Twitter goes E-Commerce

Der Kurznachrichtendienst Twitter befindet sich quasi seit seiner Gründung auf der Suche nach Erlösmodellen. Nun laufen in den USA wie auch bei Facebook erste Tests mit dem „Buy Button“. Dort sollen künftig in Zusammenarbeit mit ausgewählten Partnern Umsätze mit E-Commerce-Angeboten generiert werden. Über einen eingebauten Kauf-Knopf in einzelnen Tweets können die Nutzer ihre Einkäufe dann direkt tätigen. Die neue Funktion wird in den USA zunächst ausführlich getestet. Schon bald soll bei Twitter auch der Einkauf per Smartphone ausgebaut werden. Geplant ist die mobile Präsentation exklusiver Angebote und Produkte.

Momentan besitzt das im hauseigenen Blog angekündigte Projekt lediglich Testcharakter. Für den Anfang soll ein kleiner Anteil der US-Nutzer in die Lage versetzt werden, Online-Einkäufe direkt via Twitter durchzuführen. Dafür kooperiert man mit diversen kleineren Shopping-Plattformen, der Luxuskette Burberry, dem Musikdienst Musictoday und den Künstlern Eminem, Megadeth und vielen anderen. In Kürze sollen weitere Partner folgen.

Wer den „Kauf-Button“ anklickt, erhält zunächst zusätzliche Informationen über das angebotene Produkt. Bei Gefallen können die Produkte nach Übermittlung der Liefer- und Zahlungsinformationen bestellt werden. Pro Anbieter müssen diese Angaben nur jeweils einmal eingegeben werden, die Details werden von Twitter abgespeichert. Vor der Einführung wurde die neue Dienstleistung über ein Jahr getestet. Eigens zu diesem Zweck wurde der frühere Geschäftsführer von Ticketmaster, Nathan Hubbard, engagiert.

 

Exklusive Inhalte für mobile Nutzer

Im Blogbeitrag wurde zudem angekündigt, dass Twitter den Nutzern seiner Apps auf den mobilen Betriebssystemen Android und iOS Zugang zu exklusiven Angeboten und Waren in Aussicht stellen möchte. Mit diesem Schritt will man dem Trend gerecht werden, dass immer mehr Webseiten von tragbaren Geräten besucht werden. Der Anteil mit dem Internet verbundener Desktop-PCs nimmt sowohl in den USA als auch in Europa stetig ab.

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Skepsis überwiegt

Über ähnlich große Umsätze mit der eigenen Online-Werbung verfügt Twitter im Gegensatz zu Facebook nicht. Von daher war die Präsentation eines neuen Erlösmodells längst überfällig. Allerdings besitzt Twitter ähnlich wie Facebook für viele Nutzer einen rein privaten Charakter. Von daher wird von einigen Branchenbeobachtern bezweifelt, ob das neue Geschäftsmodell wie geplant durchstarten wird.


Image (adapted) „twitter – What are you doing?“ by keiyak (CC BY 2.0)

 

schrieb von 2000 bis zum Jahr 2002 für mehrere Computerzeitschriften rund 100 Artikel. Von April 2008 bis Oktober 2012 leitete er beim IT-Portal gulli.com die Redaktion als Chefredakteur. Thematische Schwerpunkte der über 1.000 Beiträge sind Datenschutz, Urheberrecht, Netzpolitik, Internet und Technik. Seit Frühjahr 2012 läuft die Video-Interviewreihe DigitalKultur.TV, die er mit dem Kölner Buchautor und Journalisten Moritz Sauer betreut. Seit mehreren Monaten arbeitet Lars Sobiraj auf freiberuflicher Basis bei heute.de, ZDF Hyperland, iRights.info, torial, Dr. Web und vielen weiteren Internet-Portalen und Blogs. Zudem gibt er Datenschutzunterricht für Eltern, Lehrer und Schüler. Mitglied des Netzpiloten Blogger Networks.


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