Auch wenn es draußen noch so heiß ist. Sport und Fitness bleiben für viele Menschen wichtig. Selbst im Urlaub wollen mindestens 20 Prozent der Urlauber nicht auf Smartwatch und Fitnesstracker verzichten, hat der Bitkom herausgefunden. Und Sportfunktionen sind nunmal die beliebtesten Eigenschaften der Computeruhren. Mit der Samsung Gear Sport und den passenden In-Ear-Kopfhörer Samsung Gear IconX (2018) haben wir zwei besonders gut aufeinander abgestimmte Fitness-Wearables getestet. Beispielsweise lassen sich Spotify-Playlisten auf der Uhr und den Kopfhörern abspeichern, sodass beim Jogging kein Smartphone und keine Internetverbindung nötig sind.
Beide Geräte kamen in hochwertigen Verpackungen an, die ein ähnliches Design haben. Gear Sport ist mit Gear IconX kompatibel und beides sorgt für ein einzigartiges Sporterlebnis mit den Lieblingsliedern, die dazu motivieren sich zu bewegen. Das farbenfrohe Duo hat mich überzeugt und dazu gebracht mehr Sport zu treiben. Hier die Details meines Tests im Zusammenspiel mit einem iPhone.
Samsung Gear Sport Blue
Die Samsung Gear Sport ist die Nachfolgerin der Gear 3, die wir neben der Apple Watch als die derzeit beste Smartwatch betrachten. Auch in der vierten Generation hat die Gear-Uhr ein rundes Display und ein Armband aus Silikon. Auf dem Markt sind zwei Farbvarianten des Bandes verfügbar: blau und schwarz. Die Uhr erweckt einen sportlichen Eindruck. Am Rande des Displays montierte der Hersteller eine drehbare Lünette, mit der man zwischen den Bildschirmen wechseln kann. Das Gerät ist in zwei Knöpfe ausgestattet, einmal „Zurück“ und einmal „Home“.
Kompatibilität mit iOS
Idealerweise verfügt man, neben der Gear Sport über ein Samsung-Smartphone, damit alle Funktionen einwandfrei mitmachen. Mit einem iPhone verläuft das ganze zwar etwas ruckeliger, dennoch funktioniert die Samsung-Uhr unter iOS grundsätzlich. Ein Samsung-Account ist erforderlich, um auf die Gear S App zuzugreifen und die Uhr mit dem iPhone zu verbinden. Anschließend ist es auch empfehlenswert, die Samsung Health App zu installieren, um die Aktivität, die Mahlzeiten, den Schlaf und das Gewicht im Überblick zu haben. Die Health-App von Samsung zählt zu den besten Sport-Apps der großen Android-Hersteller.
Technische Daten
Mit einem Super AMOLED-Display, das in der Diagonale 30,2 Millimetern misst, ist die Samsung Gear Sport groß genug, sodass man alles erkennen kann. Trotzdem sieht sie nicht klobig aus. Sie passt also sowohl auf einen männlichen sowie einen weiblichen Handgelenk.
In der Uhr befindet sich ein 1 GHz Dual-Core Prozessor und fünf Sensoren: Beschleunigungs-, Lage-, Puls- und Lichtsensor, sowie ein Barometer. Mit vier Gigabyte Gerätespeicher eignet sich die Uhr perfekt für Spotify-Playlists, die man im Offline-Modus über die kompatiblen Gear IconX EarPods hören kann.
Die Batterielaufzeit beträgt dabei bis zu sechs Tagen, abhängig von der Nutzungshäufigkeit. Das Gerät kann man innerhalb von zwei Stunden wieder komplett aufladen.
Apps und Notifications
Die Computeruhr ist eine prima Nachrichtenzentrale. Auf die Smartwatch werden Benachrichtigungen von Instagram, WhatsApp, Snapchat, Telegram, Kicker, Slack, Twitter, Facebook Messenger und vielen weiteren übertragen.
Samsung Gear Sport zählt eure Schritte und erkennt, wenn man länger unterwegs ist. Dies stuft sie dann als Spaziergang ein und somit als leichtes Workout. Das Tempo wird auch erkannt.
Sollte man einen Bürojob ausüben und länger als eine Stunde inaktiv bleiben, fragt die Smartwatch, ob man Torsodrehungen machen möchte. Fünf reichen, um die Aktivität auf dem richtigen Stand zu halten.
Eine Überraschung war für mich die Schlafbewertung. Ich empfehle es, die Uhr nachts oder wenigstens nachmittags beim Schlafen anzubehalten. Die Gear Sport verfolgt deinen Schlafrhythmus und schickt Feedback. Nach dem Aufwachen erscheint eine kurze Übersicht. Dort ist einsehbar, wie tief man geschlafen hat, die tatsächliche Schlafzeit, die Effizienz und die Anzahl der verbrannten Kalorien.
Samsung Gear Sport und Fitness
Nun aber zum Sport. Den meisten Spaß bringt die Fitnessübersicht. Wer gerne läuft, schwimmt oder Rad fährt, ist mit der Samsung Gear Sport bestens ausgestattet. Die Smartwatch ist wasserdicht, also muss man sich keine Sorgen machen, dass sie beim Schwimmen kaputt geht.
Ich habe das Gerät beim Joggen ausprobiert und bin mit der Leistung völlig zufrieden. Die Uhr teilt einem die durchgemachte Strecke mit, sowie die durchschnittliche Geschwindigkeit, die verbrannten Kalorien und den Puls. Die Gear Sport unterteilt dann die Leistung anhand des Pulses in der Abstufung mäßig über heftig bis Maximum.
Wer jedoch lieber ins Fitnessstudio geht und mit den Geräten trainiert, für den habe ich schlechte Neuigkeiten. Die Smartwatch ist für die Latzugmaschine, Beinpresse, Ab- und Adduktionsmaschine und alle sonstigen Geräte so gut wie nutzlos. Im Menü „Trainieren“ findet man bestimmte Übungen, die angeklickt werden müssen, um das Training zu starten. Eine Ausnahme ist die Rudermaschine, die als eine der Optionen erscheint. Natürlich hat Samsung die Gear Sport in eine Funktion ausgestattet, die sich „Anderes Workout“ nennt, doch außer Zeitmessung kann dir die Uhr hier nicht weiterhelfen.
Doch nicht alles ist im Fitnessstudio verloren. Die Smartwatch ist in die Funktionen „Laufband“, „Stepper“, „Heimtrainer“ und „Ellipsenmaschine“ ausgestattet. So kannst du deine Ausdauer gezielt trainieren und überwachen. Die Gear Sport vermittelt am Ende, ähnlich wie beim Joggen, wie dein Training gelaufen ist und stuft die Anstrengung in mäßig, heftig und Maximum ein.
Perfektion sieht anders aus
Ein paar Kleinigkeiten, die mich an der Uhr stören: Sie sollte jedes Mal aufleuchten, wenn ich mein Handgelenk so drehe, als würde ich die Zeit kontrollieren wollen. Das tut sie leider nicht immer. Öfter will ich schnell die Zeit überprüfen, was mir durch die Fehlfunktion nicht gelingt. Dann muss ich die Lünette einmal drehen, um den Bildschirm anzuschalten.
Ein weiterer Aspekt ist das Versprechen, dass die Gear Sport erkennt, wenn man mit dem Auto unterwegs ist und keine Benachrichtigungen durchkommen lässt, um den Fahrer nicht abzulenken. Mehrfach jedoch habe ich die Vibration an meinem Gelenk gespürt, während ich am Steuer saß. Die Erklärung dafür liegt wahrscheinlich an meinem Fahrverhalten – ich besitze einen Wagen mit automatischem Getriebe und habe die rechte Hand öfter am Lenkrad als die linke. Da ich die Uhr am linken Handgelenk trage, ist es wahrscheinlich, dass der Mangel an Bewegung des linken Armes die Smartwatch glauben lässt, ich wäre nicht am Steuer des Fahrzeuges.
Samsung Gear IconX
Die kabellosen Kopfhörer Gear Icon X in der Modellgeneration 2018 sind nach dem Konzept von True Wireless konzipiert. Ebenso wie etwa die Jaybird Run oder die Apple Airpods verfügen sie wirklich über kein Verbindungskabel mehr. Auch über keines zwischen den beiden Lautsprechern. Bereits das erste Modell hat uns gefallen. Die Version von 2018 wurde minimal ergonomischer designt und verfügt über mehr Software-Funktionen.
Die Gear Icon X (2018) sind in den Farben Grau, Schwarz und Pink verfügbar. Ich habe sie in der letzteren Farbe erhalten. Die kleinen Stöpsel sind nicht größer als eine Traube und kommen mit einem Ladeetui der Größe eines Eis. In der Box befindet sich außerdem ein Aufladekabel mit einem USB-Anschluss und ein Tütchen mit verschiedenen Eartips und Wingtips (Größen: S, M, L). Auf den ersten Blick wirken die Kopfhörer wie normale Ohrstöpsel, worauf ich mehrmals angesprochen wurde.
Kompatibilität mit anderen Geräten
Zwar funktioniert Samsung Gear IconX (2018) als MP3-Player ohne zusätzliche Geräte, doch viele Nutzer beruhen heute auf der Musikauswahl von Streaming-Diensten wie Spotify oder Deezer. Dies macht es unmöglich, Lieder auf die Kopfhörer herunterzuladen, denn das Gerät sieht keine App-Installation vor. Wer aber noch über Lieder im MP3-Format verfügt, kann sich über 3,4 Gigabyte Speicher freuen.
Mit dem Smartphone verbindeen sich Gear IconX (2018) problemlos über Bluetooth. Genauso mit der Smartwatch. Wichtiger Tipp: Wer gerne Musik über die Gear Sport hören möchte, muss erst mal die Verbindung zwischen den Kopfhörern und dem Handy manuell trennen. Sonst sitzt man eine Stunde lang da und wundert sich warum nichts funktioniert.
Samsung Gear IconX 2018: das verbirgt sich dahinter
Über den Sound der Kopfhörer kann man sich echt nicht beschweren. Dafür, dass die IconX so klein sind, ist der Klang beeindruckend. Unterwegs hört man so gut wie nichts von der Außenwelt. Im Vergleich zu den Standard-Kopfhörern sind sie von sehr guter Qualität.
Wie bereits erwähnt, besitzen die Ohrhörer drei Sets an Aufsätzen in verschiedenen Größen, um sich perfekt ans Ohr anzupassen. Beim ersten Aufsetzen ist mir direkt aufgefallen, dass die bereits aufgesetzte Wingtips und Eartips in Größe M zu groß sind. Ich habe die S Aufsätze genommen und der Tragekomfort ist definitiv gestiegen. Doch trotzdem scheint es so, als wären meine Ohrmuscheln zu klein sogar für das kleinste Aufsatz-Set. Nach etwas mehr als einer Stunde drücken die Hörer gegen meine Ohren, sodass ich sie irgendwann weglegen muss. Ein großer Pluspunkt: es ist so gut wie unmöglich, dass die IconX während des Laufens rausfallen.
Eine hervorragende Funktion für alle Android-Nutzer ist der eingebaute Fitnesstracker. Wer Spaziergänge oder Joggen als sportliche Aktivität bevorzugt, kann sich freuen, dass das Gerät die Durchschnittsgeschwindigkeit, Distanz und den Kalorienverbrauch aufzeichnet. Diese Funktion bleibt leider für iOS-User aus, denn die erforderliche App „Samsung Gear“ ist nicht im App Store verfügbar.
Steuerung
Was die Gear IconX (2018) interessant macht, sind die Touchpads an beiden Hörern, die die Steuerung einfacher machen. Einmaliges Tippen bedeutet Pause/Wiedergabe. Mit zweimal tippen kommt man zum nächsten Lied, durch dreimal tippen – zum vorherigen. Einmal tippen und halten bedeutet Anruf ablehnen oder Menüoptionen vorlesen (hier wieder die eigeschränkte Kompatibilität mit iOS). Zweimal tippen und halten switcht zur nächsten Playlist, was für Streamingdienste nicht funktioniert. Um die Lautstärke zu erhöhen oder zu reduzieren muss man hoch- oder runterwischen.
Der Hersteller verspricht eine Akkulaufzeit von fünf Stunden beim Streamen der Musik vom anderen Gerät. Diese Laufzeit bezieht sich jedoch nicht auf die Hörer selbst, sondern auf die Laufzeit des Etuis. Das heißt: einmalig halten die Gear IconX maximal zwei Stunden. Das Etui kann den Ohrhörern eine Laufzeit von fünf Stunden insgesamt verleihen, bevor man wieder das Kabel anschließen muss, um das Etui aufzuladen.
Test-Fazit
Die Smartwatch Samsung Gear Sport hat mich dazu gebracht, wieder mehr Sport zu treiben. Sie ist der perfekte Begleiter für Einsteiger und Fortgeschrittene. Im Alltag kann sie schnell langweilig werden, da die Funktionen eingeschränkt sind (vor allem für iPhone-Nutzer). Für den nicht all zu niedrigen Preis von 350 Euro, den Samsung anbietet, würde es nicht schaden, die Funktionen zu perfektionieren.
Die Smartwatch von Samsung ist ein cooles Gadget für mehr Motivation beim Sport, das aber eine überschaubare Auswahl an Funktionen für den Büro-Alltag anbietet.
Die Samsung Gear IconX (2018) sind für meinen Geschmack mit einem Preis von 230 Euro zu teuer angesetzt. Kabellose Kopfhörer sind zwar eine nette Abwechslung zu den ewig verknoteten Kopfhörern mit Kabel, doch trotzdem nehme ich meine Standard-Kopfhörer überallhin mit. Wenn der Akku bei den IconX leer ist, greife ich zu meinen alten Hörern zurück. Für diejenigen, die sich das Leben ohne kabellosen Ohrhörer nicht mehr vorstellen können, sind die IconX aber keine schlechte Idee.
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Images by Samsung; Nina Brzeska
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