Staubsaugen macht nicht immer Spaß – eigentlich sogar nur sehr selten. So richtig darauf verzichten lässt sich allerdings auch nicht – zumindest, wenn man nicht in einer dreckigen Wohnung leben möchte. Praktischerweise gibt es ja Staubsaugerroboter, die einem diese lästige Arbeit abnehmen sollen. So auch der S6 Turbo aus dem Hause Tesvor. Mit seinem Preis von knapp 400 Euro gehört er eher zu den Einsteigermodellen. Wie gut er aber seine Arbeit verrichtet und ob er uns das Saugen und Wischen – das kann er nämlich auch – vollständig abnehmen kann, habe ich versucht herauszufinden, als ich den Tesvor S6 Turbo im Test hatte.
Die harten Fakten – das steckt drin
Der Tesvor S6 Turbo machte schon vor dem Test keinen schlechten Eindruck. Überzeugen soll er unter anderem mit einer Kombination aus Saug- und Wischfunktion. So verfügt er über zwei mitgelieferte Tanks. Einem 600 ml Staubkasten und einem Wassertank, der zusätzlich etwas Staub- und Dreck aufnehmen kann. Die Saugleistung gibt Tesvor dabei mit 4000 Pascal an. Das ist eine ordentliche Leistung, mit der man auch Teppiche wunderbar reinigen kann.
Der 5200 mAh große hält bei Betrieb des Tesvor S6 Turbo im Test auf dem Papier in etwa 150 Minuten durch. Das deckt sich mit meinen Testerfahrungen, wenn auch die Zeit hier und da mal etwas kürzer ausgefallen ist. Steuern lässt sich der Saugroboter sowohl mit der mitgelieferten Fernbedienung als auch einer App, auf die wir später noch genauer eingehen.
Aufbau des Tesvor S6 Turbo
Der S6 Turbo sieht aus wie ein – nun ja – normaler Staubsaugroboter. Ein kleiner Zylinder mit einem Behälter an der Rückseite und zwei Rundbürsten an der Front. Diese rotieren und befördern den Dreck somit nach hinten in Richtung des Staubbehälters, wo sie anschließend aufgesaugt werden. Farblich ist der Sauger in weiß gehalten und macht generell einen recht schicken Eindruck. Auch sonderlich groß und sperrig ist er nicht. Sein Durchmesser beträgt in etwa 33 Zentimeter und hoch ist er etwa 10 Zentimeter.
Wer die Wischfunktion des Tesvor S6 Turbo nutzen will, nutzt statt des normalen Staubbehälters den Wassertank. Dieser wird über einen dichten Verschluss befüllt und verfügt an der Unterseite über einen Schwamm, in den das Wasser langsam einsickert. Das schöne hierbei, der Tesvor S6 Turbo wischt dann nicht nur, er saugt trotzdem. So wird der Dreck in einem separaten Fach des Wassertanks aufgefangen und nicht bloß hin- und hergeschoben.
Die Saugleistung des Tesvor S6 Turbo im Test
Eines er wichtigsten Merkmale eines Saugroboters ist natürlich dessen Saugleistung. Wie bereits gesagt, beträgt die beim Tesvor S6 Turbo 4000 pa.
Aber reicht das aus für eine gründliche Reinigung? Ja! Ich war mit der Saugleistung durchweg zufrieden. Egal ob Hundehaare, Krümel, Dielen, Fliesen oder Laminat – der S6 Turbo hat keinen Dreck zurückgelassen und Flächen wirklich gründlich gereinigt.
Allerdings bezieht sich diese gründliche Reinigung nur auf die Flächen, die der Roboter auch wirklich erreicht. Denn der S6 Turbo ist rund. Und Ecken sind eben nicht ganz so rund. Hier kommt der Sauger dank der Bürsten zwar bis zu einem gewissen Grad hinein, wer aber wirklich saubere Ecken haben möchte, muss dann doch nochmal zum herkömmlichen Staubsauger greifen. Da das aber auch einmal die Woche ausreicht, nimmt einem der S6 Turbo doch einiges an Arbeit ab.
Wie laut ist der S6 Turbo?
Ein Manko hat der Saugroboter aber doch: Die Lautstärke. Ich finde ihn im Normalbetrieb ziemlich laut, sodass ich ihn beispielsweise während Telefonaten oder ähnlichem ausstellen muss. Der Tesvor S6 Turbo hat drei Modi: Einen Leise-Modus, einen Standard-Modus und einen Max-Modus. Diese unterscheiden sich durch die Saugkraft und auch durch ihre Lautstärke. Ich habe während des Saugens mit einem Dezibel-Messer nachgemessen und bin auf folgende Ergebnisse gekommen:
- Leise-Modus: 61 dB
- Standard-Modus: 65 dB
- Max-Modus: 73 dB
Dabei ist der Leise-Modus durchaus angenehm und es lässt sich dabei auch Telefonieren. Für Teppiche allerdings empfehle ich doch mindestens den lauteren Standard-Modus.
Die Wischleistung des Tesvor S6 Turbo im Test
Auch wischen kann der Tesvor S6 Turbo und diese Funktion habe ich mir im Test ebenso angeschaut. Statt des normalen Staubbehälters verwendet man hierfür den Wassertank. Was mir dabei gut gefallen hat, war die Tatsache, dass beim Wischen trotzdem noch gesaugt wird. Zwar ist der integrierte Staubbehälter etwas kleiner, aber dennoch fängt er einiges an Dreck auf. Das verhindert, dass der Saugroboter den Dreck beim Wischen bloß durch die Gegend schiebt.
Wie macht sich die App-Steuerung des Tesvor S6 Turbo im Test?
Zwar könnt ihr den Saugroboter auch mit der mitgelieferten Fernbedienung steuern, aber sind wir mal ehrlich: Wir wollen das zumindest mit einer Smartphone App machen. Natürlich funktioniert das auch. Dafür müsst ihr euch bloß die WeBack App auf euer Handy laden. Nachdem ihr alles eingerichtet habt, könnt ihr den Saugroboter hierüber starten.
Ein Manko musste ich bei der Anmeldung in der App auf dem iPhone leider direkt feststellen. Ich konnte mich hier nicht registrieren, da ich immer wieder aufgefordert wurde, den Datenschutzbestimmungen zuzustimmen: Erst nachdem ich mich auf einem Android-Smartphone ohne Probleme registriert habe, konnte ich mich auf meinem iPhone anmelden.
Der größte Nutzen der App, ist die Möglichkeit bestimmte Sperrzonen festzulegen. Also Bereiche, die der S6 Turbo auslassen soll. Aber wie funktioniert das jetzt nun?
Wie gut funktioniert die Navigation des Tesvor S6 Turbo im Test?
Ich bin ehrlich: So richtig fehlerfrei haben die App und die Navigation des Saugroboters im Test nicht funktioniert. Zwar ist die Verknüpfung des Roboters mit der App schnell eingerichtet, aber ab dann wird es mitunter etwas hakelig. Dank der Laser-Navigation erstellt der S6 Turbo nämlich beim Saugen eine Karte eurer Wohnung. Diese Karte benutzt er dann, um einen Putzplan zu erstellen und seine Position innerhalb der Wohnung zu erkennen. Startet ihr ihn nun fährt er diesen Putzplan systematisch ab.
Dabei fährt er erst die Außenlinie eines Bereiches und schließlich in Schlangenlinien die Innenfläche ab. Das funktioniert erstaunlich gut und hat gegenüber der Bedienung mit Fernbedienung einen erheblichen Vorteil. Verwendet ihr den S6 Turbo nämlich ohne App, fährt der Roboter eure Wohnung nach dem Zufallsprinzip ab. Er fährt also so lange in eine Richtung, bis er gegen ein Hindernis stößt. Das erkennt er über eine Art Druckplatte an der Vorderseite und wechselt dann die Richtung.
In der Theorie klingen die Erstellung der Karte und die Navigation auf dieser super, in der Praxis funktioniert das leider nur bedingt. So hatte ich öfters das Problem, dass die Karte innerhalb der App nicht parallel zum Screen ausgerichtet war – sie lag also schief. Das ist ungünstig, da die Verbotszonen innerhalb der App rechteckig sind. Die sind aber nicht nur sehr nützlich, sondern wie ihr unten erfahrt auch unabdingbar. Durch die schiefe Karte ließen sie sich nicht wirklich günstig platzieren und waren daher unbrauchbar. Allerdings kann es helfen, die aktuelle Karte in der App zu löschen und den Sauger erneut loszuschicken. So zeichnet er eine neue Karte auf, die dann präziser ist.
Dabei soll man den S6 Turbo während er saugt auf keinen Fall bewegen. Denn sonst geraten die Erstellung der Karte und die Positionierung durcheinander. Das wäre an sich kein Problem, wenn da nicht immer mal wieder Kabel oder kleinere Hindernisse in einer Wohnung wären, mit denen der S6 Turbo nicht zurechtkommt und sich verfranzt.
Erst aufräumen, dann saugen
Das bringt uns zu der Frage: Als wie autonom hat sich der Tesvor S6 Turbo im Test denn nun erwiesen?
Grundsätzlich ist der Saugroboter autonom. Starten wir ihn, fährt er die Wohnung ab und saugt und wischt zuverlässig. Auch kleinere Hindernisse wie Teppichkanten kann er überwinden. Anders sieht das allerdings mit Kabeln, Socken oder auch zu hohen Türschwellen aus. Kabel beispielsweise bleiben oft in den vorderen Rundbürsten hängen. Somit solltet ihr die Wohnung vor dem Saugen immer gut aufräumen, da ihr sonst permanent irgendwelche Kabel aus dem S6 Turbo fummeln müsst. Auch empfiehlt es sich, den Saugroboter nicht völlig autonom die ganze Wohnung abfahren zu lassen, falls ihr irgendwo hohe Türschwellen habt. Bei mir schafft er beispielsweise die Schwelle zur Küche nicht und bleibt dort hängen. Auch ein Stromkabel unter meinem Schreibtisch wird immer mal wieder zum Problem. Das ist ärgerlich, da ich ihn dann bewegen muss, was wiederum das Tracking und die Positionierung stört. Vorausgesetzt die Karte wurde korrekt erstellt, könnt ihr dann aber mit Verbotszonen festlegen, dass der Saugroboter nicht mehr versucht, durch die Tür zu kommen.
Am besten ist es, ihr lauft neben eurem Saugroboter her, während er das erste Mal die Wohnung erkundet. Dann könnt ihr ihn vor schwierigen Stellen pausieren und auf der Karte eine Verbotszone einrichten. Die müsst ihr ab dann zwar immer von Hand saugen, aber ab dann kann der Tesvor S6 Turbo seine Arbeit völlig selbstständig verrichten.
Fazit: Ein solides Gerät zum Einstiegspreis
Grundlegend bin ich sehr zufrieden mit dem Tesvor S6 Turbo. Mit seinem Preis von 400 Euro gehört er klar zur Mittelklasse seiner Art und leistet dafür zuverlässige Arbeit. Saug- und Wischleistung sind absolut zufriedenstellend und die Laustärke ist zumindest im Leise-Modus wirklich erträglich. Ein wenig Ärger hatte ich mit der App. Wer aber einmal mit etwas Mühe alles einrichtet und die Bereiche seiner Wohnung entsprechend eingrenzt, kann sich zumindest darauf verlassen, dass der Saugroboter seinen Dienst zuverlässig tut.
Die Frage, ob der Tesvor S6 Turbo sein Geld wert ist, mache ich stark von der Frage abhängig, ob einem ein Saugroboter generell den Preis wert ist. Denn: ganz autark hält er die Wohnung nicht sauber. So werdet ihr um den klassischen Staubsauger nicht herumkommen. Doch gerade Tierbesitzer dürften sich freuen, dass die Hundehaare regelmäßig und ohne eigenes Zutun weggesaugt werden. Falls ihr also ohnehin auf der Suche nach einem Saugroboter seid und einfach etwas braucht, dass die Wohnung „grundsauber“ hält, könnte der S6 Turbo von Tesvor etwas für euch sein. Falls ihr die Hoffnung habt, nie mehr saugen zu müssen, muss ich euch enttäuschen. Gerade zu Beginn habt ihr mit dem S6 Turbo mehr Arbeit als mit einem normalen Staubsauger. Doch auf lange Sicht und wenn in der App alles vernünftig eingerichtet ist, kann er durchaus praktisch sein.
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Bilder von Moritz Stoll
Screenshots aus der WeBack-App
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Schlagwörter: Saugroboter, Smart Home