Hybride Smartwatches sind der neue Renner. Wer sich dem Selbstoptimierungs-Hype der letzten Jahre anschließen und trotzdem stylish unterwegs sein will, kommt um diese Kombination aus Uhr und Fitnesstracker nicht mehr herum. Allerdings ist der Markt mit Smartwatches ziemlich überflutet. Es gibt sie in allen Formen und Farben und natürlich in allen Preislagen. Ich hatte die Chance, die neue Steel HR Sport zu testen, die der französische Hersteller Withings kürzlich vorgestellt hat. Als Smartwatch-Novizin war ich positiv überrascht!
Design: Eine Smartwatch, die sich optisch absetzt
Mein allererster Eindruck war: Etwas groß. Gerade für mein eher zartes Frauen-Handgelenk war ich zunächst Design-technisch etwas skeptisch. Doch um ehrlich zu sein, hatte ich mich innerhalb von 18 Stunden an das neue Accessoire an meinem Arm gewöhnt und festgestellt, dass es zu Pulli oder Mantel doch ganz gut aussieht.
Allgemein ist die Uhr sehr gut verarbeitet und schlicht gehalten. Besonders gefällt mir das Armband, welches aus Silikon gefertigt ist. Es ist atmungsaktiv, sodass ich auch beim Sport oder längerem Tragen kein Problem mit Schweißbildung hatte. Außerdem fühlt sich der Stoff des Armbandes sehr angenehm an. Auch positiv: die Uhr ist nicht schwer. Sie trägt sich angenehm den ganzen Tag lang.
Beim Design des Ziffernblattes lehnt sich Withings an die Vorgängermodelle der Uhr an, welche zwischenzeitlich unter dem Dach von Nokia weiterentwickelt wurden. Der OLED-Bildschirm der Smartwatch oben ist zwar ein wenig klein, aber er reicht allemal aus, um die Funktionen der Smartwatch überblicken zu können. Doch dazu gleich mehr.
Ansonsten ist positiv anzumerken, dass eben nicht gleich auffällt, dass man eine Smartwatch trägt. Wohl gerade deswegen passt sie auch so gut zu den meisten Outfits. Am besten gefällt mir am Ziffernblatt die zweite kleine Anzeige unter dem Bildschirm. Diese zeigt immer den Status des täglichen Schrittzieles an. Somit kann man, ohne den Bildschirm zu aktivieren, mit einem Blick sehen, wie viel man sich noch bewegen sollte. Und wird natürlich auch jedes Mal an das Schrittziel erinnert, wenn man nur einmal kurz auf die Uhr gucken will.
Die Uhr lädt unglaublich schnell auf – innerhalb von eineinhalb Stunden war sie vollgeladen. Und halten tut sie auch erfreulich lange: Nach einer Woche normaler Benutzung (circa 10 Aktivierungen am Tag) hatte ich noch 58 Prozent Akku übrig.
Features: Super fürs Fitnessstudio und beim Joggen
Die Features der Withings Steel HR Sport sind sehr vielseitig. Zudem ist das Einrichten der Uhr sehr einfach. Man muss lediglich die Withings Health Mate App herunterladen, die Uhr mittels Bluetooth mit dem Handy verbinden und schon wird man automatisch durch einen Guide zum individuellen Einrichten der Uhr geführt. Neben dem allgemeinen Tracken der Herzfrequenz, Schrittzahl und der gelaufenen Strecke finde ich persönlich den integrierten Kalorienzähler sehr gut. Dieser errechnet nämlich aus Gewicht, Körpergröße und Bewegung in Echtzeit, wie viele Kalorien man bereits verbraucht hat. Das konnte ich super mit meiner Kalorienzähl-App „Yazio“ kombinieren.
Des Weiteren bietet die Withings Steel HR Sport Tracking-Möglichkeiten für über 30 verschiedene Sportarten. Ich persönlich habe die Uhr vor allem für das Tracking meiner Fitnessstudio-Besuche benutzt. Vorinstalliert auf dem Display der Smartwatch, welches mit einem Knopfdruck aktiviert werden kann, sind: Laufen, Schwimmen, Radfahren, Gehen und Sonstiges. In der App kann man individuell Sportarten hinzufügen, wie in meinem Fall „Fitness“.
Tracking mit Schwächen
Sobald man das Sport-Tracking beginnt, zeichnet die Uhr verbrauchte Kalorien, Dauer der Aktivität und die Herzfrequenz auf. Diese können danach in der App eingesehen werden. Dabei ist mir aufgefallen, dass das Tracking teilweise während der sportlichen Aktivität nicht immer reibungslos funktioniert. So hatte ich laut Uhr nach 45 Minuten Fitness nur 16 Kalorien verbrannt. Zum Ende des Trainings zeigte die App dann aber 291 verbrannte Kalorien an, was sich mit meinen Daten aus anderen Fitness-Apps überschnitt.
Das Tracking von Aktivitäten wie simples Laufen funktioniert nur, wenn man wirklich draußen unterwegs ist. Als ich versuchte, die Uhr auf dem Laufband zu testen, zeigte sie mir bei der zurückgelegten Strecke und Geschwindigkeit ganz andere Werte an als das Laufband selbst.
Ein weiterer minimaler Kritikpunkt bei der Uhr ist, dass das integrierte „intelligente Wecken“ bei mir nicht so recht funktionieren wollte. Für gewöhnlich stehe ich um 5:40 Uhr auf. Damit die Uhr den perfekten Zeitpunkt zum sanften Wecken wählen kann, braucht sie ein Fenster von einer halben Stunde. Also stellte ich 5:10 Uhr bis 5:40 Uhr ein. Nun wurde ich ausnahmslos jeden Morgen um 5:11 Uhr geweckt, was für mich einfach zu früh war. Wenn ich doch um 5:11 Uhr aufstand, teilte mir die App mit, dass ich nicht lange genug schlafe. Na ja.
Außerdem erkannte die Uhr an einigen Stellen Aktivitäten, wo gar keine waren. Doch insgesamt war das Tracking meist präzise und half mir gut dabei, meine täglichen Ziele zu überblicken.
Wie gut ist die eigene Schlaf-Qualität?
Besonders gut gelungen finde ich die ausführliche Schlaf-Analyse. Wenn man die Uhr auch nachts trägt, zeichnet diese auf, wie lange man geschlafen hat. Außerdem wird der Puls, die Unterbrechungen während des Schlafes und die Tief- und Leichtschlafphasen überwacht. Daraus wird ein Schlaf-Index ermittelt, der von 0 bis 100 geht. Insgesamt empfinde ich die Bedienung der Uhr als sehr selbsterklärend, übersichtlich und einfach.
Praktische Notifications
Ebenfalls praktisch finde ich, dass die Benachrichtigungen vieler Apps vom Smartphone direkt als Vorschau auf die Uhr übertragen werden. Ich selbst hätte nie gedacht, dass es so angenehm sein kann, nicht ständig das Handy in der Hand haben zu müssen, um die wichtigsten Notifications zu bekommen. Hier gibt es eine jedoch eine kleine Einschränkung. Es werden nämlich nur Namen und Nachrichten angezeigt, die keine Emojis haben, da die Uhr diese nicht anzeigen kann. Aber zur Not kann man ohnehin noch einmal schnell aufs Handy gucken.
Zu jedem Tag gibt es eine Tagesübersicht und am Ende der Woche jeweils eine Wochenübersicht.
Withings Fitnesskurse
Darüber hinaus kann man in der App zwischen verschiedenen Fitnesskursen wählen. Diese begleiten einen entweder über einige Tage oder mehrere Wochen. Sie sollen dabei helfen, einzelne Fitnessbereiche, wie das Schlafen oder die Herzgesundheit, individuell zu fördern. Ich hatte mich für das Schlaf-Programm entschieden und erhielt wöchentlich eine Auswertung meines Schlafverhaltens.
Ich finde diese Funktion sehr hilfreich, da sie noch einmal mehr in den Vordergrund stellt, was man beachten sollte und wie man seine persönliche Fitness verbessert. Natürlich sollte man nicht vergessen, dass die Uhr nicht nur alle Daten aufzeichnet, sondern diese auch an Withings weiterleitet. Im Moment geschieht dies wohl nur für interne Zwecke, zur Verbesserung der Uhr und zur Fehlerbehebung.
Fazit: Withings Steel HR Sport punktet als unauffälliger Motivator
Ich selbst habe zugegeben nie ernsthaft darüber nachgedacht, mir eine Smartwatch zuzulegen. Das ist alles zu umständlich, dachte ich mir, und zu viel Arbeit. Doch ich war wirklich positiv überrascht. Denn dank der Uhr mit Unterstützung der App kann ich detailliert meinen Schlafrhythmus, meine Schrittzahl, mein Gewicht und meine allgemeine Fitness auf einen Blick einsehen.
Ich persönlich finde, dass die App mit der übersichtlichen Gestaltung immer noch ein wenig extra Motivation gibt. Somit kann ich die Uhr allen empfehlen, die das Fünkchen zusätzliche Motivation gebrauchen können. Oder einfach allen, die ihre Fitness-Pläne endlich mal strukturieren und organisieren möchte.
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Screenshots und Images by Leonie Werner
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Schlagwörter: Fitness-Tracker, Sleeptracking, Smartwatch, Steel HR Sport, test, Withings, Withings Health Mate