Die Zeiten, in denen unsere Anwendungen alle lokal installiert waren und wir uns auf lokale Rechenressourcen verlassen mussten, sind dank des Internets schon eine ganze Weile vorbei. Cloud Computing ist schon seit längerem ein wichtiges Thema und gerade in der Softwareentwicklung nicht mehr wegzudenken. Mit Cloud Gaming erlebt die Technologie dank Diensten wie Amazon Luna und Geforce Now einen Popularitätsschub.
Während sich viele Cloud-Computing-Anwendungen meist noch an die Bedürfnisse von Geschäftsanwendern richten, liefert Cloud Gaming auch den reinen Konsumenten das Potential der Technologie und macht es für große Massen attraktiv. In diesem Artikel beleuchten wir die Technologie hinter Cloud Computing und zeigen, was mit Cloud Computing und Cloud Gaming möglich ist.
Was ist Cloud Computing?
Der Begriff „Cloud“ wird in den letzten Jahren zunehmend inflationär benutzt und vermittelt vielen Konsumenten das Bild einer großen Datenwolke, in der unsere Daten „umherschwirren“. Tatsächlich ist dieses Bild alles andere als zutreffend. Hinter Cloud Computing steht lediglich die Idee, eine „IT-Infrastruktur“ über ein Rechnernetz, oder eben das Internet, verfügbar zu machen. Dabei muss diese Infrastruktur nicht mehr auf dem eigenen Gerät installiert und dort ausgeführt werden. Jegliche Kommunikation mit dem Dienst findet über Schnittstellen und Protokolle statt. So ist es möglich, dass wir über unseren Browser auf YouTube Videos schneiden oder auf Google Stadia Spiele spielen.
Um direkt an dieser Stelle ein verständliches Beispiel zu geben. Beim Cloud Gaming, was lediglich eine Unterkategorie des Cloud Computings darstellt, wird das Spiel selbst auf externen Rechnern eines Anbieters wie beispielsweise Google Stadia ausgeführt. Über den Chrome-Browser oder eine App auf unserem Smartphone streamen wir lediglich das gerenderte Bild, dass das Spiel berechnet. Unsere Eingaben werden außerdem über gängige Protokolle an das Spiel gesendet und dort verarbeitet. Unser eigenes Gerät muss sich also nicht mit den aufwendigen Berechnungen des Videospiels aufhalten.
Der Begriff Cloud Computing wurde Anfang der 2000er von Amazon stark geprägt. Hier sah man sich zunehmend mit dem Problem konfrontiert, dass die Auslastung der Server stark schwankte. Eine skalierbare Lösung musste her. Schnell stellte Amazon die so entstandene Infrastruktur nicht nur nach Innen, sondern auch nach Außen bereit und machte Cloud Computing so deutlich populärer. Wir kennen Amazons Dienst heute unter der Abkürzung AWS – Amazon Web Services.
Cloud Gaming – Cloud Computing nur mit Spielen
Eigentlich ist Cloud Gaming bloß eine Form von Cloud Computing auf der Anwendungsebene. Und doch ist es eine Form, die in den letzten Jahren auch unter den technisch weniger versierten Usern vergleichsweise viel Aufsehen erregt hat. Grund dafür waren die aufkommenden Dienste wie Geforce Now und Google Stadia, die dank der großen Namen für viel Aufmerksamkeit sorgten. Aber auch die Tatsache, dass es sich hier um Games handelt, dürfte mit der verstärkten Aufmerksamkeit zusammenhängen.
Denn im Gegensatz zu Diensten wie Google Drive, Dropbox oder auch Netflix ist den meisten Anwendern der Faktor der Berechnung bei Spielen schlicht und ergreifend präsenter. Wir können uns einfacher vorstellen, dass ein grafisch aufwendiges Computerspiel Rechenpower braucht. Zudem waren Spiele lange Zeit etwas, dass wir lokal ausführen mussten. Wir alle haben wohl die Bilder von aufgemotzten Gaming-PCs im Kopf, wenn wir an rechenintensive Spiele denken. Dass wir Spiele wie Red Dead Redemption 2 plötzlich auf einem alten Notebook oder unserem Smartphone spielen können, hat einfach einen anderen Effekt, als Google Docs über den Browser auf einem älteren Notebook zu nutzen.
Welche Anbieter gibt es?
Zwar haben erst Google Stadia, GeforceNow und PlayStation Now das Thema so richtig entfacht, doch Cloud Gaming gibt es schon etwas länger. Überraschenderweise konnte ausgerechnet das anfängliche Zugpferd Google Stadia nicht dem großen Aufwand dahinter gerecht werden. Im Januar 2023 stellte Google den Betrieb ein. Dennoch mangelt es nicht an Cloud Gaming-Plattformen. Wir haben einige der besten und bekanntesten Anbieter herausgesucht, auf denen ihr spielen könnt.
Cloud Gaming mit Geforce Now
Anders als bei anderen Anbietern ist das Spieleangebot bei Geforce Now deutlich größer – über 400 Spiele erwarten euch beim Cloud Gaming-Dienst von Nvidia. Nvidia stellt mit seinem Cloud Gaming-Dienst die Infrastruktur bereit, in der ihr diverse aktuelle Spiele spielen könnt. Nachdem ihr ein Spiel gewählt habt, wird euch eine virtuelle Remote Maschine zur Verfügung gestellt. Hier loggt ihr euch in den Launcher eurer Wahl – zum Beispiel Steam – ein und könnt das Spiel dort installieren. In der kostenlosen Variante müsst ihr allerdings mit Wartezeiten rechnen und seid auf einstündige Sessions begrenzt, bevor ihr euch wieder einloggen könnt. Zahlt ihr allerdings 5,49 Euro pro Monat, werdet ihr in der Warteschleife bevorzugt, habt längere Spielesessions und könnt RTX nutzen.
Cloud Gaming mit Microsoft Xbox Cloud Gaming (früher bekannt als Project xCloud)
Microsoft hat sich mit Xbox Cloud Gaming auch in das Cloud Gaming-Segment gewagt. Der Dienst ist eng mit dem Xbox Game Pass Ultimate verbunden und ermöglicht den Abonnenten den Zugriff auf eine umfangreiche Sammlung von Spielen, die sie auf Smartphones, Tablets oder PCs streamen können. Mit seiner starken technischen Infrastruktur und dem beeindruckenden Spieleangebot ist Xbox Cloud Gaming eine attraktive Option für alle, die Microsoft-Spiele lieben. Dank der Azure-Cloud-Technologie von Microsoft bietet Xbox Cloud Gaming eine bemerkenswerte Performance und Qualität. Ihr könnt eure Lieblingsspiele in hoher Auflösung und flüssiger Bildrate streamen, vorausgesetzt, ihr habt eine stabile Internetverbindung. Und solltet ihr Mitglied des Xbox Game Pass sein, könnt ihr den Cloud Gaming-Dienst von Microsoft in seiner vollen Bandbreite ohne weitere Zusatzkosten nutzen können.
Cloud Gaming mit Sony PlayStation Plus Premium (früher bekannt als PlayStation Now)
PlayStation Now galt als Sonys Antwort auf Cloud Gaming. Der Service startete erstmals in den USA im Jahr 2014 und bot Nutzer*innen über 800 Spiele, darunter PlayStation 2, PlayStation 3 und PlayStation 4-Titel, die über das Internet auf kompatible Geräte gestreamt werden können. Im Jahr 2022 entschied sich Sony ihr Serviceangebot umzustrukturieren und integrierte den CloudGaming-Dienst in den Playstation Plus Service. Nun bietet das japanische Unternehmen Cloud Gaming in ihrem Playstation Plus Premium Paket an. Sony bietet dabei Spiele aus allen Generationen der Playstation an: Von PS1 bis PS5 ist alles dabei – sogar PSP-Spiele sind im ständig wandelnden Katalog dabei. Streamen könnt ihr entweder über ein PS4 oder PS5 Gerät streamen oder mit dem PC, sofern ihr einen kompatiblen Controller habt, da das Spielen mit Tastatur und Maus leider nicht möglich ist.
Cloud Gaming mit Shadow
Ähnlich wie auch bei Geforce Now bekommt ihr hier für euer Abonnement einen virtuellen Remote Computer auf den Servern von Shadow, auf dem ihr eure Spiele installieren und ausführen könnt. Diesen könnt ihr außerdem euren Bedürfnissen entsprechend konfigurieren. Wie auch bei allen anderen Cloud Gaming-Anbietern ist eine stabile Internetverbindung unabdingbar. Im Falle von Shadow solltet ihr mindestens 15 Mbit/s durch die Leitung bekommen. Seit Juni 2020 könnt ihr die schmalste Version abonnieren, in der ihr ohne Probleme Games in Full HD spielen könnt. Kosten wird das ganze 32,99 Euro pro Monat.
Cloud Gaming mit Parsec
Parsec unterscheidet sich ziemlich stark von der Konkurrenz. Denn streng genommen handelt es sich hierbei nicht um einen Cloud Gaming-Anbieter. Parsec ist eher ein Game-Streaming-Anbieter. Statt den Usern neben dem Game Streaming auch die entsprechende Rechenleistung bereitzustellen, wird sich hier auf das Miteinander konzentriert. So könnt ihr euch mit Parsec mit anderen Spielern verbinden, um gemeinsam Spiele zu spielen, die eigentlich lokal zusammen gespielt werden. Das Schöne dabei: Ihr müsst das Spiel nicht selber besitzen. Nur die Person, die das Spiel hostet, braucht eine Lizenz. Alternativ könnt ihr euch auch von Überall mit eurem eigenen Gerät verbinden und so auf euren Computer zugreifen. Parsec ist also eher eine Art Remote Software fürs gemeinsame Spielen. Die Technik von Parsec sorgt dabei für eine sehr geringe Latenz. Das Ganze ist zudem kostenlos.
Cloud Gaming mit Amazon Luna
Amazon Luna wurde von Amazon im Jahr 2020 erstmals vorgestellt und ist die Antwort des Riesenkonzerns auf den Cloud Gaming Boom. Luna unterscheidet sich von anderen Cloud Gaming-Diensten besonders mit dem hauseigenen Amazon Luna Controller. Dieser ist speziell für das Cloud Gaming über Luna gedacht und soll die Latenzzeiten reduzieren, um somit ein optimiertes Spielerlebnis zu bieten. Amazon Luna ist außerdem in das Amazon-Ökosystem integriert, was es Nutzern ermöglicht, Spiele direkt aus dem Amazon Appstore zu kaufen und zu spielen. Auch als Amazon Prime Kund*in erhält man jeden Monat eine Reihe an Spielen, die man kostenlos spielen kann. Seit Mai 2023 ist der Cloud Gaming-Dienst von Amazon auch in Deutschland verfügbar.
Cloud Computing – das steckt dahinter
Nun da wir ein grundlegendes Verständnis davon haben, was Cloud Computing und Cloud Gaming überhaupt sind, können wir etwas tiefer gehen. Denn der Begriff Cloud Computing an sich ist sehr abstrakt. Es gibt diese Technologie in verschiedenen Formen, die sich an verschiedene Bedürfnisse und Anwendungen richten. Mit Hilfe des technischen Cloud-Stacks lässt sich das Feld aber übersichtlich in drei Ebenen gliedern: Die Anwendungs-, die Plattform- und die Infrastrukturebene. Zwar sind die Ebenen aus technischer Sicht stark miteinander verknüpft, doch bieten sie die Möglichkeit, verschiedene Einsatzmöglichkeiten für Cloud Computing zu unterscheiden.
Cloud Computing – Infrastrukturebene
Am einfachsten ist es, die Cloud-Computing-Architektur zu erklären, in dem wir mit dem Fundament beginnen. Allem zugrunde liegt die Infrastrukturebene. Wollen wir als Entwickler beispielsweise eine Software bereitstellen, können wir das auf unseren eigenen Servern tun. In größeren Fällen gibt es hier große vernetzte Server, auf denen lediglich virtuelle Maschinen laufen. Virtuelle Maschinen sind Programme, die sich wie einzelne Computer verhalten.
Der Vorteil in der Verwendung solcher virtuellen Maschinen liegt in der Skalierbarkeit. Haben wir beispielsweise eine Anwendung, die zu Stoßzeiten sehr viele Nutzer ansprechen, erhöht sich die Last auf diese Maschinen. Da wir aber ohnehin mit virtuellen Maschinen arbeiten, können wir davon einfach mehrere erzeugen und die Last so besser verteilen. Genauso einfach lassen sich diese virtuellen Maschinen auch wieder herunterfahren.
Während wir diese Vorgänge als Entwickler oder Betreiber einer Web-Anwendung selbst managen können, besteht die Möglichkeit, dafür einen Cloud-Computing-Dienst zu benutzen. Auf der Infrastrukturebene müssen wir uns um derartige Probleme nicht mehr selbst kümmern und der Dienst übernimmt Aufgaben wie die Skalierung der virtuellen Maschinen oder die Kommunikation untereinander. Auch die Konfiguration und Pflege der Hardware übernimmt in der Regel der Anbieter. Die ist ziemlich komplex. Firmen wie Google oder Amazon haben hierfür riesige Rechenzentren, deren Instandhaltung und Kühlung aufwendig und teuer sind. Wir als Entwickler müssen uns nur noch um die einzelnen Recheninstanzen auf der Ebene des Betriebssystems selbst kümmern.
Bekannte Beispiele für derartige Dienste, die auf der Infrastrukturebene arbeiten und die man demzufolge auch Infrastructure as a Service (IaaS) nennt, sind zum Beispiel Amazon Web Services (AWS) oder Google Cloud.
Cloud Computing – Plattformebene
Keine Sorge, den technischsten Teil haben wir überstanden. Auf der nächsthöheren und auch nächstabstrakteren Ebene kümmern wir uns als Nutzer nämlich nicht mehr selbst um unsere Recheninstanzen. Das übernimmt der Anbieter für uns. Auf der Plattformebene können wir einfach unsere Anwendung entwickeln und unseren Code in die Plattform geben. Diese kümmert sich dann um die entsprechende Umgebung und die Ausführung. Das ist gerade für kleinere Teams und Anwendungen sehr praktisch, da hier der technische Aufwand geringer wird und die reine Logik des Codes in den Vordergrund rückt. Sogenannte Microservices sind ein gutes Beispiel für die Plattformebene des Cloud Computings und ihre Verwendung in der Praxis.
Microservices sind kleine, voneinander gänzlich unabhängige Programme, die sehr spezifische Aufgaben übernehmen. Darunter liegt natürlich trotzdem noch die komplette Infrastrukturebene, die sich um die Umgebung, die Recheninstanzen und deren Skalierung kümmert. Wir als Entwickler nutzen allerdings nur eine Schnittstelle um unseren Code in die Cloud Plattform hochzuladen und haben damit nichts am Hut. Beispiele für Platform as a Service-Anbieter (PaaS) sind zum Beispiel Microsoft Azure oder AWS Lambda.
Cloud Computing – Anwendungsebene
Die abstrakteste Ebene des Cloud Computing ist die der Anwendung. Hier greifen User lediglich auf bestehende Anwendungen zu, die auf einer Cloud-Plattform laufen und nutzen die Dienste. Dabei laufen die beiden übrigen Ebenen trotzdem, der Nutzer bekommt davon lediglich nichts mit. Im Gegensatz zur Plattformebene können hier auch keine eigenen Anwendungen in die Cloud geladen werden. Es geht also lediglich um die Nutzung der bestehenden Anwendung.
Mit dieser Ebene sind die meisten vermutlich am stärksten Vertraut. Im Alltag benutzen wir viele dieser Software as a Service (SaaS) Anwendungen. So laden wir unsere Dokumente und Fotos in iCloud, Google Drive oder Dropbox. Mit Google Docs, Tables, oder Keep bearbeiten wir Dokumente, mit Gmail erstellen und versenden wir Emails. Mit Netflix schauen wir Filme und mit Google Stadia oder Geforce Now spielen wir Spiele. Auch unsere Blogs und Websites hosten wir meist über den Webspace eines Anbieters und nicht auf unseren eigenen Rechnern. All das, ohne die entsprechenden Anwendungen auf unseren Geräten ausführen zu müssen.
Bald nur noch Cloud Computing?
In vielen Lebens- und Arbeitsbereichen brauchen wir keine eigene teure Hardware mehr, können grafisch anspruchsvolle Spiele überall spielen, und haben unbegrenzten Speicherplatz, auf den wir immer und von überall zugreifen können. Da könnte man meinen, dass wir uns bald nur noch auf Cloud Computing verlassen können und sollten – ganz so einfach ist es aber nicht. So stehen Cloud Computing und auch Cloud Gaming in vielen Bereichen geraden für den einfachen Nutzer vor diversen Hürden.
Infrastruktur und Sicherheit der Daten
Zum einen ist da das Problem mit der Infrastruktur. Während sich gängige Office-Anwendungen auch noch mit schlechten Internet-Verbindungen einigermaßen gut verwenden lassen, sieht das bei den meisten Spielen schon ganz anders aus. So ist das Netz in Deutschland an vielen Stellen einfach noch zu langsam und unzuverlässig, als das Cloud Gaming und Cloud Computing wirklich in allen Lebensbereichen die Oberhand gewinnen können. Gerade in Sachen Gaming sind hier eine geringe Latenz und eine hohe Auflösung zu wichtig, als dass Gamer bereit wären, große Einbußen hinzunehmen.
Zum anderen ist da das Problem mit der Sicherheit der eigenen Daten. Gerade sensible Informationen sind bei einer vielfachen Nutzung von Cloud-Diensten für Angreifer einfacher zu beschaffen, als wenn sie lediglich lokal auf dem eigenen Gerät gespeichert sind. Im Bereich der Cybersecurity herrscht die Prämisse: „Kein System ist vollends sicher.“ Schafft es also jemand die Server eines großen Dienstes zu hacken, gelangt er mit einem Schlag an viele sensible Daten. Privatgeräte sind zwar auch nicht zu 100 Prozent sicher, Angriffe sind aber unwahrscheinlicher.
Cloud Computing ist also in vielen Belangen auch ein Drahtseilakt zwischen Sicherheit und Bequemlichkeit. So komfortabel die entsprechenden Dienste auch sind, gerade private Anwender geben ihre eigenen Daten in fremde Hände.
Fazit: Cloud Computing ist gut aber nicht perfekt
Nichtsdestotrotz ist Cloud Computing in vielen Bereichen schon Standard und gehört längst zum Alltag. Von Google Drive über iCloud bis hin zum Video-Editor von YouTube – all diese Tools nutzen wir auch als Anwender selbstverständlich. Wer weiß, was in ein Google Drive gehört und was eben nicht, geht hier auch kein großes Risiko ein. Auch in der Softwareentwicklung sind Cloud Computing und Serverless Architectures längst nicht mehr wegzudenken. Ansonsten hätten es gerade kleinere Firmen und Startups zunehmend schwer, digitale Produkte auf den Markt zu bringen, wenn sie die entsprechende Hardware sowie deren Wartung nicht selbst aufbringen können.
Ist Cloud Computing also die Zukunft? Wir würden sagen: ja, es ist schon längst die Gegenwart. Mit sich verbessernder Technik steigt die Anzahl potentieller Anwendungen und damit steigt die Akzeptanz in der Gesellschaft. Das erleben wir bereits. Der Großteil unserer Arbeit und unseres Medienkonsumes findet nicht mehr auf unseren eigenen Geräten statt. Wir streamen und speichern fleißig in der Cloud. Cloud Gaming steckt zwar noch in den Kinderschuhen und gescheiterte Versuche – wie die des polnischen Cloud Gaming-Anbieters Vortex (eingestellt 2022), oder auch Googles Cloud Gaming-Dienst Stadia, der Trotz eines großen Martektingpushes des Techgiganten Anfang 2023 eingestellt wurde – sind Rückschläge, die nicht dafür sprechen, dass Cloud Gaming aktuell die bevorzugte Wahl von Gamern ist. Dennoch versuchen sich mehr und mehr große Player wie Amazon, Microsoft, Sony und Nvidia im Bereich des Cloud Gaming und somit ist es sehr wahrscheinlich, dass sich das bald ändern dürfte. Schließlich steht da noch die Frage im Raum, ob wir überhaupt wollen, dass alles über Google, Microsoft, Amazon und Co. läuft?
Wollen wir, dass eine Handvoll Firmen über unsere Daten verfügt und uns unsere Rechenpower gottgleich zuteil werden lässt? Wollen wir das als Privatpersonen und als Unternehmen? Ist ein zentralisiertes Internet, in dem alles in das Hoheitsgebiet weniger mächtiger fällt, wirklich wünschenswert? Oder kommt mit dem Web 3.0 vielleicht das dezentralisierte Internet zurück? Die Blockchain-Technologie ist sicherlich ein schritt in diese Richtung.
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Schlagwörter: cloud, cloud computing, Cloud-Gaming, Stadia