Wahl-o-mat & Co – die besten Entscheidungshilfen zur Bundestagswahl 2025

Die Bundestagswahl 2025 ist bereits am 23. Februar und noch immer sind viele Wähler*innen unentschlossen. Ein gutes Drittel der Wahlberechtigten haben sich noch nicht ganz festgelegt, wem sie ihre Stimme geben. Zudem geht man von einem Nichtwähler-Anteil von gut 20 Prozent aus. Doch wofür stehen die Parteien und ihre Spitzenkandidaten genau? Wir haben die besten Entscheidungshilfen zur Bundestagswahl 2025 gesammelt.  

In aktuellen Wahlumfragen liegt die CDU übrigens bei knapp unter 30 Prozent, dahinter bewegen sich AfD, SPD und Grüne sich zwischen 13,5 und 20,5 Prozent. Ganze vier Parteien kämpfen außerdem um die 5%-Hürde. Auch jede dieser Parteien kann mit ihrem Einzug in den Bundestag einen großen Einfluss auf die Koalitionsbildung haben. Jede Stimme zählt also, selbst wenn ihr keine Partei wählt, die möglicherweise den nächsten Bundeskanzler stellt.

Für uns sind dabei natürlich die digitalen Chancen für Deutschland besonders interessant, über die wir auch bereits einen Artikel inklusive der Positionen von 6 Parteien veröffentlicht haben. Die vorgestellten Entscheidungshilfen gehen aber natürlich auch über die Digitalpolitik hinaus.

Wahl-O-Mat

Der Wahl-O-Mat gehört nicht nur zu den besten Entscheidungshilfen zur Bundestagswahl, sondern ist mittlerweile auch die bekannteste. Die erstmals 2002 ins Leben gerufene Internetseite gibt es zudem nicht nur für Bundestagswahlen, sondern auch für Landtagswahlen oder Europawahlen. Entsprechend gibt es zusätzlich auch einen Wahl-O-Maten für die zeitgleiche Hamburger Landtagswahl.

Das Prinzip ist einfach: Startet ihr den Wahl-O-Mat bekommt ihr 38 Thesen zur Bundestagswahl. Diesen könnt ihr entweder zustimmen, nicht zustimmen, eine neutrale Position einnehmen oder die These überspringen.

Die zur Wahl stehenden Parteien haben ebenfalls ihre Positionen zu den Thesen eingereicht. Diese werden am Ende mit den eigenen Positionen abgeglichen, um herauszufinden, welche Parteien sich am stärksten abdecken. Vor der Auswertung könnt ihr für euch wichtige Fragen doppelt gewichten und eine Vorauswahl treffen, welche Parteien ihr in der Auswertung haben möchtet. Ihr könnt auch die Positionen ausgewählter Parteien direkt und mit eurer eigenen Position zu den Punkten vergleichen und zu jeder Partei auch eine Begründung ihres Standpunktes nachlesen. Diese kann mitunter auch konkrete Pläne für die Umsetzung beinhalten.  

Als wichtigste Erfahrung gibt es auch Vorlesefunktion, Gebärdensprache und leichte Sprache, sowie Links zu Unterrichtsmaterialien und Erklärungen zum Wahlvorgang durch die Bundeszentrale für politische Bildung.

Zum Wahl-O-Mat

Bitkomat

Wahl-O-Mat? Bitkomat? Das klingt jetzt aber verdächtig ähnlich. Ist es auch! Bitkom, der Branchenverband der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche, hat seinen eigenen Twist auf die praktische Entscheidungshilfe in Form des Bitkomaten veröffentlicht. Dieser fokussiert sich allerdings auf digitalpolitische Inhalte.

Der Bitkomat stellt 20 Thesen zu 4 Themenschwerpunkte der Digitalpolitik. Auch hier stimmt ihr zu, nicht zu, haltet euch neutral oder überspringt eine für euch nicht wichtige Frage. Auch hier haben die Parteien ebenfalls ihre Positionen abgegeben. Im Gegensatz zum Wahl-O-Mat sind allerdings nur die Parteien vertreten, die zum Ende der Legislaturperiode noch im Bundestag vertreten sind. So sind nur SPD, CDU/CSU, Die Grünen, FDP, AfD und Die Linke vertreten.

Auch beim Bitkomat könnt ihr ausgewählte Fragen doppelt gewichten und bekommt eine Übersicht, welche Parteien am stärksten mit euren Positionen übereinstimmen. Es lohnt sich trotzdem die Stellungsnahmen der Parteien zu lesen. Bis auf die AfD haben alle Parteien zusätzlich Begründungen ihrer Positionen abgegeben.

Zum Bitkomat

Wahl-Kompass

Auch der Wahl-Kompass ist sehr ähnlich zum Wahl-O-Mat, geht aber noch ein paar Schritte weiter. Das Projekt der Universität Münster fragt ebenfalls die Positionen zu 31  Thesen ab, unterteilt die Zustimmung oder Ablehnung aber jeweils noch in stark und leicht, was zusammen mit der neutralen Haltung 5 mögliche Positionierungen bietet.

Zwar bildet der Wahl-Kompass nur 11 der 29 Parteien ab, dafür wird deren Position aus zwei Faktoren gebildet. Zum einen haben die Parteien selbst ihre Positionen abgegeben, zum anderen wurden auch Experten aus dem Arbeitskreis Parteienforschung des deutschen Politologenverbandes (DVPW) befragt. Die Position im Wahl-Kompass ist ein Kompromiss aus den beiden Einordnungen. Das macht den Kompass zu einem der besten Entscheidungshilfen zur Bundestagswahl, wenn ihr etwas mehr in die Tiefe gehen möchtet.

Der Wahl-Kompass fragt euch auch vor den Ergebnissen ab, wie sehr eure Tendenz ist die jeweiligen Parteien zu wählen und positioniert eure politische Position aufgrund der Antworten auf einem Graphen mit zwei Achsen. Die eine ist wirtschaftlich links oder rechts, die andere konservativ oder progressiv. Auch die Parteien werden auf diesem Graph verortet und ihr könnt euch auch Graphen für bestimmte Themenbereiche anzeigen lassen. Ansonsten gibt es die „üblichen“ Anzeigen für Übereinstimmung mit den Parteien und den Begründungen zur Position.

Zum Wahl-Kompass

WahlSwiper

Wählen ist eigentlich sexy – warum sich also nicht vom Dating inspirieren lassen? Genau das macht der WahlSwiper. Wie bei Tinder nutzt ihr das Swipen im App-Namen. Statt möglicher Dating-Kandidaten bekommt ihr aber Thesen, denen ihr mit einem Wischen zustimmt oder eben nicht.

Die 38 Thesen erinnern allerdings an die zuvor vorgestellten Angebote und können ebenfalls gewichtet werden. Super finden wir, dass die App auch wahlweise die Thesen genauer erklärt. Wie sehr welche Partei mit euch „matcht“ erfahrt ihr schließlich in der Auswertung. Über die Parteien könnt ihr auch nochmal eure und die Stellung der ausgewählten Partei vergleichen und die Begründung der Partei lesen.

Bei der ersten Nutzung der App müsst ihr gegebenenfalls erst die Sprache auf Deutsch wechseln. Auch wenn die App aus Deutschland kommt, ist sie bereits darauf ausgelegt auch Wahlen in anderen Ländern abzubilden. Eventuell kann sie uns also auch noch gute Einblicke ins Wahlgeschehen unserer Nachbarländer geben.

WahlSwiper für Android

WahlSwiper im Apple

Wahl.Chat

Nicht immer bekommt ihr genau die Informationen zu den Parteien, die euch wirklich interessieren. Darum ist der Wahl.Chat ein praktisches neues Tool. Dabei handelt es sich nämlich um eine Chat-KI, die speziell auf eure eigenen Fragen eingeht.

Diese Freiheit kann zunächst fast schon etwas einschüchtern. Als Hilfe schlägt dir der Wahl.Chat daher im Eingabebereich mögliche Fragen vor. Die Antworten werden dabei auch mit Verweisen auf Seiten der Wahlprogramme belegt. Auch zur Antwort schlägt einem die KI direkt mögliche weitere Fragen vor, etwa wie etwas finanziert werden soll. Auch eventuell klärbedürftige Begriffe werden direkt vorgeschlagen, aber ihr könnt natürlich auch selbst jeden Punkt der euch unklar ist gerne weiter nachfragen.

Wir finden den Wahl.Chat als eine der besten Entscheidungshilfen zur Bundestagswahl 2025, weil die Wähler dort ungehemmt ihre Fragen stellen können. Da es eine KI ist muss niemand Angst haben, unwissend zu wirken oder zu viele Fragen zu stellen. Genau dafür ist das Toll schließlich da! Neben Bezügen zum Wahlprogramm zeigt die KI auf Wunsch auch das Abstimmungsverhalten von Parteien zu vergangenen Abstimmungen eines Themas und ordnet die Haltung der Partei nochmal zusammenfassend ein. Auch Vergleiche von Parteien zu bestimmten Themen sind möglich.

Zum Wahl.Chat

Spitzenkandidaten in Podcasts

Mehr denn je fand der Wahlkampf dieses Jahr in den (nicht mehr ganz so) neuen Medien statt. Neben den üblichen Auftritten im Fernsehen suchten die Spitzenkandidaten verstärkt auch die Sichtbarkeit auf YouTube oder in Podcasts.

Damit ihr selbst nicht lange suchen müsst, haben wir euch sogar schon zu den wichtigsten Kandidaten die wichtigsten Podcasts gesucht, in denen sie zu Gast waren. Im Wahlcheck Digitalpolitik haben wir zusammen mit unseren Freunden vom Common Grounds Forum und politik-digital wichtige Themen der Digitalpolitik und die Standpunkte der Parteien dazu abgeklopft.

Zu den Spitzenpolitiker*innen im Podcast-Wahlkampf


Image via DALL-E (KI-generiert)


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