Chams (via Fotolia.com)


Image by senoldo (via Fotolia.com)

war von 2012 bis 2015 Autor der Netzpiloten. Seither arbeitet er als Geschäftsführer von BASIC thinking, schreibt Bücher und pflanzt dadurch Bäume. Zudem hat er das Online-Magazin Finanzentdecker.de gegründet. Am besten ist er über Facebook, Twitter und Instagram zu erreichen.


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