Was ist eine Smart City?

Während das Smart Home mittlerweile salonfähig ist, geistert bereits seit einigen Jahren die „Smart City“ durch die Medien. Wirklich erklärt wird der Begriff dabei aber nur selten. Was ist eine Smart City denn eigentlich und wie smart sind unsere Städte bereits?

Als erstes denkt man dabei an Technologie, schließlich geht es beim Smart Home auch vor allem um Geräte, die miteinander und mit dem Nutzer kommunizieren. Die intelligente Stadt geht allerdings noch einige Schritte weiter. Technologie ist ein wichtiger Faktor, aber vor allem das Werkzeug um andere Ziele umzusetzen. Es geht um Themen wie Nachhaltigkeit, eine neue Mobilität und um Lebensqualität. Die Smart City ist der Nährboden, auf dem unsere Zukunft aufbaut. Eine Smart City muss auch keine neu erschaffenen Stadt sein. Auch viele existierende Städte entwickeln sich immer smarter.

Wir beleuchten wichtige Merkmale der Smart City und stellen euch wichtige Großstädte vor, die den Smart City-Gedanken vorleben. Außerdem erfahrt ihr, was Walt Disney damit zu tun hat.

Merkmale einer Smart City

Es gibt noch kein Patentrezept für die Stadt der Zukunft. Eine smarte Stadt ist eher die Summe seiner Einzelteile. Jedes dieser Teile trägt einen Teil dazu bei, Prozesse zu optimieren, Ressourcen zu sparen oder das Leben seiner Bewohner angenehmer zu gestalten. Die einzelnen Bereiche greifen dabei nicht selten direkt ineinander.

Die von uns vorgestellten Merkmale sind besonders wichtig für eine Smart City. Da smarte Städte so vielfältig sind, decken sie aber mit Sicherheit nicht alle Faktoren ab, die eine Smart City ausmachen. Es ist vor allem eine Lebensphilosophie, die von Politik, Unternehmen aber auch Bürgern gleichsam angenommen und schließlich gelebt werden muss.

Mobilität

Für die einen bedeutet Mobilität, ohne große Staus schnellstmöglich von A nach B zu kommen. Dabei spielt auch die Verfügbarkeit von Ladestationen für Elektroautos eine zunehmend größere Rolle. Für andere bedeutet Mobilität eine echte Alternative durch öffentliche Verkehrsmittel. Dafür braucht es ein gut abgestimmtes Netz aus regelmäßig fahrenden Linien, die möglichst nah an der eigenen Haustür anfangen und einen möglichst nah ans Ziel bringen. Auch zusätzliche Services für die letzte Meile – etwa durch E-Scooter – sind dabei wichtig.

Das 49-Euro-Ticket führt den Smart City-Gedanken sogar noch über die Stadt selbst hinaus. Deutschlandweit mit einem Abo reisen zu können, dass deutlich unter dem früheren Preis für Monatskarten in Städten liegt, ist ein großer Anreiz mit dem Öffentlichen Verkehrsmitteln zu pendeln.

Wo Verkehr vom PKW in die Öffentlichen Verkehrsmittel oder auch auf Alternativen wie eine gute Rad-Infrastruktur ausweicht, kommt auch der Autofahrer wieder besser durch die Rush Hour – vor allem mit cleveren Ampelschaltungen, dynamischen Spuren oder vorgeschlagene Umleitungen, die sich dem Verkehrsaufkommen anpassen.

Zudem sind in den letzten Jahren viele Car Sharing-Dienste auf den Markt gekommen. Man braucht nicht zwingend ein eigenes Auto, wenn die Smart City fast überall ein Auto für einen bereithält. In Zukunft dürfte das Car Sharing immer häufiger Richtung Robotertaxi gehen. Die Taxis verzichten nicht nur auf einen Fahrer, sondern können ihre Fahrten auch clever planen um möglichst viele Passagiere möglichst effizient an ihr Ziel zu bringen.

Zur Mobilität gehört ebenso aber auch die Barrierefreiheit. Eine Smart City sorgt nicht nur für barrierefreie Bahnsteige, sondern dafür, dass allgemein jeder am öffentlichen Leben teilhaben kann. Das fängt schon bei inklusiven Spielplätzen an, die beispielsweise auch Schaukeln für Rollstühle anbieten.

Umwelt & Nachhaltigkeit

Eine Smart City hat zum Ziel, Ressourcen zu sparen. Clevere Straßenbeleuchtung könnte so etwa schwächer sein, wenn gerade kein Auto in unmittelbarer Nähe fährt. Bei Gebäuden greift man außerdem zu nachhaltigeren Baustoffen, sorgt mit guter Dämmung für weniger Heizbedarf oder setzt allgemein auf grüne Energie. Mittels erweiterter Grünflächen in Erholungsgebieten, oder aber auch auf Dächern, lässt sich außerdem für saubere Luft sorgten. Verkehrsberuhigte Zonen oder Untertunnelung senken zudem die Geräuschemission und machen Innenstädte zugleich wieder attraktiver.

Mittels Sensoren und Daten lässt sich der Verkehr smart steuern und wichtige Dienstleistungen bedarfsgerecht in der Stadt verteilen. Teile des Warenverkehrs oder der Müllentsorgung finden in Zukunft womöglich automatisiert statt und senken den Straßenverkehr. Nachhaltigkeit entsteht durch viele kleine Stellschrauben, die zusammen aber einen großen Effekt haben.

Verwaltung

Hat sich nicht schon jeder einmal über die Mühlen der Bürokratie beschwert? Dabei haben wir längst die Technik, um den ungeliebten Papierkram bequem auf dem Smartphone zu erledigen. Erste Smart Cities bieten ihren Einwohnern schon Apps an, mit denen sie etwa ihre monatlichen Rechnungen zahlen, Fahrkarten und Taxis buchen, Geldautomaten finden oder unkompliziert Verbrechen melden können.

Schon das zentrale Verwalten von Daten und Zugriffrechte für verschiedene Ämter brächte eine enorme Erleichterung. Die elektronische Patientenakte ist dafür ein guter Ansatz. Hier können Ärzte oder Apotheken zentral auf Daten und Dokumente zugreifen, doch der Patient hat die Kontrolle darüber wer und wie lange auf die Akte zugreifen darf. Wie schön es doch wäre, seinen neuen Wohnort an einer Stelle zu ändern und jeder verbundene Service wüsste sofort davon.

Perspektiven schaffen & am Zeitgeist bleiben

Eine Smart City soll natürlich vor allem auch jüngere Menschen anlocken. Dafür braucht es aber auch Anreize, was die Perspektiven angeht. Dazu gehört unter anderem, dass es zeitgemäße Bildungsangebote gibt, sich aber auch wichtige Unternehmen in der Stadt ansiedeln. Auch ein guter Nährboden für Startups zu sein ist wichtig, um neue Innovationskraft zu erzeugen. In vielen Städten entstehen auch immer mehr Coworking-Spaces, die sich mehr an Startups, Freiberufler oder Digital Nomads richten.

Die Stadt muss selbst aber auch mit dem Zeitgeist gehen. Hier geht vieles Hand in Hand mit dem zuvor erwähnten Verwaltungsapparat. Moderne Möglichkeiten machen das Leben einfacher. Immer öfter findet die Polizeiarbeit größerer Städte auch auf Social Media statt. Hier müssen viele andere Organe nachziehen und für viele Behördentermine etwas eine Möglichkeit geboten werden, diese auch Online wahrzunehmen. Auch wenn das Metaverse kommt, wird sich zeigen, welche Städte wirklich smart sind und nahtlos den Sprung auch in die erweiterte Realität schaffen.

Eine große Herausforderung besteht allerdings auch darin, trotzdem alle mitzunehmen. Nicht jeder Beruf lässt sich smart machen und nicht jeder möchte überhaupt neue Büroformen oder eine komplette Digitalisierung von veralteten Prozessen. Gerade bei älteren Bürgern besteht die Gefahr, dass die Smart City sie regelrecht überrollt oder abhängt. Diese Zielgruppe muss man ebenso abholen und vor allem auch zeigen, in welchen Bereichen für sie das Leben einfacher wird – gerade was beispielsweise Barrierefreiheit angeht. Technologien konsequent zu nutzen dabei aber einen Teil der Bevölkerung nicht auszuschließen ist dabei ein schwieriger Balance-Akt. 

Epcot – Walt Disneys Smart City-Vision

Epcot ist einer der vier Parks im Walt Disney World Resort in Florida. Im Gegensatz zu den anderen Parks handelt es sich allerdings mehr um eine Art permanente Weltausstellung. Obwohl der Schwerpunkt des Themenparks auf Vermittlung von Wissen liegt, handelt es sich um den sechstmeist besuchten Themenpark der Welt.

Das an sich ist schon beeindruckend, wird aber dennoch nicht den ursprünglichen Plänen gerecht, die Walt Disney vor seinem Tod für Epcot hatte. Walt Disney war nämlich schon immer ein Visionär und zeigte das vor allem in seinen Parks. Um die Illusion der Themenwelten nicht mit rumlaufenden Personal aus anderen Bereichen zu stören, ließ er für das Magic Kingdom den Park weitreichend untertunneln. Diese Tunnel nutzen nicht nur Schausteller, sondern dienen auch zum Transport von Essen, Waren und sogar für medizinische Einsätze. Ein System aus Vakuumröhren sorgt zudem für eine automatisierte Müllentsorgung.

Dieses System und die kreisförmige Struktur der Disneyparks sollten auch Grundlage für eine Art Stadt der Zukunft werden. Epcot sollte eine kleine Prototyp-Stadt werden, die entsprechende Tunnel für Dienstleistungen nutzt und Verkehrsmittel wie die Monorail der Parks, um den Verkehr der Stadt zu revolutionieren. All dies sollte Kreisförmig aufgebaut sein mit einem dichter bevölkerten Zentrum. Zwischen dem dichter Kern und den dünner besiedelten Außenbereich plante Walt Disney außerdem einen großen, ebenfalls im Kreis laufenden Park.

Die Epcot-Vision hatte damals bereits eine Menge Elemente dessen, was wir heute als Ziele für eine Smart City setzen. Walt Disney war aber immer der risikofreudigere der beiden Disney-Brüder und so starb mit ihm 1966 auch die große Version der „Experimental Prototype Community of Tomorrow“ – kurz Epcot. Stattdessen ist Epcot „nur“ ein weiterer Themenpark geworden, der allerdings mehr im Stil einer permanenten Weltausstellung gehalten ist.

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Beispiele für Smart Cities

Smart City in Deutschland – München und Hamburg an der Spitze

Der Smart City Index des Digitalverbands  Bitkom e.V. bewertet jedes Jahr, wie smart Deutschlands Städte sind. Lange führte Hamburg die Wertung deutlich an. 2021 erreichte Hamburg einen Index von 88.1 und setzte sich damit deutlich vor Köln (79,3. Punkte) und Karlsruhe (73.2 Punkte). Erst hinter Karlsruhe wurde das Feld deutlich enger (Platz 10 mit einem Index von 69.1). Hamburg glänzte vor allem in den Bereichen „IT und Kommunikation“, „Mobilität“ und „Gesellschaft“.

Ein Innovationsmotor war dabei das EU-Projekt mySMARTLife. 27 Partner aus 6 Ländern arbeiten an Lösungen für smarte und nachhaltige Städte. Diese Ideen werden zuerst in den Städten Nantes, Hamburg und Helsinki umgesetzt, ehe die Erfahrungen dann auch in weitere Städte des Netzwerkes einfließen.  

Auch zuvor packte Hamburg die Smart City an. Das Projekt SmartPORT führt das wirtschaftliche Herz Hamburgs in die Zukunft, mit der HafenCity entsteht außerdem ein neues Stadtviertel direkt in zentraler Lage. Auch Verkehrstechnisch spielt Hamburg mit. Ab 2025 sollen sogar autonome Kleinbusse auf Hamburgs Straßen kommen.

2023 setzte sich allerdings erstmals München mit 84.5 Punkten vor Hamburg (83.9). Im Jahr 2024 konnte München sein Standing mit 88,3 Punkten noch weiter vor Hamburg (86,2 Punkte) ausbauen. Die Hauptstadt Berlin ist dabei noch ein paar Plätze auf Rang 28 abgerutscht. 

Was München zur führenden Smart City in Deutschland macht

Um die smarte Stadt München zu ermöglichen trägt der „Digitale Zwilling“ einen nicht unerheblichen Teil bei. Ein digitaler Zwilling. Ein digitaler Zwilling ist quasi eine virtuelle Kopie eines real existierenden Objekts – das eben auch eine ganze Stadt sein kann. Die Daten dieses digitalen Zwillings der Stadt München – unter anderem über Verkehr, Lärm- und Schadstoffbelastungen werden genutzt, um verschiedene Szenarien schon vor der letztlichen Umsetzung virtuell zu simulieren.

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Auch die Stadtwerke München sind ein zentraler Akteur für die Smart City. Dazu gehört der Ausbau erneuerbarer Energien wie Geothermie. aber auch ein nachhaltiges Konzept für Fernwärme und Fernkälte. Sie sind auch für das Pilotprojekt „Superlink“ verantwortlich, das in München das mit 12 Kilometern bislang längste Supraleiter-Kabel verlegt. Supraleiter müssen zwar stark heruntergekühlt werden, doch das auf -200 Grad gekühlte Kabel kann den Strom dann nahezu verlustfrei transportieren. In dichtbesiedelten Ballungsgebieten spart das nicht nur viel Strom, sondern benötigt durch den fehlenden Widerstand auch eine viel geringere Spannung. Umspannwerke an Supraleitern wären damit auch deutlich kleiner.

Münchens SmartCity App ist außerdem ein wichtiger Verbindungspunkt zwischen den Bürgern und ihrer Stadt. Die interaktive Stadtkarte zeigt einem Mobilitäts-Angebote und E-Ladesäulen sowie Lieferstationen und Points of Interest. Sie zeigt außerdem auch öffentliche W-LAN-Hotspots, die in intelligenten Straßemasten verbaut wurden. Der Startbildschirm zeigt zudem relevante Informationen aus unmittelbarer Nähe an, wie Wetter, Veranstaltungen oder Services. 

Kopenhagen und Wien sind wegweisend in Europa

Neben Hamburg hat Europa auch noch viele weitere Smart Cities. Kopenhagen und Wien gehören dabei zu den führenden Städten.

Kopenhagen ist vor allem bei der Mobilität sehr interessant. Fast die Hälfte der Einwohner pendelt täglich mit dem Rad zur Schule oder Arbeit. Die Grundlage für diese enorme Fahrradnutzung wurde bereits vor der Jahrtausendwende eingeleitet und es wird weiterhin kräftig in die Radinfrastruktur investiert. Ergebnis: Kopenhagen steht seit Jahren an der Spitze der fahrradfreundlichsten Städte. 

Zudem hat sich Kopenhagen zum Ziel gesetzt, bis 2025 klimaneutral zu werden. Dafür sorgt unter anderem die Müllverbrennungsanlage „Amager Bakke“. Diese versorgt 160.000 Haushalte mit Fernwärme und 62.500 Haushalte mit Strom. Außerdem ist das Dach eine ganzjährige künstliche Skipiste, die ohne Schnee auskommt. Auch technisch spielt die Stadt vorne mit und bietet den Bürgern smarte Apps, mit denen sie etwa ihren eigenen CO2-Fußabdruck tracken und optimieren können. Für die Entwicklungen weiterer Apps hat Kopenhagen außerdem einen digitalen Marktplatz erschaffen, der einen transparenten An- und Verkauf von öffentlichen und privaten Daten erlaubt.

Auch Wien setzt auf Umweltfreundlichkeit. Ein gutes Drittel der Haushalte werden bereits durch umweltfreundliche Energiequellen versorgt. Dabei werden die Energiequellen nicht nur für Fernwärme, sondern auch zur Erzeugung von Fernkälte genutzt. Bei der Klimaneutralität lässt sich Wien allerdings bis 2040 Zeit. 

Dafür ist die Hauptstadt Österreichs seit Jahren an der Spitze was Lebensqualität angeht. So kostet die Jahreskarte für den ÖPNV in Wien nur 365 Euro im Jahr – ein beispiellos niedriger Preis für eine Millionenmetropole. Auch gibt es in Wien nahezu überall kostenlos nutzbare Trinkbrunnen. Im Sommer sorgen außerdem rund 100 Sprühnebelduschen für Abkühlung. Außerdem gilt Wien als grünste Stadt der Welt. Fast die Hälfte des Stadtgebiets ist Grünfläche.

Singapur – In vielen Aspekten weltweite Spitze

Auch wenn einige europäische Städte in Sachen Smart City weit vorne dabei sind, muss man für die Spitze nach Asien schauen. Singapur gilt als die smarteste Stadt der Welt. Da es sich bei Singapur außerdem um einen Stadtstaat handelt, lässt sich sogar von einer Smart Nation sprechen. Dabei setzt man sowohl auf Umweltaspekte, als auch eine beispiellose Digitalisierung.

Gerade für einen Stadtstaat seiner Größe und Bevölkerungsdichte ist es beeindruckend, dass Singapur tatsächlich eine der grünsten Städte der Welt ist. Ähnlich wie Wien hat der Inselstaat fast 50% Grünflächen. Dabei wechseln sich ausladende Grünflächen mit modernen Hochbauten ab und schaffen so eine stellenweise futuristisch anmutende Ästhetik. Auch der Verkehr soll dem Bild künftig entsprechen. Singapur hat ein engmaschiges öffentliches Verkehrsnetz, führte 2018 eine Obergrenze für Autos ein und möchte bis 2040 Verbrennungsmotoren komplett von der Straße verbannt haben.

Wie kaum eine andere Stadt setzt Singapur aber auch auf digitale Überwachung. Über 90.000 Kameras überwachen die Stadt bereits und die Zahl soll ich noch mehr als verdoppeln mit alleine 111.000 weiteren Kameras in Straßenlaternen. Letztes Jahr führten sie sogar testweise erste Roboter ein, die vor allem Corona-Abstandsregeln kontrollierten. Auch sonst arbeitet hinter dem Kamera-Netzwerk etwa eine Künstliche Intelligenz, die mögliche Gefahrensituationen und Verstöße erkennt und Polizisten drauf aufmerksam macht. Das steigert die Sicherheit, spart Personal, macht Singapur aber auch zum Überwachungsstaat. 

Die Digitalisierung im Land hat aber auch Vorteile. Daten werden unter Behörden problemlos digital ausgetauscht. Auch Anträge gehen dank Digitalisierung einfacher von der Hand. Eltern können beispielsweise über die „Moments of Life“-App verschiedene Behördenfunktionen nach einem Lebensmoment des Kindes sortiert nutzen. So ließen sich alle wichtigen Behördengänge zur Geburt eines Kindes in die Nutzung der App bündeln – inklusive Antrag für einen staatlichen Baby-Bonus. Die App wurde mittlerweile in „LifeSG“ umbenannt und umfasst nun über 40 Dienstleistungen. 

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Japan möchte riesiges Förderband zwischen Tokio und Osaka bauen

Die Straßen entlasten und dem Personalmangel entgegenwirken. In Japan gibt es Pläne für ein 500 Kilometer langes Förderband entlang der Autobahn zwischen den Millionen-Metropolen Tokio und Osaka. Das japanische Ministerium gab an, dass die Anzahl LKW-Fahrer bis 2030 von 660.000 auf 480.000 sinke. Das Förderband soll zumindest das Volumen von 25.000 LKW-Fahrern übernehmen können. 

Noch gibt es aber viele offene Fragen. Es wird noch überlegt ob das Laufband unter oder neben oder im Mittelstreifen der Autobahn verlaufen soll. Das kann deutlichen Einfluss auf Bau- und Betriebskosten haben. Derzeit holt man sich noch Inspiration beim bislang längsten Förderband, dass auf 100 Kilometern bis zu 2.000 Tonnen Gestein durch die Sahara von einer Phosphat-Mine zur Küstenstadt El Aaiún transportiert.

Tristate-City: Ein Smart City-Verbund für Europa?

Um international konkurrenzfähig zu bleiben gibt es in Europa eine Idee, die bislang aber weder sehr bekannt ist, noch sonderlich starke Zustimmung erfährt. Der Grundgedanke ist aber dennoch interessant: Warum nicht einfach das Ballungsgebiet mehrerer Großstädte zusammenschließen? 

Modell dafür steht die „Randstad“ – ein bereits bestehender Verbund der vier niederländischen Städte Amsterdam, Rotterdam, Utrecht und Den Haag sowie ihrer Metropolregion. Da alle vier Städte einen unterschiedlichen Schwerpunkt haben, profitieren sie gegenseitig von der verstärkten Vernetzung miteinander und bilden zusammen fast eine neue, größere Stadt.

Dieser Grundgedanke soll mit der Tristate-City noch größer gedacht werden. Diese soll sich von der niederländischen Randstad nämlich bis hin nach Deutschland ins Ruhrgebiet, aber auch zu den belgischen Städten Antwerpen und Brüssel erstrecken.

Der Name Tristate-City ist dabei allerdings schon etwas irreführend. Die Dimension geht weit über eine Stadt hinaus und dazwischen befindet sich auch viel ländlicher Raum. Auch lassen sich die Schwerpunkte über so viele Städte nicht so differenziert setzen, wie bei der Randstad. Als erweiterte Städtepartnerschaft mit verbesserten Verkehrsbedingungen und einer Zusammenarbeit in Smart City-Projekten, steckt in dieser Idee aber auch einiges an Potential. 

Smarte Städte sind die Zukunft – und teils schon Gegenwart

Wenn es um die Zukunft großer Städte geht, führt kaum ein Weg an der Smart City vorbei. 2021 besaßen in Deutschland 88,8% Der Bevölkerung ein Smartphone. Da bietet es sich geradezu an, die Städte darauf anzupassen. Das bedeutet zum einen, dass eine Stadt durch Daten bewusst Bedürfnisse erkennt und bedient, aber auch dass wir selbst zeitgemäßer mit Behörden in Kontakt treten können. 

Eine Smart City bedeutet zugleich aber auch Lebensqualität. Dazu gehören etwa bezahlbarer Wohnraum oder Zugang zu kulturellen Einrichtungen. Umweltbewusstsein hilft dabei sowohl dem Klima, als auch der Entspannung durch gedachte Grünflächen im urbanen Raum. Zugleich ist eine Smart City auch ein Raum für berufliche Perspektiven. 

Es gibt aber nicht nur die eine Smart City, sondern verschiedenste Ausprägungen. Wien glänzt mit Lebensqualität, in Kopenhagen beeindruckt die Fahrrad-Mobilität, in Singapur ist es dagegen eine beeindruckende, teils aber auch beängstigende Digitalisierung. In Hamburg ist es mehr die Summe der Projekte, welche die Hansestadt deutlich vor anderen Städten Deutschlands führen lässt. Es gibt sogar Städte, die k0mplett neu als Smart City entstehen.

Walt Disney ließ das Magic Kingdom bereits Vor vielen Jahrzehnten untertunneln für unterirdischen Warenverkehr und Müllentsorgung durch Vakuumröhren. Dies und viele weitere Ideen wollte er in der Projektstadt Epcot verwirklichen. Sein Tod ließ die Stadt nie Wirklichkeit werden, doch aktuell sind einige Projektstädte geplant, die von Beginn an als Smart City umgesetzt werden. Die Zukunft unserer Städte wird smart.


Image by bennymarty via Adobe Stock 

Das Internet ist sein Zuhause, die Gaming-Welt sein Wohnzimmer. Der Multifunktions-Nerd machte eine Ausbildung zum Programmierer, schreibt nun aber lieber Artikel als Code.


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