Wem das Surface Pro zu sehr Tablet ist und das Surface Studio zu sperrig, der findet im Microsoft-Kosmos eine Alternative. Das Surface Laptop ist ein klassischer Mobil-Rechner, nur eben im Surface-Look. Mit dem Surface Laptop 2 hat Microsoft nun die zweite Generation seines Premium-Notebooks vorgestellt. Viel geändert hat sich im Vergleich zur Erstauflage nicht. Die aktuelle Version gibt es nun auch in Schwarz. Außerdem hat Microsoft den Prozessor aktualisiert und die Akkulaufzeit auf maximale 14,5 Stunden erhöht. Welchen Praxiseindruck das neue Gerät macht, habe ich ausführlich getestet.
Wertiger Eindruck, veraltete Anschlüsse
Das Surface Laptop 2 macht nach dem Auspacken denselben, wertigen Eindruck wie sein Vorgänger. Microsofts Anspruch lautet, das Gerät so wenig technisch wie möglich aussehen zu lassen. Dazu gehört, dass Betrachter keine Schrauben oder Scharniere sehen können und die Oberfläche des Gerätes mit Alcantara, einem widerstandsfähigen Mikrofaserstoff, bedeckt ist. Außerdem ist das Laptop ist angenehm dünn und wiegt lediglich 1,2 Kilo. Wer klassisches Schwarz oder Grau nicht mag, kann das Gerät auch in roter oder blauer Gehäusefarbe wählen.
Äußerlich unterscheidet sich die zweite Generation von Microsofts Notebook nicht von seinem Vorgänger. Dies ist optisch kein Problem, denn dadurch sieht sie genauso schick aus. Funktionell hätte ich mir jedoch eine Modernisierung gewünscht. Denn auch die Anschlussausstattung ist unverändert. Die Kombination aus Mini-DisplayPort, klassischen USB-Port und Surface-Connect Anschluss, welcher zum Laden benutzt wird, ist einfach nicht mehr zeitgemäß.
Schade, dass Microsoft stattdessen nicht auf USB-C setzt, so, wie es bereits beim Tablet namens Surface Go der Fall ist. Dadurch würde das Mitschleppen eines separaten Ladekabels entbehrlich. Zudem ließe sich das Gerät auch mit einer Powerbank aufladen.
Display und Tastatur top
Das Display des Surface Laptop 2 kommt in einem etwas ungewöhnlichen Seitenverhältnis von 3:2, obwohl im Laptop- und Tablet-Markt 16:9 und 4:3 üblich sind. Doch daran gewöhnt man sich schnell. Mit einer Auflösung von 2.256 x 1.504 Pixeln liefert das Display ein knackscharfes Bild. Beim Blick von der Seite verblassen die Farben nicht und bei Sonnenlicht ist der Bildschirm noch ausreichend hell.
Wie gehabt, lässt sich auch der separat erhältliche Surface Pen auf dem Touch-Display benutzen. Ergonomisch ergibt das bei einem klassischen Notebook-Formfaktor jedoch weniger Sinn, als bei einem Tablet.
Typisch für einen Laptop ist das Keyboard fest verbaut. Anders als beim Surface Pro müsst ihr es nicht dazu kaufen. Besser als ein Surface Pro lässt es sich außerdem auf kleinen Tischen und auf den Beinen im Zug oder Flugzeug bedienen. Ich betrachte sie als eine der besten Notebook-Tastaturen auf dem Markt. Sie hat einen angenehm festen Tastenwiederstand und matte Tasten, die das Abrutschen verhindern.
Beim Schreiben macht sich auch der Alcantara-Überzug positiv bemerkbar. Die Hände liegen angenehm auf der Kante des Notebooks auf und das Gerät fühlt sich nicht so kalt und metallisch in der Hand an. Auch das Touchpad ist für ein Windows-Gerät sehr gut. Wer jedoch von einem Mac verwöhnt ist, muss sich erst einmal umgewöhnen.
Modernes Innenleben, schnell genug im Alltag
Technisch ist das Microsoft Surface Laptop 2 identisch ausgestattet wie das Surface Pro 6. Ein Intel Core i5 oder i7 Prozessor der 8. Generation, bis zu 16 Gigabyte Arbeitsspeicher und eine bis zu einem Terabyte große SSD lassen sich je nach Einsatzszenario konfigurieren. Lediglich eine dedizierte Grafikkarte steht nicht zur Verfügung. Wer grafisch aufwendige Spiele bevorzugt oder einen Grafikchip für die Videobearbeitung benötigt, greift daher lieber zum Surface Book 2.
In meinem Praxistest erwies sich das das Surface Laptop 2 als uneingeschränkt alltagstauglich. Beim Einsatz von Microsoft Office, beim Surfen und einfacher Bildbearbeitung hatte das Notebook nie zu wenig Leistungsreserven. Es konnte auch mehrere aufwendige Aufgaben und viele offene Tabs problemlos handhaben.
Gute Laufzeit, umständlich zu laden
Je nach Anwendung hielt das Surface Laptop 2 in meinem Test etwa sieben bis neun Stunden durch. Das ist ein relativ guter Wert, auch wenn er deutlich von der Maximalangabe Microsofts abweicht. Lediglich das Aufladen war durch einen fehlenden USB-C Port unzeitgemäß umständlich. Statt ein einheitliches Ladekabel für mein Handy, Tablet und Notebook zu verwenden, musste ich im Test immer an das Surface-Connect-Ladekabel denken. Na klar, dieser Vorgang war bis vor nicht allzu langer Zeit Standard. Aber an ein modernes Hochpreis-Laptop sind andere Ansprüche zu stellen.
Test-Fazit: Microsoft Surface Laptop 2 überzeugt
Das Surface Laptop 2 ist ein fantastisches Notebook. Es bietet eine solide Leistung und Akkulaufzeit, sowie ein leichtes und modernes Design in schicken Farben. Einzig der fehlende USB-C Port und die damit verbundenen Einschränkungen sind ein Minuspunkt. Für wen das kein Problem darstellt, ist das Surface Laptop 2 ein ausgezeichneter täglicher Begleiter. Wer auf USB-C jedoch nicht verzichten kann, sollte sich das Huawei MateBook X einmal ansehen. Das Surface Laptop 2 ist ab 1.149 Euro in den Farben Schwarz, Grau, Rot oder Blau im Handel erhältlich.
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Images by Microsoft, Timo Brauer
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Schlagwörter: Laptop Test, microsoft, Microsoft Surface, Surface Laptop 2, Top-Notebooks 2018